Der Parasit

Die literarische Wirtschaftsanthropologie des Schädlings und Schmarotzers

Von Manuel BauerRSS-Newsfeed neuer Artikel von Manuel Bauer

„Während alle anderen Tiere ihre Nahrung selbst beschaffen, lassen Parasiten sich von ihren Wirten versorgen“ (Lucius/Loos-Frank 2008, V) – damit ist das Leitmotiv für die Figur des Parasiten benannt, auch wenn man diese nicht im engeren medizinischen beziehungsweise biologischen Sinne auffassen will. Es handelt sich um ein Lebewesen, das sich von anderen Lebewesen versorgen lässt und auf Kosten der wirtschaftlichen Handlungen anderer lebt. Als Parasit gilt im Folgenden derjenige, der anders als der Beteiligte an einer Symbiose „nur noch nimmt und nichts mehr gibt, also auf des andern Kosten frei geht“ (Landmann 1975, 346).

Mit der – schon für sich betrachtet anrüchigen – Untätigkeit des Parasiten ist es nicht getan: „Parasiten sind Lebewesen, die in oder auf einem artfremden Organismus leben und von ihm Nahrung beziehen und ihn schädigen“ (Lucius/Loos-Frank 2008, 3). Sich von anderen Lebewesen versorgen lassen und diese darüber hinaus schädigen: Diese beiden grundlegenden parasitären Eigenschaften sind es, die in verblüffender Breite im wirtschaftsanthropologischen Diskurs im Allgemeinen und bei literarischen Figuren im Speziellen zur Anwendung kommen. In diesen Zusammenhängen ist die Rede vom Parasiten weniger als streng definierter wissenschaftlicher Begriff denn als Metapher zu verstehen, mit der eine moralische Bewertung verknüpft ist.

Wenn ein Akteur in einer ökonomisierten Gesellschaft nicht selbst die wirtschaftlichen Grundbedingungen seiner Existenz aufrecht erhält und darüber hinaus auch nicht zum allgemeinen Wohlstand beiträgt, wird er mit Attributen des Parasitären belegt. Der faule, unnütze Mensch, der sich von anderen versorgen lässt, ist ein unliebsames, überflüssiges, störendes und schädliches Element in der bürgerlichen Wirtschaftsordnung. Aber auch Spekulanten, mithin solche Wirtschaftsakteure, die ein übersteigertes Verhältnis zum ökonomischen Handeln aufweisen, werden als Bedrohungen des gesellschaftlichen Organismus und des Wirtschaftslebens inszeniert.

Sowohl Taugenichtse als auch Spekulanten gelten als Schmarotzer, die entweder überhaupt nicht oder doch allenfalls unproduktiv arbeiten und durch das Kapital anderer prosperieren (weiterführend Bauer 2016). Nur am Rande sei erwähnt, dass zur Karriere des Begriffs des Parasiten insbesondere im 20. Jahrhundert auch gehört, dass Juden mit dieser Bezeichnung diffamiert wurden. Die Formen und Auswüchse dieser Stigmatisierung sind aber ein zu komplexes Thema, um es nebenbei zu behandeln (weiterführend Schneider 2009), wenn auch die meisten Aspekte, die im Folgenden angerissen werden, im antisemtischen Diskurs in einer unheilvollen Vermischung aus rassischen und ökonomischen Versatzstücken anzutreffen sind.

Der Parasit im streng biologischen Sinn kann furchterregende Wirkungen erzielen. Der ökonomische Parasit ist eine ‚anormale‘ Lebensform und Sozialfigur, die sich verheerend bei ihrem Wirt und auf die gesamte Gesellschaft auswirken kann. Die wirtschaftsanthropologischen Inszenierungen des Parasiten lassen ihn buchstäblich als Un-Menschen, als degenerierte menschliche Lebensform erscheinen. Die parasitären Wirtschaftsakteure sind vor dem Hintergrund einer bürgerlich-kapitalistischen Wirtschaftsmoral und relativ zu einem idealen Wirtschaftsmenschen als Negativexempel und als Mahnungen im formierenden ökonomischen Diskurs zu sehen.

Der Taugenichts und das parasitäre Nichtstun

Im Ruch des Parasitismus steht die große Familie der scheinbar harmlosen und liebenswerten Taugenichtse. Diese Figuren sind durch Faulheit, Müßiggang, Verweigerung und Nutzlosigkeit gekennzeichnet. Das Grimm’sche Wörterbuch weist den Taugenichts als jemanden aus, „der von eines andern schweisz lebete“ (Grimm/Grimm: DWb 21, 200), der also von der Arbeit eines anderen prosperiert. Die Grenze zum Parasiten ist fließend. „Taugen“ wiederum wird definiert als zu etwas „tüchtig, geeignet, passend, angemessen, förderlich, brauchbar, dienlich, gut, nützlich sein“ (ebd., 196). Der Taugenichts erfüllt all dies nicht, er trägt die Abweichung von einer als Normalfall gesetzten Tauglichkeit bereits im Namen. ‚Taugenichtse‘ und ‚Unnütze‘ sind eine Bestätigung der Universalität des Ökonomischen, der sie in abwehrender Geste verhaftet bleiben (vgl. Stumpp 1992, 30). Der Taugenichts verkörpert durch seine mangelhafte Nützlichkeit eine Bedrohung des allgemeinen Nutzens und der allgemeinen Wohlfahrt, zugleich aber auch die Sehnsucht nach einer anderen Form der Existenz, die nicht von ökonomischen Paradigmen geprägt ist. Allerdings werden Unnütze und Parasiten nicht allein als Gegenentwürfe zum ökonomischen Menschen inszeniert, denn sogar ihr Menschsein selbst steht infrage.

