Forschung zur Färbung der Gefühle

Ein Plädoyer für Stimmungsphilologie

Von Friederike ReentsRSS-Newsfeed neuer Artikel von Friederike Reents

Es ist jetzt Mode, von Stimmung zu sprechen (Fontane).

Emotionen, Affekte und Stimmungen sind in den vergangenen Jahren zu zentralen Themen der Geisteswissenschaften geworden. Dadurch haben sich durch ihre mitunter interdisziplinären Ausrichtungen neue Forschungsgebiete aufgetan. Thomas Anz hat vor dreizehn Jahren in seinem „Plädoyer für eine kulturwissenschaftliche Emotionsforschung“[1] das Forschungsdesiderat erkannt und vor fünf Jahren das Eintreten des „emotional turn“[2] bestätigt. Diese Wende schlägt sich inzwischen in zahlreichen Publikationen, dafür gegründeten Forschungseinrichtungen sowie Projekten nieder und hat damit auf bemerkenswerte Weise die vorangegangene Wende, den „iconic turn“, abgelöst. Als eine verspätete Reaktion hatte dieser den Anfang des 20. Jahrhunderts eingeläuteten „linguistic turn“ abgelöst, der die Fülle der reproduzierbaren und wirkungsmächtigen Bilder der reinen Sprach- und Textanalyse entgegenstellte.

Nun, so könnte man folgern, ist ein Übersättigungsgrad bei der Bildanalyse erreicht, und die Aufmerksamkeit richtet sich nach innen – in die Welt der Gefühle, Emotionen, Affekte und Stimmungen – und stellt die Wissenschaft vor eine neue Herausforderung: Es gilt nicht mehr, „nur“ reale Bildwelten zu versprachlichen und zu deuten, sondern die innere Bilderflut nun auch mit Theorien etwa aus der Emotionspsychologie oder der Neurologie zu bannen und begreifbar zu machen. Zum einen lassen sich dabei die Beziehungen von Emotionen und verschiedenen Darstellungsmedien (Sprache, Ton, Bild) untersuchen, zum anderen reicht der anatomisch-experimentelle Forschungsdrang in immer tiefere Schichten, der erkenntnissuchende Blick begehrt Zutritt zum Zentrum der Erkenntnis, dem Gehirn. Allen voran haben sich die Neurowissenschaften zum Ziel gesetzt, die im menschlichen Gehirn stattfindenden Prozesse sichtbar, darstellbar und erklärbar zu machen. Es liegt offenbar nahe, die als verstaubt geltenden Geisteswissenschaften mit der innovationstechnisch versierten, gegenwärtigen „Königsdisziplin“ zu verquicken, um neue Erkenntnisse zu erlangen: So will das „Neuroimaging“ mittels Magnet-Resonanz-Verfahren psychische Dispositionen und Zustände erklären beziehungsweise emotional-ästhetische Zusammenhänge freilegen; die „Neurohermeneutik“ hat zum Ziel, den Verstehensprozess mittels neuronaler Abläufe verständlich zu machen; die „Neurotheologie“ ringt gar um den Gottesbeweis; und die „Neuroethik“ versucht moralisch einzudämmen, was noch eindämmbar ist.

Nach den drei Kränkungen des Subjekts durch die „Kopernikanische Wende“, durch Kants fundamentale Erkenntniskritik und schließlich durch Freuds Ich-Relativierung ist die Wissenschaft Anfang des 21. Jahrhunderts auf dem besten Weg, die vierte und vielleicht massivste Form der Degradierung des Subjekts zum Objekt voranzutreiben, indem es über das Präfix „Neuro“ alles bisher Dagewesene auf den Prüfstein stellt. Die Betreiber des „Neuro Turn“ sind im Stande, sich alle bisherigen Wenden einzuverleiben, freiheitliches Gedankengut unter dem Deckmantel von Forschungsfreiheit zu verabschieden und dem ehemals aufklärerisch agierenden Subjekt – und damit sich selbst – neue Fesseln anzulegen, um dieses alsbald in eine neue Form der „selbstverschuldeten Unmündigkeit“ zurückzustoßen. Zurück in der platonischen Höhle, starren große Teile der Wissenschaft, gefesselt von ihren selbst entwickelten technischen Möglichkeiten, fasziniert auf die Schattenbilder, die ihnen das Neuroimaging an die Wand wirft.

