Dem Philosoph ist nichts zu doof

Renate Feyls Sammlung von Äußerungen für und wider die gelehrten Frauen als Taschenbuch

Von Rolf LöchelRSS-Newsfeed neuer Artikel von Rolf Löchel

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Wenn es darum geht, Frauen von den Wissenschaften fern zu halten, ist Philosophen - ebenso wie anderen Geistesheroen - offenbar keine Behauptung zu blöde. Renate Feyl hat eine Reihe besonders misogyner Aussprüche von Martin Luther (*1483) bis Alexander Lernet-Holenia (*1897) zusammengestellt, die nur gelegentlich von den wenigen Befürwortern weiblicher Gelehrsamkeit unterbrochen wird. Ihre bereits 1991 erstmals erschienene Sammlung wurde nun als Taschenbuch neu aufgelegt. Man kann sich über die frauenfeindlichen Zitate ärgern, über sie den Kopf schütteln oder sich totlachen. Nur eines kann man nicht: mit ihnen arbeiten. Denn neben dem Namen des Zitierten und seinem Geburtsdatum werden keine weiteren Quellenangaben der meist nur ein oder zwei Sätze umfassenden Sentenzen geliefert. Schade!

Titelbild

Renate Feyl (Hg.): Sein ist das Weib. Denken der Mann. Ansichten und Erinnerungen für und wider die gelehrten Frauen.
Diana Verlag, München 2002.
159 Seiten, 8,00 EUR.
ISBN-10: 3453198166

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