Auch Theoretiker, die nicht eben als Fürsprecher des Kapitalismus auffällig wurden, zelebrieren den nicht nur ökonomischen, sondern fundamentalanthropologischen Wert von Arbeit. Der junge Karl Marx beschreibt in den Pariser Manuskripten „die Erzeugung des Menschen durch die menschliche Arbeit“ (MEW 40, 546). Friedrich Engels weist der Arbeit später eine Schlüsselfunktion in der Evolutionsgeschichte zu und betont in Anlehnung an Charles Darwin, der Affe sei durch Arbeit zum Menschen geworden. Arbeit sei „die erste Grundbedingung des menschlichen Lebens, und zwar in einem solchen Grade, daß wir in gewissem Sinne sagen müssen: Sie hat den Menschen selbst geschaffen“ (MEW 20, 444). Wird dies bedacht, geraten Taugenichts-Figuren schon durch ihre bloße Existenz zu einer Herausforderung wirtschaftsanthropologischer Grundannahmen. Der Kapitalismus-Theoretiker und -Historiker Werner Sombart führt aus: „Wie alle lebendige Kreatur muß der Mensch, um sein Leben zu erhalten, unausgesetzt sein individuelles Dasein durch Bestandteile der stofflichen Natur ergänzen, die er zu seinem Verzehr von außen hereinnimmt und seinen Bedarfszwecken anzupassen trachtet“ (Sombart 1969, 3). Zu diesem Zweck sei der Mensch genötigt, „einen großen Teil seiner Lebenskraft der Beschaffung jenes Sachgütervorrats, an dem sein Leben hängt, zu widmen“ (ebd.).

Der Mensch ist zum Wirtschaften verurteilt. Carl Vogt bemerkt 1875 in einer Studie über Schmarotzer pointiert: „Ernährung ist Arbeit“ (Vogt 1875, 35). Diese Arbeit verrichtet auch der Parasit, jedoch auf Kosten anderer. Er beteiligt sich nicht an Produktion und Distribution, und selbst sein Konsumieren ist kein produktiver, sondern ein destruktiver Faktor. Der parasitäre Taugenichts ist Sand, nicht Öl im Getriebe der wirtschaftlichen Welt. Spätestens seit dem 18. Jahrhundert gelten, wie Niklas Luhmann ausführt, all diejenigen als Feinde der Ordnung, „die mehr Genuß in Anspruch nehmen, als ihre Arbeit rechtfertigt“ (Luhmann 1994, 218). Als Teil einer gesellschaftlichen Ordnung muss der ökonomische Parasit ein Problem darstellen. Im Folgenden wird angedeutet, wie literarische Texte aus unterschiedlichen Epochen untaugliche und unnütze Figuren als Schmarotzer und Schädlinge ausweisen.

Taugenichtse als Parasiten und Schädlinge

Es ist die Urszene literarischer Taugenichtse: Die Titelfigur von Joseph von Eichendorffs Novelle Aus dem Leben eines Taugenichts (1826) sitzt vor der väterlichen Mühle und wischt sich „den Schlaf aus den Augen“ (Eichendorff: Taugenichts, 446). Obwohl die Mühle ein Symbol für Arbeit ist, sind Mensch, Natur und Produktion im Einklang. Doch der locus amoenus dieser Versöhnung von (vorindustrieller) Arbeit und Ruhe ist ein trügerischer Schein, der die prekäre Situation verhüllt. Der Vater, der „alle Arbeit allein tun“ muss, schilt seinen Sohn als „Taugenichts“ – diese Bezeichnung tritt an die Stelle eines Eigennamens – und schickt ihn „hinaus in die Welt“, damit er sich selbst sein Brot erwerbe, weil der Vater ihn „nicht länger füttern“ kann (ebd.). Eichendorffs Held wird als Parasit eingeführt, der gefüttert werden muss, selbst aber nichts tut. Der untätige wird vom arbeitenden Menschen und der blanken Not aus der Idylle vertrieben, die doch selbst immer schon gemeinschaftliches Arbeiten voraussetzt.

