Stefan Höltgen beschäftigt sich in seinem Buch „Schnittstellen. Serienmord im film“ mit den Mechanismen im Kriminalfilm

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Der Autor untersucht die Einfluss- und Rückflussmechanismen zwischen dem Serienmörderfilm und der Kriminalistik, Kunstgeschichte, Zensurgeschichte, Medienwirkungsdebatten und anderer gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Diskurse. Hierzu wird zunächst die Frage nach dem konstruktivistischen Charakter des Films gestellt und wie dieser das Weltwissen seiner Zuschauer formatiert. Die ästhetische Strategie dieser Konstruktion wird als Verfahren zur Authentisierung angewendet. Der Hauptteil der Arbeit untersucht danach chronologisch detailliert etwa 40 Serienmörderfilme, die zwischen 1924 und 2003 entstanden sind, auf deren ästhetische Praxen der Authentizitätskonstruktion sowie deren Einfluss auf gesellschaftliche Diskurse und die Verarbeitung derselben in ihren Plots, Bild- und Tonästhetiken. Ein besonderes Augenmerk fällt dabei auf die Rezeption der Filme durch die Filmkritik, Medienwissenschaft und Zensurinstanzen.

Das Buch basiert auf einer Dissertation, die im September 2008 an der Universität Bonn eingereicht wurde. Für die Publikation wurde es neu bearbeitet und mit einem Titel- und Personenregister versehen.

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Stefan Höltgen: Schnittstellen. Serienmord im Film.
Schüren Verlag, Marburg 2010.
420 Seiten, 29,90 EUR.
ISBN-13: 9783894725556

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