Unter dieser konservativen, möglicherweise auch entwicklungsfeindlichen, aber notwendigerweise auch wissenschaftskritischen Prämisse sollte die in den vergangenen Jahren beobachtete emotional-neuronale Wende zumindest in den Literaturwissenschaften noch eine Weile aufgeschoben werden, bevor auch ihr Gegenstand neurotechnisch einverleibt, das E-Book und sein Leser im Magnetresonanztomographen noch stärker durchleuchtet und die Wirkung von Literatur nicht mehr durch Lektüre, sondern mit Hilfe bunter Bilder erklärt werden. Das Hauptaugenmerk meiner noch nicht veröffentlichten Habilitationsschrift, auf der vorliegender Beitrag basiert, wird dabei jedoch weder auf der „Emotionalitätsdebatte“[3] noch der von der Rhetorik auf die Literaturwissenschaft als „Affektpoetik“[4] übertragenen „Affektenlehre“ liegen, sondern vielmehr auf dem vielschichtigen „Stimmungs“-Begriff.[5]

Wort und Begriff „Stimmung“

Das deutsche Wort „Stimmung“ gehört, anders als seine fremdsprachlichen Entsprechungen, ursprünglich in einen musikalischen Sinnzusammenhang. Der Romanist Leo Spitzer stellte in seiner Studie zur Vorschichte des Begriffs „Stimmung“ fest: „the German word Stimmung as such is untranslatable“.[6] Diese Unübersetzbarkeit des Wortes gründet in seiner Bedeutungsvielfalt und daraus resultierenden Vagheit. Man könnte darin mit Roland Barthes eine „barbarische Zivilisierung“, also Beschränktheit der Sprache sehen (wie er es am französischen Wort „temps“ festmacht).[7] Schlüssiger scheint es jedoch auf Grund der Bedeutungsschwere, gerade die Potenz von „Stimmung“ stark zu machen, in der die Nuancen von engl. mood, attunement oder atmosphere, franz. humeur, accord, atmosphère, oder ital. umore, intonazione, atmosfera in dem einen deutschen Wort enthalten sind. Das erst in der Neuzeit auftauchende Wort „Stimmung“ hat sich etymologisch aus ahd. stimna, stimma, mhd. stimme in der Bedeutung „mit Hilfe der Stimmbänder erzeugte Laute, Fähigkeit zur Erzeugung solcher Laute“, aber auch im Sinne von „Singstimme, Singbegabung“ entwickelt.

Unter „Stimmung“ versteht man die Haltung oder Disposition des Gemüts oder die Färbung der Gefühlslage eines Menschen, die sich entweder als bestimmter augenblicklicher, häufig auf das körperliche Befinden bezogener Zustand (z.B. Behagen oder Spannung, Müdigkeit oder Schwäche) oder als eine auf charakterlicher Disposition beruhende Anwandlung wie Besorgnis, Unsicherheit und Ängstlichkeit äußert. Als „Stimmung“ kann auch (meistens mit Zusatz eines qualifizierenden Adjektivs) die Haltung oder Einstellung eines Menschen bezeichnet werden, von der er erfüllt und beherrscht ist. Abgesehen von der Haltung eines Einzelnen kann „Stimmung“ auch eine kollektiv vorherrschende, zumeist öffentliche Meinung („Zeitstimmung“) bezeichnen. Die Stimmung als Färbung der Gefühlslage eines Menschen ist auf mannigfache Weise beeinflussbar, weshalb sie eine wichtige Quelle der rhetorischen, aber auch der künstlerischen Wirkungserzeugung ist. Stimmung kann auch als Disposition zu bestimmter schöpferischer Leistung verstanden werden und wird auch als Synonym für eine vorherrschende, zumeist öffentliche Meinung unter stärkerer Loslösung vom Träger der Haltung verwendet.

