Rolf-Bernhard Essig untersucht, wie die Meere zu ihren Namen kamen

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Im Buch „Ein Meer ist eine See ist ein Ozean. Wie Ärmelkanal, Rossbreiten und Ochsenbauchbucht zu ihren Namen kamen“ beschäftigt sich Rolf-Bernhard Essig, der schon etliche Bücher zum Meer und zur Sprache vorgelegt hat, mit den Benennungen der Meere, ihrer Teile, ihrer Winde, Wellen sowie einiger Meere, die es gar nicht – oder zumindest nicht auf der Erde – gibt, beispielsweise das Lebermeer oder das Mare Tranquillitatis.

Mehr als bloße Etymologie interessieren ihn die Vielfalt der Benennungen, die teils sehr überraschenden Geschichten, die dahinterstecken, und ihre Kuriositäten. So gibt es zwar ein Schwarzes, ein Gelbes, ein Weißes, aber kein Blaues Meer. Und westlich der Ostsee liegt die Nordsee.

Dass die Bezeichnungen politische und juristische Relevanz haben, behandelt er in einem eigenen Kapitel zum Seerecht und seinen Implikationen. Darin geht es um die Definition von Buchten und Archipelen, um die Frage der Hoheitsrechte und die Namensgebung, wie dies beim Japanischen Meer, das früher Koreanisches Meer hieß, deutlich wird.

Obwohl das Buch voller Fakten steckt, zeigt es sich in der Darbietung durchgehend dem Unterhaltsamen mehr als dem Wissenschaftlichen verpflichtet. Papan illustrierte mit über 30 ganzseitigen und mehr als 50 kleineren Bildern das Werk durchgehend.

Anmerkung der Redaktion: literaturkritik.de rezensiert grundsätzlich nicht die Bücher von regelmäßigen Mitarbeiter / innen der Zeitschrift sowie Angehörigen der Universität Marburg. Deren Publikationen können hier jedoch gesondert vorgestellt werden.

Titelbild

Rolf-Bernhard Essig: Ein Meer ist eine See ist ein Ozean. Wie Ärmelkanal, Rossbreiten und Ochsenbauchbucht zu ihren Namen kamen.
Mare Verlag, Hamburg 2014.
255 Seiten, 14,95 EUR.
ISBN-13: 9783866481893

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