Dieser Arbeit entziehen sich auch die Protagonisten Clara und Heinrich in Ludwig Tiecks Novelle Des Lebens Überfluß (1839). Das junge Paar lebt, ohne zu arbeiten, in bescheidensten Verhältnissen. Der bürgerliche Heinrich hat Clara (mit ihrem Einverständnis) ‚entführt‘, seither werden sie von Claras Familie verfolgt und leben in einer kleinen Wohnung, die sie aus Furcht vor Entdeckung nie verlassen. Sie haben „alle Mittel erschöpft“ (Tieck: Lebens Überfluß, 194). In Heinrichs Tagebuch heißt es: „Man hat ein Märchen, daß ein wütender Verbrecher, zum Hungertode verdammt, sich selber nach und nach aufspeiset; im Grunde ist das nur die Fabel des Lebens und eines jeden Menschen“ (ebd., 197). Die Selbstverspeisung wird nicht nur zur allgemeinen Fabel des menschlichen Daseins hypostasiert. Sie benennt den zentralen Vorgang des Textes – den durch Untätigkeit hervorgerufenen Konsum selbst solcher Güter, die nicht zum Verbrauch vorgesehen sind. Das kulminiert in dem unerhörten Vorgang, bei dem die Liebenden die Treppe, die zu ihrer Wohnung führt, ‚verbrauchen‘ (vgl. ebd., 239) – sie benutzen das Holz der Treppe als Brennholz und berauben sich damit jedes Wegs zur Außenwelt. Die beiden sägen sprichwörtlich den Ast ab, auf dem sie sitzen, um ihn zu verfeuern. Dieses Misswirtschaften stellt einen fundamentalen Angriff auf das Haus, also den „Oikos“, als Keimzelle der Ökonomie dar. Der Oikos wird ausgehöhlt und einem Raubbau unterworfen. Tiecks Protagonisten befinden sich zwar nicht in einem anderen Tier, wohl aber im Inneren des Hauses, dessen Substanz sie aufzehren und verfeuern. Sie sind vermutlich die buchstäblichsten Parasiten der deutschen Literaturgeschichte.

Die vermeintlich idyllische, weltabgewandte Lebensweise wird auch dadurch als fragwürdig markiert, dass Claras alte Amme, die den einzigen Kontakt zur Außenwelt darstellt, arbeiten muss, um das sorglos-schmarotzende Paar zu ernähren. Die „alte, runzelvolle, halbkranke, von elenden Kleidern bedeckte Amme“ (ebd., 211) arbeitet in der Nacht, um ihre Herrschaft mit dem Nötigsten zu versorgen. Zwar erwägt Heinrich, vom elenden Anblick der Amme bewegt, zwischenzeitlich, selbst zu arbeiten, verwirft diesen Gedanken jedoch rasch wieder: „Aber nein, ich darf es nicht; denn dadurch erst würde sie sich elend fühlen; auch sie würde erwerben wollen, sich abquälen“ (ebd., 212). Die eigene Faulheit auf Kosten der Arbeitskraft einer betagten, „halbkranken“ Frau wird dadurch gerechtfertigt, dass das Ausbeutungsverhältnis eigentlich eine Schonung der Alten sei. Unter der so amüsanten Oberfläche der Novelle tun sich Abgründe auf. Das Nichtstun fordert nicht zu übersehende Opfer. Die implizite Wirtschaftsanthropologie dieses Nichtstuns scheint den Menschen aus dem Wirtschaftsleben aussondern zu können, lässt aber erkennen, dass dies nur zu Lasten anderer Menschen möglich ist. Wenn der Erzähler davon spricht, dass Heinrich und Clara ‚arbeiten‘, dann ausschließlich in destruktivem Zusammenhang, wenn sie das Holz der Treppe zersägen. Diese Arbeit verbraucht, um mit Marx zu sprechen, „ihren Gegenstand und ihr Mittel, verspeist dieselben und ist also Konsumtionsprozeß“ (MEW 23, 198). Die Arbeit der unnützen Figuren verzehrt vorhandene Produkte und dient ausschließlich ihrem Überleben, ohne in anderen Produkten zu resultieren. Indem der Mensch nur sich und sein gegenwärtiges Bedürfnis in den Fokus seines wirtschaftlichen Handelns stellt, kann er langfristig nur als Schmarotzer überleben.

Schließlich sehen sich die Müßiggänger wegen der Zerstörung der Treppe mit der Polizei konfrontiert. Nichtstun und Konsum fremden Eigentums werden zum Angriff auf die Ordnung und das Allgemeinwohl, dem mit Polizei- und gar Militärgewalt zu begegnen ist. Im Moment der größten Not betritt ein „rettende[r] Engel“ (Tieck: Lebens Überfluß, 246) die Szenerie. Ein Jugendfreund verkündet gänzlich unverhofft, Heinrich durch Spekulationsgewinne zu einem reichen Mann gemacht zu haben. Eine märchenhafte Rettung geht einher mit einer ebenso märchenhaften Bewertung von Geldgeschäften und der Möglichkeit, ganz ohne eigene Anstrengung erheblichen Reichtum zu erlangen. Der plötzliche Wohlstand hat insofern die gleichen Ursachen wie die vorherige Armut.