In der Musik bedeutet „Stimmung“ zum einen als nomen actionis den Vorgang und die Ausführung oder als nomen acti das Ergebnis des Stimmens, also den Zustand des Gestimmtseins oder der Gestimmtheit, zum anderen, ebenfalls als nomen acti, das als verbindliche Norm geltende Festgelegtsein der Tonhöhen eines Instruments. Die Gestimmtheit bezieht sich entweder in eigentlich musikalischer Anwendung auf das Instrument – so z.B. in Jean-Jacques Rousseaus Dictionnaire de musique (1782) unter dem Stichwort accord[8]– oder (seit der Mitte des 18. Jahrhunderts) in Übertragung der musikalischen Vorstellung auf die inneren Kräfte des Menschen. In der Oekonomischen Encyklopädie von D. Johann Georg Krünitz, die zwischen 1773 und 1858 in 242 Bänden erschien und als „eine der wichtigsten deutschsprachigen wissenschaftsgeschichtlichen Quellen für die Zeit des Wandels zur Industriegesellschaft“ gilt,[9] wird ausschließlich die musiktechnische Bedeutung von „Stimmung“ erläutert. Im Sinne einer detaillierten Gebrauchsanleitung erfährt man die einzelnen Schritte auf dem Weg zur richtigen Stimmung des Instruments. Beim Erlernen eines Instruments sollte „der Lehrer jedesmal einen Theil der Unterrichtsstunde, wie ein Komponist vorschlägt, darauf verwenden, um sie [seine Schüler] im Stimmen zu einer gewissen Fertigkeit zu bringen.“[10] Neben dem musiktechnischen Bedeutungszusammenhang verweist Krünitz auf die „Onomatopöie der Stimme selbst“. Das Verb „stimmen“ sei der Form nach „ein Intensivum von einem veralteten stimen, wohin auch das Lateinische aestimare, schätzen, beurtheilen, zu gehören scheinen“. Onomatopöietsch begründet sei noch eine weitere Bedeutung, wonach „Stim“ [..] in Stimulus, und ohne Zischlaut in Temo, ein in die Länge ausgedehnter Körper“ als „Figur des Stechens, in der Bedeutung des Festsetzens“ „die Merkmale eines Dinges anzeigen“ und damit „ein Bild von Stamm [..] sein“ soll.[11] Der beurteilende und damit auch der festsetzende Aspekt findet sich noch im heutigen Sprachgebrauch der geäußerten Zustimmung im Sinne von „das stimmt“.

