Das größte Theater der Welt

Kafka und der Krieg

Von Thomas AnzRSS-Newsfeed neuer Artikel von Thomas Anz

Am 28. Juli 1914 erklärt Österreich Serbien den Krieg. Am 31. Juli schreibt Kafka in sein Tagebuch: "Ich habe keine Zeit. Es ist allgemeine Mobilisierung. [...] Aber schreiben werde ich trotz alledem, unbedingt, es ist mein Kampf um die Selbsterhaltung." Betont man, was nahe liegt, im letzten Satz "mein", dann besagt er folgendes: ,Während Österreich um seine Selbsterhaltung kämpft, kämpfe ich um meine. Und meinen Kampf führe ich schreibend.'

Als "Kampf" hat Kafka sein literarisches Schreiben schon vor 1914 begriffen und die Anstrengungen, sich in seiner Schriftstellerexistenz zu behaupten, in ,Beschreibungen eines Kampfes' wiederholt zum Thema gemacht. Seit dem August 1914 scheint die Metaphorik des Kampfes jedoch zusätzliches Gewicht zu bekommen. Und zusammen mit dem Ersten Weltkrieg beginnt für ihn eine Phase neuer literarischer Produktivität. Am Tag nach der Kriegserklärung, am 29. Juli, verfaßt er literarische Entwürfe, die Vorstufen zu dem Roman "Der Prozeß" bilden. Mit dessen Niederschrift beginnt Kafka wenig später, wohl in der zweiten Augustwoche. Und neben der Arbeit an dem Roman, die er im Januar 1915 abbricht, schreibt er in einem Urlaub zwischen dem 5. und 18. Oktober die Erzählung "In der Strafkolonie" und das von Max Brod später so genannte Kapitel "Das Naturtheater von Oklahoma" aus dem Roman "Der Verschollene". Es scheint, als habe der Krieg den Horizont von Kafkas Schreiben erheblich erweitert. Zwar bleiben die alten Konflikt- und Handlungsmuster (Auflehnung und Unterwerfung, Schuld und Strafe) bestehen, aber an die Stelle des Vaters und der Familie tritt die verästelte Macht von Richtern, Führern, Personalchefs, Offizieren, Kommandanten oder Aufsehern, von Kanzleien, Akten oder Maschinen.

Konkrete Bezüge zum Kriegsgeschehen scheinen diese Werke jedoch kaum zu haben. Allenfalls die geplante Exekution eines Soldaten "wegen Ungehorsam und Beleidigung des Vorgesetzten" und das militärische Personal (ein Offizier, ein weiterer Soldat, ein abwesender Kommandant) in der Erzählung "In der Strafkolonie" verweisen auf Kriegsverhältnisse, doch der Ort des Geschehens ist eine Insel, die weit entfernt vom europäischen Schauplatz des Krieges liegt. Kafkas Texte, die in den ersten Monaten des Krieges entstanden, scheinen diesen völlig zu ignorieren. Als Beleg dafür, wie nebensächlich der Kriegsausbruch für Kafka war, wird gerne sein Tagebucheintrag vom 2. August 1914 zitiert: "Deutschland hat Rußland den Krieg erklärt. - Nachmittag Schwimmschule". Schon der Eintrag am nächsten Tag kann diesen Eindruck bestätigen. Vom Krieg ist hier keine Rede, nur von der traumatischen Erinnerung an die Heiratspläne, die am 12. Juli mit der Entlobung von Felice Bauer hinfällig geworden waren. Der Eintrag vom 6. August bestätigt noch einmal, was für Kafka damals Haupt- und was Nebensache war: "Der Sinn für die Darstellung meines traumhaften innern Lebens hat alles andere ins Nebensächliche gerückt und es ist in einer schrecklichen Weise verkümmert und hört nicht auf zu verkümmern."