Spekulation erscheint als adäquate ökonomische Tätigkeit des Müßiggängers, der für seinen neuen Wohlstand nicht selbst arbeiten muss, sondern sein Geld arbeiten lässt. In Tiecks Novelle werden parasitäre Auswüchse des Müßiggangs ebenso aufgezeigt wie die Hoffnung auf ökonomischen Wohlstand ohne Mühsal.

Der Spekulant als Parasit

Die Poetik des Spekulanten greift mithin ebenfalls auf das semantische Feld des Parasitären zurück, um scheinbar ohne Arbeit gewonnenen Reichtum zu charakterisieren. Selbst Max Weber, dem in seiner Börsen-Schrift von 1896 daran gelegen ist, die geläufige Vorstellung von der Börsenspekulation von Klischees zu befreien, kann sich pejorativer Bilder nicht enthalten, zumindest dann nicht, wenn er über unprofessionelle Spekulanten spricht.

Der kleine Spekulant, welcher […] die Börse zu einem Ort macht, auf welchem er ein Vermögen, welches er nicht besitzt, erst erjagen möchte, erfüllt gar keinen volkswirtschaftlichen Zweck; das was für ihn an Verdienst abfällt, zahlt die Volkswirtschaft ganz unnötigerweise an einen überflüssigen Schmarotzer (Weber 1999, 171).

Das ist keineswegs eine Sondermeinung. Der Spekulant gilt im ökonomischen Diskurs traditionell „als frivoler Parasit, der für das Gemeinwesen keine Leistung erbringt“, da er „weder produziert noch mit Waren handelt“ (Stäheli 2007, 65f.).

Schädlinge und Schmarotzer sind Spekulanten auch in Theodor Storms Novelle Carsten Curator (1878). Der Protagonist Carsten Carstens ist ein Muster der Anständigkeit und einer traditionalistischen Ökonomie. Er führt einen familiär ererbten, krämerhaften Handel mit Wollwaren, weit entfernt von industrieller Produktion und kapitalistischer Expansion. Vor allem ist Carsten „unter seines Gleichen in den Ruf gekommen, daß er ein Mann sei, bei dem man sich in zweifelhaften Fällen sicheren Rat erholen möge“ (Storm: Curator, 456). Die Kuratoren-Tätigkeit übt Carstens so gesetzestreu und uneigennützig aus, dass er „unter dem Namen ‚Carsten Curator‘ als ein unantastbarer Ehrenmann allgemein bekannt war“ (ebd.).

Bei der Wahl seiner Ehefrau verstößt Carsten jedoch gegen die wirtschaftliche Vernunft. Das Ungemach vollzieht sich während der Ausnahmesituation der Kontinentalsperre (1806–1813), „wo die kleine Hafenstadt sich mit dänischen Offizieren und französischem Seevolk und andererseits mit mancher Art fremder Spekulanten gefüllt hatte“ (ebd., 457). Als sich ein ruinierter Spekulant erhängt, kommt Carsten in Kontakt mit diesem Menschenschlag. Er soll die Angelegenheiten Julianes, der Tochter des toten Spekulanten, ordnen. Juliane gibt freimütig jedwede Verantwortung und Verpflichtung an Carsten ab. „Sie sollen ein guter Mann sein; machen Sie, was Sie wollen; ich kümmere mich nun um nichts“ (ebd., 458). Die Tochter des Spekulanten lässt parasitär andere für sich arbeiten. Dennoch ist der Curator rasch von ihr betört und heiratet sie. Juliane erweist sich bald als ökonomisches Problem, da sie über die Verhältnisse des kleinbürgerlichen Haushaltes lebt. Allerdings bringt nach nur einem Jahr, wie der Erzähler zynisch vermerkt, „der Tod […] Alles wieder ins Gleiche“ (ebd., 457). Juliane verstirbt im Kindbett, „somit war für Carsten die Gefahr beseitigt“ (ebd., 460). Doch der Parasit ist keineswegs beseitigt, da er Nachkommenschaft hinterlassen hat. Der Sohn Heinrich stellt sich „bald als der körperliche und allmählich auch als der geistige Erbe seiner schönen Mutter“ heraus (ebd.).

Der Sohn einer müßiggängerischen Spekulantentochter, der selbst ein ruinöser Spekulant wird, steht darüber hinaus im Verdacht, ein untergeschobenes Kind zu sein. Carstens Rückblick auf seine Hochzeit legt nahe, dass seine Frau die Verehelichung mit einem Ehebruch beging. Carsten wisse wohl, „daß sie nicht für mich ihr schönes Haar aufsteckte“ (ebd., 476), sich also an ihrem Hochzeitstag nicht für ihren Bräutigam zurechtmachte, sondern für andere Männer, mit denen sie weit öfter getanzt habe als mit diesem. „Und wie anders tanzte sie mit diesen Menschen! Ihre Augen leuchteten vor Lust; sie ging von Hand zu Hand“ (ebd.). Insbesondere mit einem „französischen Kaperkapitän, den die Anderen den ‚schönen Teufel‘ nannten“ (ebd.), habe Juliane getanzt. Beim Tanzen, so legt es die Metaphorik nahe, ist es nicht geblieben. Carsten hat die beiden beobachtet, wie „ihre Augen in einander gingen“, während Juliane ihrem Gatten in der Hochzeitsnacht „keinen Blick gönnte“ (ebd., 477) – ein Ehebruch und die nicht vollzogene Ehe werden auf diese Weise angedeutet.

