Think local, dance global

Die kulturellen Folgen einer globalisierten Welt

Von Viola HardamRSS-Newsfeed neuer Artikel von Viola Hardam

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

"Steht uns im Zeitalter der Globalisierung eine Kulturschmelze zu einer "McWorld" bevor?" Die beiden jungen Autorinnen glauben nicht: In "Tanz der Kulturen" wollen sie mit festgefahrenen Denkschablonen innerhalb der Globalisierungsdebatte aufräumen und interpretieren Kultur als ein Produkt ständigen Gebens und Nehmens, als ein "Tauschgeschäft". Die so oft in den Medien negativ dargestellte globalisierte Welt sei ein Ort des Austauschs und der Vielfalt, entstanden aus menschlichen Beziehungen.

In diesem Buch werden viele Beispiele angeführt, die zeigen, wie verschiedene Kulturkreise Fremdes in ihre Art und Weise des Lebens integrieren oder Neues daraus entwickeln. Welcher Italiener weiß denn heute noch, daß seine geliebten Spagetti ursprünglich aus China kommen? Wem ist bewußt, daß in Trinidad Weihnachten eines der populärsten Volksfeste ist, zu dem selbst teure Lebensmittel extra eingeflogen werden? Oder daß die Chinesen den Weihnachtsabend zu einem Fest der Liebenden erkoren haben?

Globalisierung ist, so verstanden, nicht einfach eine "Amerikanisierung" der Welt sondern ein aktiver Austausch zwischen den Kulturen: "Globalität ist weit mehr als ein wirtschaftliches Phänomen, und das Zusammenwachsen der Welt findet nicht nur im Schatten Madonnas und Unilevers statt."

Titelbild

Joana Breidenbach / Ina Zukrigl: Tanz der Kulturen.
Verlag Antje Kunstmann, München 1998.
249 Seiten, 18,40 EUR.
ISBN-10: 3888972086

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