Ganz so nebensächlich war der Krieg für Kafka freilich nicht. Noch ein Tag vorher hatte er notiert: "Ich entdecke in mir nichts als Kleinlichkeit, Entschlußunfähigkeit, Neid und Haß gegen die Kämpfenden, denen ich mit Leidenschaft alles Böse wünsche." Und noch am gleichen Tag schreibt er: "Patriotischer Umzug. Rede des Bürgermeisters. Dann Verschwinden, dann Hervorkommen und der deutsche Ausruf: ,Es lebe unser geliebter Monarch, hoch.' Ich stehe dabei mit meinem bösen Blick. Diese Umzüge sind eine der widerlichsten Begleiterscheinungen des Krieges. [...] Natürlich reißen sie manchen mit. Organisiert war es gut. Es soll sich jeden Abend wiederholen, morgen Sonntag zweimal." Zumindest Kafkas Tagebücher und Briefe zeigen, daß das Kriegsgeschehen ihn keineswegs gleichgültig ließ. Und was er dazu geschrieben hat, das zitiert man nicht immer gerne. Denn der Neid auf die Kämpfenden scheint oft größer gewesen zu sein als der Haß. Und seine Aversion gegen die patriotischen Umzüge kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß Kafka weit davon entfernt war, Kriegsgegner oder gar Pazifist zu sein. Zwar zeugen die amtlichen Schriften, die Kafka 1915 und 1916 als Beamter der Arbeiter-Unfall-Versicherung verfaßte, von deutlichem Bewußtsein über das "menschliche Elend", vor allem auch das psychische, das der Weltkrieg "gehäuft in sich enthält", zwar berichtete er am 30. Dezember 1917 der Schwester Ottla, er habe auf Vorwürfe des Vaters, Abnormales unterstützt oder verschuldet zu haben, "nicht schlecht oder wenigstens verblüffend damit geantwortet [...], das Abnormale sei nicht das schlechteste, denn normal sei z. B. der Weltkrieg". Doch stehen Max Brods Erinnerungen nicht in Widerspruch zu Kafkas sonstigen Äußerungen: "Nur Kafka war vom Endsieg der Deutschen überzeugt, er hatte auf einer solchen Sommerfrischen-Heimreise durch Deutschland in diesen Mobilisierungstagen die besonnene, kraftvolle, tapfere Entschlossenheit der Bevölkerung erlebt, und sie hatte den tiefsten Eindruck auf ihn gemacht. Diese Einfachheit und Selbstverständlichkeit, so sagte er, muß siegen. Wir hatten damals manches Streitgespräch miteinander." Kafkas Bewunderung deutscher Soldaten reichte bis in seine Träume hinein. Am 10. November 1917 notiert er sich einen "Traum von der Schlacht am Tagliamento": Österreichische Truppen finden sich in Bedrängnis. "Da erscheint ein preußischer Major, der übrigens die ganze Zeit über mit uns die Schlacht beobachtet hat, aber wie er jetzt ruhig in den plötzlich leer gewordenen Raum tritt, ist er eine Neue Erscheinung. Er steckt zwei Finger von jeder Hand in den Mund und pfeift, so wie man einem Hund pfeift, aber liebend. Das Zeichen gilt seiner Abteilung, die unweit gewartet hat und jetzt vormarschiert. Es ist preußische Garde, junge stille Leute, nicht viele, vielleicht nur eine Kompagnie, alle scheinen Offiziere zu sein, wenigstens haben sie lange Säbel, die Uniformen sind dunkel. Wie sie nun an uns mit kurzen Schritten, langsam, gedrängt vorbeimarschieren, hie und da uns ansehen, ist die Selbstverständlichkeit dieses Todesganges gleichzeitig rührend, erhebend und siegverbürgend. Erlöst durch das Eingreifen dieser Männer erwache ich." In der Tagebucheintragung vom 13. September 1914 bekennt Kafka seine "Traurigkeit über die österreichischen Niederlagen und die Angst vor der Zukunft", und er gesteht seiner Besorgnis wegen des Krieges eine ähnliche Bedeutung zu wie der wegen Felice Bauers: "Die Gedankengänge die sich an den Krieg knüpfen sind in der quälenden Art mit der sie mich in den verschiedensten Richtungen zerfressen ähnlich den alten Sorgen wegen F." Gegen diese Sorgen steht, so endet die Eintragung, "die große Hilfe des Schreibens, die ich mir jetzt nicht mehr entreißen lassen will."

