Zu Stefan Schweizers Buch über die Epochen deutscher Literatur

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Der Band „Deutsche Literatur – Klassik, Romantik, Realismus“ beschäftigt sich in Aufsätzen mit drei der wichtigsten Epochen der deutschen Literaturgeschichte. Ein Fokus liegt dabei auf E.T.A. Hoffmann, einem der schillerndsten und komplexesten Autoren der deutschen Hochromantik. Eingerahmt wird dieser Romantikschwerpunkt durch Überlegungen zu Goethes klassischer Literatur und dem frühromantischen Werk von Ludwig Tieck. Den Ausblick bildet die Beschäftigung mit einem der zentralen Werke des Realismus: Gottfried Kellers „Der Grüne Heinrich“. Das Werk ist ein Paradebeispiel für die realistische Epochen-Programmatik. Im heutigen Wissenschaftsdiskurs ist zudem ein Streit um die Deutungsmacht von Literatur und Kultur ausgebrochen. Die Extreme bewegen sich zwischen weit gefassten kulturwissenschaftlichen Theorien und traditioneller, hermeneutisch-philologischer Literaturwissenschaft. Die Aufsätze dieses Bandes werden beiden Seiten gerecht. Der erste Aufsatz des Bandes untersucht kritisch die heutigen Positionen der Literatur- und Kulturwissenschaft im universitären Diskursgefüge, ohne dabei letztlich Stellung zu beziehen, da beide Seiten – bedingt durch die Forschungsfrage – ihre Berechtigung besitzen.

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Titelbild

Stefan Schweizer: Deutsche Literatur – Klassik, Romantik, Realismus.
Europäischer Hochschulverlag, Bremen 2011.
156 Seiten, 34,90 EUR.
ISBN-13: 9783867417464

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