Danke, Günter!

Über ein Buch mit „Rock- und Popgeschichten“, das nicht zu unrecht „Der große Schneidewind“ heißt

Von Thomas NeumannRSS-Newsfeed neuer Artikel von Thomas Neumann

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Günther Schneidewind ist über die Grenzen des Sendebereichs des SWR in Baden-Württemberg nicht nur Radiohörern als renommierter Musikjournalist bekannt. Seine Auftritte auf diversen Veranstaltungen im südwestdeutschen Bereich als Vertreter des SWR hat ihn auch als Person und nicht nur als Stimme bekannt gemacht. Nicht zuletzt auch seine Reportagen über die erste Riege der Rockmusiker sorgen schon Jahrzehnte für niveauvolle Informationen über Rock- und Popmusik und ihre Protagonisten.

Günter Schneidewind hat Interviews und Begegnungen zwischen den Jahren 1991 und 2010 zusammengestellt. Zurückgreifen kann er auf die geführten Interviews und auf ein scheinbar unerschöpfliches Wissen über die Geschichte der populären Unterhaltungsmusik. Man begegnet bei der durchgehend spannenden Lektüre – und das soll bei einem Interview-Buch wirklich etwas heißen – dem Chef der „Boomtown Rats“ Bob Geldorf, den Musikern der „Rolling Stones“, David Bowie – ein sehr lustiges Interview –, Paul McCartney und so interviewscheuen Musikern wie Manfred Mann. Sehr informativ ist auch der Text über Marianne Faithfull und das Interview mit Suzi Quatro. Bei all diesen Texten verliert Schneidewind niemals das wesentliche aus den Augen, ist immer an den Menschen interessiert und bemüht, seinen Interviewpartnern interessante Informationen zu entlocken.

Ein so interessantes und gut geschriebenes Buch über Rock- und Popmusik ist selten. Hinzu kommt noch eine Buch-Beigabe in Form einer CD, die einige Interviews inklusive der Übersetzungen enthält. Auch dies ist eine nutzbringende Ergänzung, vor allem, wenn man Schneidewind vielleicht noch nicht im Radio gehört hat. Das vorliegende Buch verdient seinen Titel „Großer Schneidewind“ zu Recht und man kann nur bestätigend und aufmunternd einfordern, was der Autor im Nachwort des Buches andeutet: „Vielleicht gibt es eines Tages einen zweiten Teil des ,Großen Schneidewind‘, wenn sich zeigen sollte, dass ich die Geduld meiner Leser nicht überstrapaziert habe.“ Ja, bitte, ein zweiter Teil, und ein dritter Teil. Es fehlen einfach noch so viele Geschichten.

Titelbild

Günter Schneidewind: Der große Schneidewind. Rock- und Popgeschichten.
Klöpfer, Narr Verlag, Tübingen 2011.
400 Seiten, 25,00 EUR.
ISBN-13: 9783863510183

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