Auf der Suche nach dem weiblichen Subjekt - Myung-Hwa Cho-Sobotkas Studie zu Ingeborg Bachmanns "Malina", Elfriede Jelineks "Die Klavierspielerin" und Yoko Tawadas "Opium für Ovid"

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Mit Ingeborg Bachmann, Elfriede Jelinek und Yoko Tawada führt Myung-Hwa Cho-Sobotka drei Autorinnen der deutschsprachigen Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur zusammen, um sich auf die "Suche nach dem weiblichen Subjekt" in je einem der Romane zu begeben: in Bachmanns "Malina" (1971), Jelineks "Die Klavierspielerin" (1983) und Tawadas "Opium für Ovid" (2000). Im Zentrum eines jeden der Romane steht eine weibliche Figur, der Cho-Sobotka zufolge "die Subversion eingeschrieben" ist. Das Ziel der Autorin ist es, "die verschiedenen Aspekte des weiblichen Subjekts in den ausgewählten Texten zu identifizieren: ein weibliches Subjekt im Geschlechterdiskurs, ein postmodernes Subjekt des Sprachspiels, ein Subjekt im postkolonialen Diskurs." Sie alle zeichneten sich "durch dekonstruktivistische Subversion aus: Subversion gegen das Subjekt im psychoanalytischen Geschlechtermodell, 'Tod des Subjekts', Widersetzung gegen den dominanten Diskurs."

Cho-Sobotka möchte "die eng gezogenen Grenzen der feministischen Literaturforschung durch die Gender Studies um eine kulturwissenschaftliche Perspektive [...] erweitern" und versteht ihre Arbeit als "Präsentation einer für die Gegenwart relevanten Konstellation verschiedener Subjektbegriffe, die in weiblichen Figuren erscheinen und sich als weibliches Subjekt subsumieren lassen". Dabei fokussiert sie insbesondere auf "das literar-ästhetische Faktum der Texte, nämlich auf die Sprache".

Die Romane werden in drei Hauptteilen und unabhängig von einander untersucht. Erst in einem kaum sieben Seiten umfassenden Resümee stellt Cho-Sobotka "Bezüge" zwischen den "Darstellungsweisen des weiblichen Subjekts" bei Bachmann, Jelinek und Tawada her.

R.L.


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Myung-Hwa Cho-Sobotka: Auf der Suche nach dem weiblichen Subjekt. Studien zu Ingeborg Bachmanns "Malina", Elfriede Jelineks "Die Klavierspielerin" und Yoko Tawadas "Opium für Ovid".
Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2008.
255 Seiten, 42,00 EUR.
ISBN-13: 9783825354077

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