In der modernen Kunstbetrachtung bezeichnet Stimmung in Bezug auf die Erzeugnisse der Dichtung, Malerei und Musik außerdem einen ästhetischen Eindruck oder eine Wirkung, die von etwas oder jemandem ausgeht und in bestimmter Weise auf die Gemütslage eines anderen wirkt. Philosophisch entfaltet sich der Begriff „Stimmung“ in Abgrenzung von den Begriffen „Gefühl“, „Affekt“ und „Empfindung“ als Ausdruck der Weltanschauung vor allem in der Philosophie des späten 19. und als Lebensgefühl in der Existenzphilosophie des frühen 20. Jahrhunderts. Psychologisches Profil gewinnt der Begriff „Stimmung“ in Abgrenzung zu Begriffen wie „Affekt“, „Erlebnistönung“, „Gefühl“ und insbesondere zu „Emotion“. Um die bisweilen synonym verwendeten Wörter „Emotion“ und „Stimmung“ zu unterscheiden, werden unter anderem folgende Unterscheidungsmerkmale herangezogen:[12] Stimmungen sind im Vergleich zu „Emotionen“ Gefühlszustände geringerer Intensität, sie gelten als weniger variabel und länger andauernd, ihnen fehlt ein klarer Bezug zu einem Auslöser, sie sind nicht auf ein bestimmtes Objekt gerichtet (wie Martin Heidegger etwa in Sein und Zeit an den Beispielen Angst und Furcht gezeigt hat).[13] Die Ursache für eine Stimmung steht nicht im Zentrum der subjektiven Aufmerksamkeit.[14] Aufgrund des Fehlens von Spezifizität und ihres nicht handlungsunterbrechenden Charakters können Stimmungen vielfältige und zum Teil tiefgreifende Auswirkungen auf Prozesse wie Wahrnehmung, Verhalten und Denken haben.[15] Sie bilden einen diffusen Hintergrund, von dem sich Erlebnisse gleichsam als Figur abheben, und sorgen so für eine Dauertönung des Erlebnisfeldes.[16] Der in der Differentiellen Psychologie verwendete Begriff der states entspricht in grober Annäherung dem umgangssprachlichen Stimmungsbegriff. Neben den zeitlich fluktuierenden states zählen zu den inhaltlichen Konzepten der Differentiellen Psychologie Verhaltenseigenschaften, Gewohnheiten (habits) und Dispositionseigenschaften (traits).[17] Insgesamt lassen sich Stimmungen wegen ihres diffusen Erscheinungsbildes nicht genau bestimmen. Gerade deswegen aber können sie eine große Vielzahl von Affekten aufnehmen und wiedergeben, wobei „die Grenzen zwischen Emotionen und Stimmungen oft durchlässig sind“.[18]

Stimmungsforschung

Die Stimmungsforschung der letzten Jahre hat, abgesehen von der grundsätzlichen Begriffsbestimmung u.a. von David Wellbery[19] und der dezidiert essayistischen Herangehensweise von Hans Ulrich Gumbrecht,[20] ihren Fokus in erster Linie auf die Beobachtung von Einzelphänomenen oder -autoren sowie auf interdisziplinäre Reibungsflächen gelegt, wie etwa die Untersuchung physiologischer, kunsthistorischer, musikästhetischer, neuphänomenologischer, atmosphärischer und schließlich emotionspsychologischer Stimmungskonzepte.[21]

Auch für zukünftige Forschungsprojekte bergen die Durchlässigkeit zwischen Emotionen und Stimmungen, Gefühlen und Affekten oder, im sprachwissenschaftlich-philosophischen Sinne, die Vagheit des semantischen Stimmungskonzepts sowie der sich notwendigerweise ergebende interdisziplinäre Ansatz das Risiko eines schwer eingrenzbaren Forschungsgegenstands.

Zwei Begrenzungen bieten sich daher an, um sich dem Phänomen literarischer Stimmung gewinnbringend und zugleich möglichst trennscharf zu nähern: Zum einen sollten Stimmungen gemäß oben ausgeführter Begriffsklärung streng von Emotionen und Affekten abgegrenzt werden, was jedoch nicht ausschließt, dass bestimmte Ergebnisse der Emotionsforschung (etwa bei psychologischen Stimmungen) durchaus im Hinblick auf das der Emotion mitunter ähnliche Stimmungskonzept fruchtbar gemacht werden könnte. Erst durch eine genaue Bestimmung des diffusen oder diffus gewordenen Stimmungsbegriffs scheint es möglich, Stimmung nicht nur als methodologisch-hermeneutischen Begriff, sondern auch als poetologische, also ästhetische Kategorie für die Literaturwissenschaft in produktiver Abgrenzung zu den benachbarten geisteswissenschaftlichen Disziplinen fruchtbar zu machen.

