Der meiste Woyzeck, den es je gab – Arnd Beise, Tilman Fischer und Gerald Funk haben eine illustrierte Ausgabe der Werke und Briefe Georg Büchners herausgegeben

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Als Georg Büchner am 19. Februar 1837 23-jährig in Zürich starb, hinterließ er ein Werk, das sowohl in der Dramatik wie in der Prosa weltliterarische Maßstäbe setzte, die bis heute gültig sind. Dieses facettenreiche, seit dem Beginn des Naturalismus jede junge Generation von neuem aufwühlende und inspirierende Œuvre ist von ungebrochener Aktualität und entstand in nur drei Jahren eines kurzen Lebens. Drei Jahre, die zudem erfüllt waren von konspirativer revolutionärer Tätigkeit für die Umwandlung Deutschlands in eine Republik und für die Einführung ökonomischer Gerechtigkeit, von der Flucht nach Straßburg und Zürich sowie von den Existenznöten eines polizeilich nur „geduldeten“ Emigranten.

Die vorliegende Werkausgabe enthält sämtliche auch heute noch relevanten Texte Büchners („Der Hessische Landbote“, „Danton’s Tod“, „Leonce und Lena“, „Woyzeck“, „Lenz“) sowie die nicht minder bedeutsamen Briefe des Autors in den Fassungen der Erstdrucke bzw. der Historisch-kritischen Marburger Ausgabe. Die Texte wurden für diese Ausgabe teilweise neu konstituiert und im Falle von „Woyzeck“ um einige Neulesungen erweitert. Ergänzt werden sie durch eine Einleitung, die das Werk in seine literaturhistorischen Zusammenhänge stellt, sowie durch editorische Notizen zu Entstehung, Überlieferung und Quellenbezügen. Erarbeitet wurde die Ausgabe von anerkannten Büchner-Forschern und -Editoren aus Marburg und Fribourg.

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Titelbild

Georg Büchner: Werke und Briefe.
Herausgegeben von Arnd Beise, Tilman Fischer, Gerald Funk; Illustriert von Benjamin Kniebe.
Lambert Schneider Verlag, Darmstadt 2013.
240 Seiten, 39,90 EUR.
ISBN-13: 9783650255426

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