Der Thesaurus literaturwissenschaftlicher Sekundärliteratur

Eine beeindruckende Bibliographie

Von Gerhard MüllerRSS-Newsfeed neuer Artikel von Gerhard Müller

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

War schon in den achtziger Jahren Heiner Schmidts "Quellenlexikon der Interpretationen und Textanalysen" als äußerst differenziertes und ergiebiges Nachschlagewerk zu den deutschsprachigen Autorinnen und Autoren hervorzuheben, so gilt dies für die seit 1994 erscheinende große, immens erweiterte (3.) Ausgabe in besonderem Maße.

Sie erscheint unter dem Titel "Quellenlexikon zur deutschen Literaturgeschichte. Bibliography of Studies on German Literary History. Personal- und Einzelwerkbibliographien der internationalen Sekundärliteratur 1945-1990 zur deutschen Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart". Was Schmidt als Hauptautor (gewiss wird er korrespondierend von etlichen Forscherinnen und Forschern aus dem In- und Ausland unterstützt) bietet, ist kaum zu überschätzen. Er legt im Grunde eine riesige Gesamtbibliographie an Sekundärliteratur vor, die durch die zeitliche Spanne (1945-1990) und die ungeheure Dichte der einzelnen Nachweise imponiert. So sind die bibliographischen Nachweise bei vielen Autoren derart reich, dass Spezialbibliographien entbehrlich werden - hierfür seien einige Proben gegeben: Bei Ingeborg Bachmann belaufen sich die Hinweise auf 30 Seiten (1.050 Belege), bei Heinrich Böll auf 50 (1.750), bei Goethe auf 430 (15.200), bei Kant auf 280 (9.800) und bei Luther auf 310 (10.800). Die Namen zeigen übrigens eine weitere zentrale Eigenschaft des "Quellenlexikons" an: Es ist ein weiter Literaturbegriff zugrunde gelegt; beachtet wird nicht nur die "Belletristik", sondern die Literatur mit ihren verwandten und angrenzenden Gebieten: z. B. Kulturwissenschaft, Pädagogik, Philosophie, Theologie.

Beeindruckend ist weiterhin, wie breit gestreut Schmidts Quellen sind: Ihm und seinem Kollegium ist es gelungen, Sekundärliteratur aus rund 30 Sprachen nachzuweisen, von Armenisch über Lettisch und Norwegisch bis hin zu Spanisch und Ungarisch. Auch in dieser Hinsicht steht sein Werk vergleichslos dar.

Was noch für den Elan und die Durchhaltekraft Schmidts spricht - der ohne staatliche Zuwendung, ohne irgendwelche finanzielle Subvention ausgekommen ist und auskommen musste! - ist die Zügigkeit im Erscheinen der neuen Auflage. 1994 mit Band 1 (A-Bau) begonnen, sind Jahr für Jahr ein bis vier Bände herausgekommen, und 2000 erschienen die Bände 22 (Mel-Mün) bis 25 (Pir-Reu). Die nächsten Bände sind in Vorbereitung, so dass der Abschluss dieses erstaunlichen Unternehmens bald abzusehen ist!

Diese gründlichste und aktuellste literaturwissenschaftliche Bibliographie bewährt sich in der Praxis immer wieder und ist trotz aller elektronischer Möglichkeiten, die sich in der Gegenwart bieten, schlicht unersetzlich. Sie sollte in keiner Fach- und Institutsbibliothek fehlen.

Ausführliche weitere Informationen unter: www.quellenlexikon.de

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Heiner Schmidt: Quellenlexikon zur deutschen Literaturgeschichte. Band 22.
Verlag für Pädagogische Dokumentation, Duisburg 2000.
512 Seiten, 99,99 EUR.
ISBN-10: 3930551225

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Heiner Schmidt: Quellenlexikon zur deutschen Literaturgeschichte. Band 23.
Verlag für Pädagogische Dokumentation, Duisburg 2000.
512 Seiten, 99,99 EUR.
ISBN-10: 3930551233

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Heiner Schmidt: Quellenlexikon zur deutschen Literaturgeschichte. Band 24.
Verlag für Pädagogische Dokumentation, Duisburg 2000.
512 Seiten, 99,99 EUR.
ISBN-10: 3930551241

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Heiner Schmidt: Quellenlexikon zur deutschen Literaturgeschichte. Band 25.
Verlag für Pädagogische Dokumentation, Duisburg 2000.
512 Seiten, 99,99 EUR.
ISBN-10: 393055125X

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Heiner Schmidt: Quellenlexikon zur deutschen Literaturgeschichte. Band 26.
Verlag für Pädagogische Dokumentation, Duisburg 2001.
512 Seiten, 99,99 EUR.
ISBN-10: 3930551268

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Heiner Schmidt: Quellenlexikon zur deutschen Literaturgeschichte. Band 27.
Verlag für Pädagogische Dokumentation, Duisburg 2001.
512 Seiten, 99,99 EUR.
ISBN-10: 3930551276

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