Zum anderen aber sollte „Stimmung“ in der Literatur an Hand ausgewählter literarischer und philosophischer Texte von unterschiedlichen Seiten beleuchtet werden, um ihre vielfältigen Aspekte hinsichtlich der Produktions-, Werk- und Rezeptionsästhetik im Hinblick auf ihre Entstehungs- und Wirkungsmechanismen herauszuarbeiten. Da das Wort Stimmung stets etwas Prozesshaftes, also Unabgeschlossenes beschreibt, sollten gewissermaßen die Prozessbeteiligten in Bezug auf ihre (zunächst unheideggerianisch zu verstehende) Gestimmtheit oder auch Stimmigkeit untersucht werden. Dies wäre zum einen der nach Roland Barthes längst wiederbelebte Autor, nämlich der im Hinblick auf seine Produktionsbedingungen „gestimmte Autor“. An Hand inhaltlicher und ästhetisch-poetologischer Niederschläge wären zum anderen jeweils „gestimmte Werke“ philologisch zu analysieren und interpretieren, wobei, drittens, die rezeptionsästhetischen Wirkungsmechanismen in Bezug auf den „gestimmten Leser“ beziehungsweise den „gestimmten Interpreten“ Berücksichtigung finden sollten. In die Überlegungen mit einzuschließen wäre schließlich die „Stimmung der Welt“, die einer Arbeit über Stimmungen zugleich gewissermaßen den übergeordneten Rahmen stiften könnte. Denn in der möglicherweise präreflexiven Gestimmtheit oder Harmonie hat die „gestimmte Welt“ ihrerseits wieder Einfluss auf die Dispositionen der am Prozess beteiligten Subjekte und deren Stimmungslagen.

Unter Berücksichtigung der zunächst unterstellten Unschärfe des Stimmungsbegriffs und in dem daraus entstandenen Stimmungsdiskursgeflecht zwischen psychologisch-philosophisch-neurologischen Emotionstheorien und wiederbelebten Einfühlungsästhetiken sollten, über die bisherige Forschung hinaus, die Besonderheiten eines ästhetisch verwendbaren Stimmungsbegriffs herauszupräparieren sein, ohne dabei die einzigartige Stimmung des jeweiligen literarischen Kunstwerks zu unterschlagen.

Die amerikanische Autorin Siri Hustvedt schreibt in ihrer Auseinandersetzung mit dem frühen Wittgenstein, sie habe nie glauben können, dass es „irgendein System [gebe], egal wie verführerisch, [das] in der Lage wäre, die Mehrdeutigkeiten zu umfassen, welche dem Menschsein in der Welt innewohnen.“[22] Möglicherweise ist die Sprache, im Vergleich zu neuen Darstellungsformen, tatsächlich ein nur unzureichendes Medium, die Wirklichkeit, also auch Stimmungen, zu erfassen. Um sich der Sprache selbst und den aus ihr konstituierten literarischen Werken zu nähern, ist sie aber nach wie vor das einzige Mittel, das uns zur Verfügung steht.

Anmerkung der Redaktion: Der Beitrag basiert auf Teilen der noch unveröffentlichten Habilitationsschrift von Friederike Reents: Stimmung als geistiges Phänomen. Auf der Suche nach einer verlorenen Denkfigur (Universität Heidelberg 2011). Friederike Reents veranstaltet zusammen mit Burkhard Meyer-Sickendiek am 23. bis 26. September 2012 an der Universität Heidelberg eine Tagung zum  Thema „Stimmung und Methode“ (pdf-Datei des Programms hier).

[1] Plädoyer für eine kulturwissenschaftliche Emotionsforschung, in: literaturkritk.de, Nr. 2/3 März 1999, 1. Jg.; vgl. auch zum Schwerpunkt Emotionsforschung in Nr. 3/2000: Emotionen zwischen den Disziplinen, in: literaturkritik.de, Nr. 3, März 2000, 2. Jg.; und in Nr. 1/2001 Die Wissenschaften und die Gefühle, in: literaturkritik.de Nr. 1, Januar 2001, 3. Jg.