Die Vaterschaft des „schönen Teufels“ fügt sich in die allfällige Dämonisierung des Spekulanten in der deutschsprachigen Literatur ein. Zudem erscheint der Spekulant, zu dem der Sohn werden wird, als Resultat eines Brutparasitismus. Dem unbescholtenen vorkapitalistischen Kurator wird ein ökonomischer Parasit untergeschoben, der seinen Wirt und dessen wirtschaftliche Substanz verzehrt. Die spekulativen Geschäfte des erwachsenen Heinrich schlagen ein ums andere Mal fehl. Stets muss Carsten als Wirt dieses untergeschobenen Parasiten finanziell aushelfen. Die Spekulationsgeschäfte generieren keinen neuen Reichtum, sondern verbrauchen die Rücklagen der Familie. Das Aufzehren der finanziellen Substanz zeitigt somatische und psychische Folgen. Carstens „noch immer hohe Gestalt schien plötzlich zusammengesunken, die ruhige Sicherheit seines Wesens war wie ausgelöscht“ (ebd., 492). Die Folgen des ruinös-spekulativen Wirtschaftens sorgen für den Niedergang der Familie, deren ökonomische Tradition, gestört durch den Einfluss der parasitären Spekulanten, abbricht. Die bürgerliche Ökonomie ist ruiniert, da zuvor dem Schmarotzer zu viel Kredit gewährt wurde. Spekulation, die hier immer nur mit von anderen erwirtschaftetem Kapital operieren kann, erweist sich als Angriff auf die Tradition, den Oikos, den Menschen und die bürgerliche Familie.

Die Verwandlung des Parasiten

Ein Grundzug der literarischen Parasitologie ist die Hoffnung, den untauglichen Parasiten disziplinieren zu können, aus einem faulen und unnützen einen vorbildlichen Wirtschaftsakteur zu machen. Zugleich ist es eine gängige Strategie literarischer Texte, zwar von solchen Verwandlungen zu erzählen, ihren Erfolg jedoch als zweifelhaft zu markieren. Der wirtschaftsanthropologische Disziplinierungstraum von der (Ver-)Wandlung des Taugenichts findet seinerseits seine Verkehrung und Spiegelung in Franz Kafkas Die Verwandlung (1912/15), in der die Metaphern von parasitären Akteuren beim Wort genommen werden. Gregor Samsa erwacht als „ungeheure[s] Ungeziefer“ (Kafka: Verwandlung, 115) und damit als eine Fleischwerdung des Unliebsamen, Überflüssigen und Parasitären. Dabei entspricht der Handlungsreisende Gregor offenbar überhaupt nicht dem Typus des Taugenichts. Er ist dienstbeflissen und fleißig, ernährt seine Eltern und seine Schwester. Selbst nachdem er sich in seinem Bett in grotesker Weise verwandelt findet, denkt er zunächst nur daran, wie es ihm doch noch gelingen könnte, seinen Dienstpflichten nachzukommen.

Die Verwandlung in ein überdimensioniertes „Ungeziefer“ scheint in der Handlungslogik nicht Folge, sondern Ursache des Unnützen und Parasitären. Gregor Samsa muss nun seinerseits von seiner Familie versorgt werden, kann seinen Beruf nicht mehr ausüben und ist an sein Zimmer gebunden. Dennoch lässt sich die Ungeziefer-Werdung auch als Erfüllung früherer Wünsche nach einem Ausbruch aus Nützlichkeitszusammenhängen deuten (vgl. Anz 2009, 77). Gregors Fleiß entspringt keiner emphatisch vertretenen Arbeitsethik, sondern ist die Folge von äußerlichen ökonomischen Zwängen. Müsste Gregor nicht für eine wirtschaftliche Erbsünde büßen – er muss buchstäblich „die Schuld der Eltern“ bei seinem Vorgesetzten abbezahlen –, er „hätte längst gekündigt“ (Kafka: Verwandlung, 117) und gegen den Chef aufbegehrt. Nach dem „Zusammenbruch“ des väterlichen Geschäfts hatte Gregor aus Sorge um seine Familie „mit ganz besonderem Feuer zu arbeiten angefangen“ (ebd., 151f.). Doch wie der feuerbringende Arbeiter Prometheus findet er sich alsbald empfindlich bestraft – in Form von Arbeit und ihren Bedingungen. Gregor arbeitet in einem Klima der Überwachung, des beständigen Misstrauens, der stetigen Faulheitsunterstellung.

