Zu dieser Ausgabe

Die Popliteratur und die Spaßgesellschaft, dies scheint derzeit Common sense zu sein, gehören zusammen. Und seit geraumer Zeit wird das Ende des einen wie des anderen gefordert. Die Pop- und die Girlie-Kultur, der junge deutsche Film, die Rave- und Techno-Szene passen, wie es scheint, nicht mehr in eine Zeit, in der Kriegseinsätze der Bundeswehr denkbar und durchsetzbar sind und selbst von rot-grünen Regierungen getragen werden. Verkehrte Welt?

Man kann es auch anders sehen, nämlich dass es ein Vorteil unserer Gesellschaft ist, dass sie den Menschen viele existentielle Sorgen früherer Zeiten erspart, so dass man sich auch über Freude am Leben definieren kann. Dennoch ist heutige Staatslenkungskunst weit davon entfernt, uns in eine relative Sorglosigkeit entlassen zu können. Die 'Sorge um sich' (Michel Foucault) ist geblieben, aber sie hat eine andere Qualität angenommen. Davon sprechen die Songs und die Texte, von denen in dieser Ausgabe vor allem die Rede ist. Zusammengestellt hat diesen Pop-Literatur- und Pop-Musik-Schwerpunkt Mischa Gayring. Er war es auch, der junge Autoren zu literarischen Texten eingeladen hat. Diese sind mit der aktuellen Ausgabe von literaturkritik.de verlinkt, können aber auch direkt in unserem virtuellen Verlag LiteraturWissenschaft.de [verlinken] aufgesucht werden. Wir danken allen Beiträgern, besonders aber Mischa Gayring, für ihr Engagement und wünschen allen Lesern eine gute Zeit bis zum Jahreswechsel.

Lutz Hagestedt