Zur Rolle des Schriftstellers als Intellektuellem

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Der aus einem DFG-Projekt zur Geschichte des deutschen PEN-Zentrums hervorgegangene Band analysiert Schriftsteller als intellektuelle Figuren des öffentlichen Diskurses. Die erste Sektion untersucht die Entstehung des Begriffs und die Theorie des Intellektuellen seit Ende des 19. Jahrhunderts: in der Weimarer Republik, im jüdischen Verständnis, in der modernen Demokratie oder mit Blick auf die politischen Ambitionen Albert Einsteins. Die zweite widmet sich der literarischen Intelligenz während des Kalten Krieges; sie enthält Studien zur Rolle des Schriftstellers in der DDR, insbesondere zur Faszinationsgeschichte des Stalinismus, zu den beiden deutschen PEN-Zentren sowie zur Entstehung des "Engagement"-Begriffs. Einen wichtigen Versuch der gesellschaftlichen Standortbestimmung des Intellektuellen unternimmt Georg Jäger in seinem einleitenden Problemaufriss. So muss Jäger zufolge bald ein neues Kapitel der "Mediengeschichte des Intellektuellen" geschrieben werden. Was wird aus dem Intellektuellen im Internet?

F. M.

Titelbild

Sven Hanuschek / Therese Hönigk / Christine Malende (Hg.): Schriftsteller als Intellektuelle. Politik und Literatur um Kalten Krieg.
Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2000.
339 Seiten, 49,10 EUR.
ISBN-10: 3484350733

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