Das überwunden geglaubte Nichtmenschliche, das Ekelhafte, aber auch die verdrängte eigene Untätigkeit finden im „Mistkäfer“ (ebd., 179) Gregor ihre unheimliche Wiederkehr. Der Taugenichts, der Faule und der Parasit sind dem Menschen wohl vertraut. Der den Kapitalismus ermöglichende Prozess der Faulheits-Verdrängung hat diese Erscheinungsformen mit Attributen des Abnormen und Ekelhaften versehen. In Gregor Samsa begegnet der Mensch dem, das er selbst immer auch ist, es zu sein sich aber nicht gestattet.

Die Verwandlung schildert aber auch eine gelungene Konversion von Taugenichtsen – und doch zugleich ein Festhalten an problematischen Strukturen und ökonomischen Konstellationen. Der Vater, dessen Geschäft zusammenbrach, ist offenkundig ein untauglicher Wirtschaftsakteur. Solange Gregor der Verdiener und Ernährer war, konnten sich die Eltern und die Schwester der Faulheit hingeben. So besteht der Lebensinhalt der Schwester vornehmlich daraus, „sich nett zu kleiden, lange zu schlafen, in der Wirtschaft mitzuhelfen, an ein paar bescheidenden Vergnügungen sich zu beteiligen und vor allem Violine zu spielen“ (ebd., 155). Der Sohn und Bruder war kaum mehr als ein Bargeldlieferant. Die Familie ist in einer geradezu obszönen Weise parasitär. Die wahren Unnützen sind die Eltern und die Schwester, nicht das „Ungeziefer“.

Nach der Verwandlung Gregors müssen die anderen Familienmitglieder selbst wirtschaftlich tätig werden. Insbesondere die Schwester durchlebt ihrerseits eine Verwandlung. Vom vorigen Müßiggang ist nichts mehr übrig, sie arbeitet als Verkäuferin und optimiert zudem ihren eigenen Marktwert, indem sie „am Abend Stenographie und Französisch [lernt], um vielleicht später einmal einen besseren Posten zu erreichen“ (ebd., 173). Nach Gregors Tod wird die Schwester „immer lebhafter“ und die Eltern bemerken, dass sie „zu einem schönen und üppigen Mädchen aufgeblüht war“, sodass es nun an der Zeit sei, „einen braven Mann für sie zu suchen“ (ebd., 200). Diese Entwicklung der Schwester vom „etwas nutzlose[n] Mädchen“ (ebd., 158) hin zur aktiven, heiratsfähigen jungen Frau manifestiert ihre ökonomische Verwandlung, signalisiert aber auch, dass die Eltern erneut ein Kind als Versorger instrumentalisieren wollen und damit ihren Rollen als Parasiten verhaftet bleiben. Zudem ist die Entwicklung der Schwester in direkter Relation mit Gregors Siechtum und daher als „Raubparasitismus“ zu verstehen, der dann vorliegt, „wenn der Tod des Wirtes durch die parasitäre Ausnutzung vorprogrammiert ist“ (Lucius/Loos-Frank 2008, 9). Sein toter Körper ist ausgedörrt, der ihre hingegen ist aufgeblüht. Sie verfügt über die Lebenskraft, die dem Ungeziefer entzogen wurde. Carl Vogt führt aus, dass die „meisten Schmarotzer […] unmittelbar auf Kosten der Gewebe, des Fleisches, der ernährenden Flüssigkeiten ihres Wirthes“ lebten (Vogt 1875, 33). Gregor ist als Wirt seiner parasitären Schwester begreifbar. Das zur Nützlichkeit konvertierte unnütze Mädchen wird vom Text auch nach ihrer Verwandlung als Parasitin inszeniert.

Die inhärenten Grausamkeiten der wirtschaftsanthropologischen und -ethischen Konversionen werden durch das Ungeziefer Gregor auf eine Figur verschoben, die einer abermaligen Verwandlung nicht mehr fähig ist. Der Kampf ums Dasein, den die Familie nach Gregors Verwandlung zur Nutzlosigkeit auch gegen diesen führen muss, gleicht, wie es in Kafkas Brief an den Vater heißt, dem „Kampf des Ungeziefers, welches nicht nur sticht, sondern gleich auch zu seiner Lebenserhaltung das Blut saugt“ (Kafka: Brief an den Vater, 215). Wer das tatsächliche Ungeziefer ist, bleibt der Einschätzung des Lesers überlassen. Noch in der Konversion hin zur wirtschaftlichen Tätigkeit verharren die Figuren in ihren Rollen als Schmarotzer. Der Konvertierungstraum findet zwar seine grausame Bestätigung, wird aber auch pervertiert und unterlaufen.

Kafka erzählt von der Resistenz der Unnützen und Faulen, er klagt die Reduktion des Menschen auf seine ökonomische Funktion ebenso an wie ein schmarotzerhaftes Dasein, das die Leistungen anderer ausbeutet. Der Mensch ist ebenso ekelerregend und parasitär wie das Ungeziefer. Anthropologie und Parasitologie sind nicht mehr zu unterscheiden.

