Zu dieser Ausgabe

Die „Literaturvermittlung in den Medien“ war schon oft Thema in unserer Zeitschrift. Zum einen, weil es genau das ist, was wir selbst machen. Und zum anderen, weil es an der Philipps-Universität Marburg einen Studienschwerpunkt gleichen Namens gibt, in dem das praktische kulturjournalistische Schreiben und literaturvermittelnde Projekte im Mittelpunkt der Lehre stehen.

Unser Gast-Dozent Fridtjof Küchemann (FAZ.NET) hat in den letzten Jahren immer wieder verschiedene solcher Übungen an unserer Universität angeboten. Darin regte er seine Studierenden zu selbst recherchierten und geschriebenen Artikeln über die Auswirkungen des Web 2.0 auf die Literaturkritik, die Verlagsbranche und den Buchmarkt an – erste journalistische Gehversuche, die dann in unserer Zeitschrift veröffentlicht wurden und zum Teil ein beachtliches Presseecho verursachten.

In der Dezember-Ausgabe von literaturkritik.de ist es wieder einmal so weit. Studierende unserer Universität haben herauszufinden versucht, inwiefern Verlage die neuen Möglichkeiten der Vernetzung und Kommunikation, die ihnen Buch-Websites, aber auch Soziale Netzwerke und Mikroblogging-Dienste wie Facebook und Twitter bieten, überhaupt nutzen. Und sie haben vor Ort nachgefragt, was die Verlagsmitarbeiter darüber denken – genauso wie sie eine der Zielgruppen bei der Rezeption neuester Seitenformate im Netz beobachtet haben. Das Ergebnis ihrer Reportagen und Ermittlungen können Sie jetzt bei uns nachlesen. Im Lauf des Monats werden diese Beiträge noch durch einige Artikel über die Literaturkritik im Internet ergänzt, die im Rahmen einer Lehrveranstaltung von Thomas Anz geschrieben worden sind. Allen Autorinnen und Autoren möchten wir an dieser Stelle für ihre Mitarbeit und ihre Texte ganz herzlich danken.

Zu denken geben ihre Recherchen in jedem Fall: Wer nicht bloggt, also nicht regelmäßig mit seinen Lesern im Netz kommuniziert, scheint in der öffentlichen Wahrnehmung gewisser Internet-Nutzer gar nicht mehr existent zu sein. Wie der Literaturbetrieb mit dieser Entwicklung in Zukunft umgeht, werden wir auch im nächsten Jahr mit großem Interesse weiter beobachten. Literaturkritik.de jedenfalls erscheint nach wie vor jeden Monat, und die Klickzahl-Statistiken belegen, dass unsere Zeitschrift von immer mehr Interessenten aufgerufen, gelesen und wahrgenommen wird.

Bleiben Sie dran!

Es wünscht Ihnen schon einmal schöne Festtage:
Ihr
Jan Süselbeck