[2] Thomas Anz: Kulturtechniken der Emotionalisierung. Beobachtungen, Reflexionen und Vorschläge zur literaturwissenschaftlichen Gefühlsforschung in: Im Rücken der Kulturen Paderborn, hg. v. Karl Eibl u. Rüdiger Zymner 2007. Siehe auch https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=10267.

[3] Armin Schulz: Die Verlockungen der Referenz. Bemerkungen zur Emotionalitätsdebatte. In Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur, hg. v. Karin Donhauser, Klaus Grubmüller u. Jan Dirk Müller, Bd. 128 (2006), S. 472-495.

[4] Burkhard Meyer-Sickendieck: Affektpoetik. Eine Kulturgeschichte literarischer Emotionen. Würzburg 2005.

[5] Vgl. dazu auch Friederike Reents: Stimmung, in: Historisches Wörterbuch der Rhetorik, hg. v. Gert Ueding, Bd. 9 Sti-Z, Tübingen 2009, Sp. 109-118.

[6] Leo Spitzer: Classical und Christian Ideas of World Harmony. Prolegomena to an Interpretation of the Word “Stimmung” (1944/45), hg. v. Anna Granville Hatcher, Baltimore 1963, S. 5.

[7] Roland Barthes: Die Vorbereitung des Romans, Frankfurt am Main 2008, S. 82

[8] Jean-Jacques Rousseau : Dictionnaire de musique, Bd. 1 (1782) S. 26 ff, in: Œuvres de J.-J. Rousseau, Bd. 17.

[9] D. Johann Georg Krünitz: Oekonomische Encyklopädie oder allgemeines System der Staats- Stadt- Haus- und Landwirthschaft (1773-1858), online auf der Homepage der Universität Trier unter: http://www.kruenitz1.uni-trier.de/

[10] D. Johann Georg Krünitz: Stimmen, Stimmung in: Oekonomische Encyklopädie oder allgemeines System der Staats- Stadt- Haus- und Landwirthschaft, Bd. 174, Berlin, 1840, S. 276 ff. Online abrufbar mit Hilfe der Stichwortsuche zu „Stimmung“ und „stimmen“.

[11] Ebd., S. 287.

[12] William N. Morris: A Functional Analysis of the Role of Mood in Affective Systems, in: Review of Personality and Social Psychology, hg. V. Margret S. Clark 49, Newbury Park u.a. 1992 , S. 177-187; Robert E. Thayer: The Biopsychology of Mood and Arousal, New York 1989.

[13] Lothar Schmidt-Atzert: Lehrbuch der Emotionspsychologie, Stuttgart 1996, S. 24 f.

[14] Norbert Schwarz: Stimmung als Information: Unters. zum Einfluss von Stimmungen auf die Bewertung des eigenen Lebens, Heidelberg 1987.

[15] William N. Morris: Mood: The Frame of Mind, New York, Berlin u.a. 1989.

[16] Herbert Bless: Stimmung und Denken Bern u.a. 1997; Dieter Ulich: Das Gefühl, Weinheim 1995.

[17] Manfred Amelang, Dieter Bartussek: Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung, Stuttgart 2001.

[18] Íngrid Vendrell Ferran: Die Emotionen. Gefühle in der realistischen Phänomenologie, Berlin 2008, S. 147.

[19] David E. Wellbery: Stimmung, in: Ästhetische Grundbegriffe, Historisches Wörterbuch in sieben Bänden, hg. v. Karlheinz Barck u.a., Bd. 5 (Postmoderne-Synästhesie), Stuttgart, Weimar, S. 703-733.

[20] Zuletzt: Hans Ulrich Gumbrecht: Stimmungen lesen. Über eine verdeckte Wirklichkeit der Literatur, München 2011.