Vom Mehrwert des Parasitären

Mit den hier angeführten Textbeispielen ist das Spektrum der literarischen Parasitologie längst nicht erschöpft, einige Grundzüge konnten jedoch aufgezeigt werden. Faule, Taugenichtse und Unnütze werden stets mit wirtschaftsanthropologischen und parasitologischen Subtexten versehen. Unausgesprochen ist wirtschaftlicher Erfolg des Einzelnen die Bedingung der Möglichkeit kollektiven Wohlstands. Der faule und dadurch parasitäre Einzelne boykottiert durch seine Untauglichkeit die allgemeine Wohlfahrt. Der Unproduktive, der auf Kosten anderer lebt, hemmt die wirtschaftliche Zirkulation. Dadurch wird er zur antikapitalistischen Figur par excellence. Zugleich aber steht der Parasit für Enteignung und für die Nutzung eines – ökonomischen und somatischen – Kapitals, das er nicht selbst erwirtschaftete. So betrachtet, erweist sich der Parasit als treffendes Symbol der dunklen Seiten der kapitalistischen Wirtschaftsordnung.

Durch seine zerstörerischen Wirkungen erscheint der Parasit nachgerade monströs. Wenn ‚monströs‘ für ‚widernatürlich‘ steht, wird man dem beim Parasiten nur sehr eingeschränkt folgen. Zum einen, weil er zunächst, im biologischen Sinne, eine ganz natürliche, wenn auch unangenehm daherkommende Lebensform ist; zum anderen, weil der Eindruck des widernatürlichen und ‚anormalen‘ bereits impliziert, dass man eine kulturelle Erscheinung, nämlich den solide wirtschaftenden und zum Allgemeinwohl beitragenden Menschen, als quasi natürliche Norm akzeptiert hat – dabei ist er eine verklärte Idealfigur, die als solche zur Genese des Kapitalismus beitrug, aber keineswegs naturgegeben ist. Der literarische Parasit ist, pointiert gesagt, im Wortsinne monströs, weil er demonstriert, welche Konsequenzen unzureichendes Wirtschaften hat, und weil er den kapitalistisch geprägten Wirtschaftsmenschen furchterregend daran gemahnt, dass in Form von Faulheit und mangelhaftem Nutzen dem Menschen ein widerständiges Element innewohnt, das weniger zur Utopie als vielmehr zur Bedrohung taugt.

Der Parasit ist eine Reflexionsfigur für das wirtschaftsanthropologische Selbstverständnis des Menschen. Durch die Pathologisierung und Animalisierung des Parasiten versichert sich der Wirtschaftsbürger seiner eigenen Gesundheit und seines Menschseins. Als das Andere des arbeitsamen Wirtschaftsakteurs ist der Parasit von erheblichem Nutzen: Als Kontrastfolie, von der sich das eigene fleißige Handeln abheben kann, aber auch als unheimliche Konkretisierung dessen, was aus dem eigenen Selbstentwurf verdrängt wurde. Der Schmarotzer und Schädling ist aber mehr als eine nur nachgeordnete Bedrohung des kapitalistischen Wirtschaftens. Der Parasit findet „seinen günstigsten Nährboden dort, wo bereits eine Schwäche vorliegt […]. Er ist Indikator eines Schlechten in der Gesellschaft“ (Landmann 1975, 347). Der ökonomische Parasit kann der Wirtschaftsform, die ihn hervorbringt, nur deswegen Schaden zufügen, weil diese bereits beschädigt ist.

Verzeichnis benutzter und weiterführender Literatur

Anz, Thomas: Franz Kafka. Leben und Werk. München 2009.

Bauer, Manuel: Ökonomische Menschen. Literarische Wirtschaftsanthropologie des 19. Jahrhunderts. Göttingen 2016.

Bergengruen, Maximilian: Das genetische Opfer. Biologie, Theologie und Ästhetik in Storms „Carsten Curator“. In: Zeitschrift für deutsche Philologie 129 (2010), S. 201–224.

Conrad, Lisa: Ökonomische Zoologie. In: Ökonomie – Narration – Kontingenz. Kulturelle Dimensionen des Markts. Hg. v. Wilhelm Amann, Natalie Bloch, Georg Mein. Paderborn 2014, S. 281–292.

Eichendorff, Joseph von: Aus dem Leben eines Taugenichts. Novelle. In: Ders.: Werke in sechs Bänden. Hg. v. Wolfgang Frühwald u. Brigitte Schillbach. Bd. 2: Ahnung und Gegenwart. Sämtliche Erzählungen Bd. I. Frankfurt am Main 1985, S. 445–561.

Engels, Friedrich: Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen. In: Karl Marx/Friedrich Engels: Werke. Bd. 20. Berlin 1962, S. 444–455.

