Zu dieser Ausgabe

Der Hörbuch-Markt boomt. Noch vor wenigen Jahren eine verschlafen-brave Nische für Blinde und andere Nichtleser, hat er sich in den Buchhandlungen raumgreifend die besten Stellflächen erobert. Ein Zusammenschluss mehrerer Verlage, Der HörVerlag in München, brachte den Durchbruch. Mittlerweile gibt es zahllose Kooperationen zwischen Hörbuch-Verlagen, Rundfunksendern, freien Produzenten und Autoren. Eine eigens eingerichtete Hörbuch-Bestenliste wacht über die Qualität des Angebotes.

Wo viele mitmischen und mitverdienen wollen, lässt sich auch eine Beschleunigung der "Artenvielfalt" beobachten: Das traditionelle Hörspiel ist hier ebenso vertreten wie das Neue Hörspiel, Lesungen von Autoren werden ebenso angeboten wie von Schauspielern einstudierte und dramatisierte Texte, wissenschaftliche Vorlesungen (wie etwa Luhmanns Abschiedsvorlesung) ebenso wie Wellness-Ton- und-Text-Collagen.

Die Datenträger sind vornehmlich Tonkassette und Compact-Disc, geeignet für den heimische Hifi-Turm, den Walkman oder die Stereoanlage im Auto. Mit ihnen lässt sich verlorene Zeit, etwa im Stau auf der Autobahn, sinnvoll nutzen. Ziel der September-Ausgabe von literaturkritik.de ist es, einen Einblick in die aktuellen Produktionen zu geben. Wir wollen auch zukünftig regelmäßig über die Entwicklung des Hörbuch-Marktes berichten. Wir danken allen Verlagen für die großzügigen Unterstützung mit ihren Produkten und unseren Mitarbeitern für ihre Beiträge. Die nächste Ausgabe im Oktober widmet sich aktuellen Neuerscheinungen aus Anlass der Buchmesse.

Lutz Hagestedt