Ein Paradies mit Royals und Hunden - Sophie Gordon archiviert aristokratische Vierbeiner

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Das ist alles furchtbar wichtig: dass der Lieblingsdackel der Queen, Waldman VI., im April 1872 von Baden nach England gebracht wurde. Dass der "schottische Terrier" Tiney in einem Fotoalbum als einer von Queen Victorias Lieblingshunden bezeichnet wird und am 10. Februar 1866 als Nachkomme von Topsy und Princie zur Welt kam. Dass Mops und Mishka im August 1866 geboren und der Queen "von einem gewissen Mr. Tyrrell" geschenkt wurden. Oder dass Jack, der Terrier von König George V., nach dem Lieblingsterrier von König Edward VII. benannt wurde. Ganz arg wichtig. Der Sandmann Verlag scheint das tatsächlich zu glauben, denn er widmet ein ganzes Buch den "Königlichen Hunden" und erzählt "von der Liebe des britischen Königshauses zu seinen treuesten Begleitern". Da mag jedoch nicht nur Nostalgie mitspielen, sondern auch ein wenig Zeigefinger: Wahrhaft treu sind nur die Tiere. Jedenfalls zelebriert das Buch mit Fotos aus der Royal Photograph Collection eine heile Menschen-Hunde-Welt. Ein allem Irdischen entrücktes Paradies, wo es nur Royals gab und Hunde. Wie schön muss das gewesen sein.


Titelbild

Sophie Gordon: Königliche Hunde. Von der Liebe des britischen Königshauses zu seinen treuesten Begleitern.
Übersetzt aus dem Englischen von Eva Plorin.
Elisabeth Sandmann Verlag, München 2009.
120 Seiten, 14,80 EUR.
ISBN-13: 9783938045398

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