Enzensberger, Ulrich: Parasiten. Ein Sachbuch. Frankfurt am Main 2001.

Fasold, Regina: Theodor Storms Verständnis von „Vererbung“ im Kontext des Darwinismus-Diskurses seiner Zeit. In: Stormlektüren. Festschrift für Karl Ernst Laage. Hg. v. Gerd Eversberg, David Jackson u. Eckart Pastor. Würzburg 2000, S. 47–58.

Foucault, Michel: Die Anormalen. Vorlesungen am Collège de France (1974–1975). Aus dem Französischen v. Michaela Ott. Frankfurt am Main 2003.

Grimm, Jacob/Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Bd. 21. Bearbeitet v. Matthias Lexer, Dietrich Kralik u. der Arbeitsstelle des Deutschen Wörterbuchs zu Berlin. München 1984 (Fotomechanischer Nachdruck der Erstausgabe Leipzig 1935).

Kafka, Franz: Der „Brief an den Vater“. In: Ders.: Schriften, Tagebücher. Kritische Ausgabe. Hg. v. Jürgen Born, Gerhard Neumann, Malcom Pasley u. Jost Schillemeit. Nachgelassene Schriften und Fragmente II. Hg. v. Jost Schillemeit. Frankfurt am Main 2002, S. 143–217

Kafka, Franz: Die Verwandlung. In: Ders.: Schriften, Tagebücher. Kritische Ausgabe. Hg. v. Jürgen Born, Gerhard Neumann, Malcom Pasley u. Jost Schillemeit. Drucke zu Lebzeiten. Hg. v. Wolf Kittler, Hans-Gerd Koch u. Gerhard Neumann. Frankfurt am Main 2002, S. 113–200.

Landmann, Michael: Das Parasitäre. In: Denken im Schatten des Nihilismus. Festschrift für Wilhelm Weischedel zum 70. Geburtstag. Hg. v. Alexander Schwan. Darmstadt 1975, S. 346–365.

Lucius, Richard/Brigitte Loos-Frank: Biologie von Parasiten. 2. Auflage. Berlin, Heidelberg 2008.

Luhmann, Niklas: Die Wirtschaft der Gesellschaft. Frankfurt am Main 1994.

Marx, Karl: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Bd. Karl Marx/Friedrich Engels: Werke. Bd. 23. 20. Auflage. Berlin 2001.

Marx, Karl: Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844. In: Karl Marx/Friedrich Engels: Werke. Bd. 40. 2. Auflage. Berlin 1990, S. 465–588.

Mein, Georg: Gäste, Parasiten und andere Schwellenfiguren. Überlegungen zum Verhältnis von Hospitalität und Liminalität. In: Gastlichkeit. Erkundungen einer Schwellensituation. Hg. v. Peter Richter und Rolf Parr. Heidelberg 2009, S. 71–88.

Schneider, Manfred: Der Jude als Gast. In: Gastlichkeit. Erkundungen einer Schwellensituation. Hg. v. Peter Richter und Rolf Parr. Heidelberg 2009, S. 49–69.

Serres, Michel: Der Parasit. Übersetzt v. Michael Bischoff. Frankfurt am Main 1987.

Sombart, Werner: Der moderne Kapitalismus. Historisch-systematische Darstellung des gesamteuropäischen Wirtschaftslebens von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. Bd. I/1: Die vorkapitalistische Wirtschaft. Berlin 1969.

Stäheli, Urs: Spektakuläre Spekulationen. Das Populäre in der Ökonomie. Frankfurt am Main 2007.

Storm, Theodor: Carsten Curator. In: Ders.: Sämtliche Werke in vier Bänden. Hg. v. Karl Ernst Laage u. Dieter Lohmeier. Bd. 2. Frankfurt am Main 1998, S. 456–522.

Stumpp, Gabriele: Müßige Helden. Studien zum Müßiggang in Tiecks „William Lovell“, Goethes „Wilhelm Meisters Lehrjahre“, Kellers „Grünem Heinrich“ und Stifters „Nachsommer“. Stuttgart 1992.

Tieck, Ludwig: Des Lebens Überfluß. In: Ders.: Schriften in zwölf Bänden. Hg. v. Manfred Frank u.a. Bd. 12. Schriften 1836–1852. Hg. v. Uwe Schweikert. Frankfurt am Main 1986, S. 193–249.

Vogt, Carl: Schmarotzer im Thierreiche. In: Westermann’s Jahrbuch der Illustrierten deutschen Monatshefte. Ein Familienbuch für das gesammte geistige Leben der Gegenwart 37 (1875), S. 32–45, 159–170.

Weber, Max: Die Börse. I. Zweck und äußere Organisation der Börsen. In: Ders.: Gesamtausgabe. Hg. v. Horst Baier u.a. Abt. I, Bd. 5. Börsenwesen. Schriften und Reden 1893 – 1898. Hg. v. Knut Borchard in Zusammenarbeit mit Cornelia Meyer-Stoll. 1. Halbband. Tübingen 1999, S. 135–174.