[21] Anna-Katharina Gisbertz: Stimmung – Leib – Sprache. Eine Konfiguration der Wiener Moderne München 2009; Angelika Jacobs: Stimmungskunst als Paradigma der Moderne. Am Beispiel von Novalis, Die Lehrlinge zu Saïs. In: Germanistische Mitteilungen. Zeitschrift für deutsche Sprache, Literatur und Kultur 64 (2006). S. 5-27; Caroline Welsh: Die Stimmung in den Wissenschaften vom Menschen. Vom Sympathie-Modell zur Gemüts- und Lebensstimmung, in: Wissen. Erzählen. Narrative der Humanwissenschaften, hg. v. Arne Höcker, Jeannie Moser u. Philippe Weber, Bielefeld (transcript) 2006, S. 53-64 (55 ff.); dies.: Hirnhöhlenpoetiken, Theorien zur Wahrnehmung in Wissenschaft, Ästhetik und Literatur um 1800 (Litterae, hg. v. Gerhard Neumann u. Günter Schnitzler, Bd. 114), Freiburg i. Br. 2003; dies.: Zur psychologischen Traditionslinie ästhetischer Stimmung zwischen Aufklärung und Moderne, in: Stimmung. Zur Wiederkehr einer ästhetischen Kategorie, hg. v. Anna-Katharina Gisbertz, München 2011, S. 131-155; Kerstin Thomas: Welt und Stimmung bei Puvis de Chavannes, Seurat und Gauguin, Passagen / Passages Bd. 32, hg. v. Andreas Beyer, begr. v. Thomas W. Gaethgens, Berlin, München 2010, vgl. dazu auch: Stimmung. Ästhetische Kategorie und künstlerische Praxis, hg. v. Kerstin Thomas. Passagen / Passages Bd. 33, hg. v. Andreas Beyer, begr. v. Thomas W. Gaethgens. Berlin, München 2010; Hubert Locher: Der stimmungsvolle Augenblick. Realitätseffekt und poetischer Appell in Malerei und Fotografie des 19. und 20. Jahrhunderts, in: Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft, hg. v. Ingo Herklotz u. Hubert Locher, Bd. 37, 2010, S. 7-45; Sebastian Klotz: Musik als Artikulation von Stimmungen. Positionen vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart, in: Stimmung. Zur Wiederkehr einer ästhetischen Kategorie, hg. v. Anna-Katharina Gisbertz, München 2011, S. 197-209; Hans-Georg von Arburg: Enharmonik: Rameau, Diderot, Goethe, in: Stimmung. Zur Wiederkehr einer ästhetischen Kategorie, hg. v. Anna-Katharina Gisbertz, 2011, S. 15-32; Hermann Schmitz: Die Stimmung einer Stadt, in: Stimmung. Zur Wiederkehr einer ästhetischen Kategorie, hg. v. Anna-Katharina Gisbertz, 2011, S. 63-74; von Burkhard Meyer-Sickendiek zur „Stimmungslyrik“ zuletzt erschienen: Lyrisches Gespür. Vom geheimen Sensorium moderner Poesie, München 2011; des Weiteren: Alexander Becker: Die verlorene Harmonie der Harmonie. Musikphilosophische Überlegungen zum Stimmungsbegriff, in: Concordia discors – Ästhetiken zwischen Literaturen, Künsten und Wissenschaften, hg. v. von Arburg/Rickenbacher, 2012, S. 261-279; Boris Prešivić: Gleichschwebende Stimmung und affektive Wohltemperierung im Widerspruch. Literarisch-musikalische Querstände im 18. Jahrhundert, in: Concordia discors – Ästhetiken zwischen Literaturen, Künsten und Wissenschaften, hg. v. von Arburg/Rickenbacher, 2012, S. 127-142; Hans-Georg von Arburg: Stimmung und Methode: Die Staiger-Heidegger-Spitzer-Debatte 1950/51, in: Concordia discors – Ästhetiken zwischen Literaturen, Künsten und Wissenschaften, hg. v. von Arburg/Rickenbacher, Würzburg 2012, S. 245-259.

[22] Siri Hustvedt: Die zitternde Frau. Eine Geschichte meiner Nerven, aus dem Engl. v. Uli Aumüller u. Grete Osterwald, Reinbek b. Hamburg 2010, S. 158.