Kafka hofft jedoch auch auf eine andere Hilfe. "Ob ich durch den Krieg leide?" schreibt er am 5. April 1915 an Felice. "Äußerlich leide ich durch ihn, weil unsere Fabrik zugrunde geht [...]. Außerdem leide ich am Krieg meistens dadurch, daß ich nicht selbst dort bin. Aber das sieht, so glattweg niedergeschrieben, fast nur dumm aus. Übrigens ist es vielleicht nicht ausgeschlossen, daß ich noch darankomme. Mich freiwillig zu melden, hindert mich manches Entscheidende, zum Teil allerdings auch das, was mich überall hindert." Einen Monat später, am 6. Mai 1915, bekennt er Felice, "daß es ein Glück für mich wäre, Soldat zu werden, vorausgesetzt allerdings, daß es meine Gesundheit aushält, was ich aber hoffe. Ende dieses Monats oder anfangs des nächsten komme ich zur Musterung. Du sollst wünschen, daß ich genommen werde, so wie ich es will." Ein Treffen mit Robert Musil scheint Kafka etwas später in diesem Wunsch bestätigt zu haben: "Im Feld wäre es besser. Heute war Musil - erinnerst Du Dich an ihn? - bei mir. Oberleutnant bei der Infanterie, krank und doch recht gut in Ordnung."

In einem Brief vom 9. August nennt Kafka den Militärdienst schließlich "ein Heilmittel". Wie häufiger in den Briefen an Felice, schreibt er hier über sich selbst in der distanzierten Form der dritten Person: "Augenblicklich scheint es nur zwei Heilmittel für ihn zu geben, Heilmittel, nicht in dem Sinne, daß sie das vergangene ungeschehen machen, sondern ihn vor weiterem bewahren könnten. Das eine wäre F., das andere der Militärdienst. Beide sind ihm entzogen." Kafka war zwar bei der Musterung für tauglich befunden, doch vom Militärdienst zurückgestellt worden, weil die Versicherungsanstalt ihn bei der Prager Verwaltung mit Erfolg als unentbehrlich reklamiert hatte.

Was motiviert Kafka zur Suche nach diesem Heilmittel? Es sind keine politischen Gründe, und es ist nicht der grassierende Patriotismus. Das gesamte Konglomerat der "Ideen von 1914" und auch der vitalistische Erlebnishunger mancher Expressionisten oder eines Ernst Jünger sind ihm fremd. Und wenn man die im Frühjahr 1917 geschriebenen Erzählungen "Ein altes Blatt" und "Beim Bau der chinesischen Mauer" auf die Kriegssituation bezieht, so ist hier die Schilderung der Verteidigungsanstrengungen, mit denen das Kaiserreich vor den wilden Nomaden zu schützen wäre, frei von jedem imperialen Machtanspruch und nationalem Überschwang. "Es ist", so beginnt "Ein altes Blatt", "als wäre viel vernachlässigt worden in der Verteidigung unsers Vaterlandes. Wir haben uns bisher nicht darum gekümmert und sind unserer Arbeit nachgegangen; die Ereignisse der letzten Zeit machen uns aber Sorgen." Die "Sorgen" entsprechen denen Kafkas nach den Niederlagen Österreichs durchaus, doch dafür, daß er sich zur militärischen Verteidigung des "Vaterlandes" berufen fühlte, gibt es keine Belege. Vom Militärdienst erhofft er sich vor allem eines: die Befreiung von seiner zunehmend verhaßten Bürotätigkeit in der "Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt für das Königreich Böhmen", einer Tätigkeit, die immer stärker auch als Behinderung seiner Schriftstellerexistenz begriffen wird. Am deutlichsten zeigt dies eine Tagebucheintragung vom 11. Mai 1916. Sie handelt von einem Brief an den Direktor der Versicherungsanstalt und einer Unterredung mit ihm. Er bittet um die Freistellung für den Militärdienst oder, falls der Krieg bald zu Ende ist, um einen langen, unbezahlten Urlaub für später. "Wahrheit wäre gewesen, wenn ich gekündigt hätte. Beides wagte ich nicht daher ganze Lüge." Nach der Unterredung will Kafka an folgendem festhalten: "Ich will zum Militär, diesem 2 Jahre verhaltenem Wunsch nachgeben; aus verschiedenen Rücksichten die nicht meine Person betreffen, würde ich, wenn ich einen langen Urlaub bekäme, diesen vorziehn."

Wenn für Kafka die "Gedankengänge, die sich an den Krieg knüpfen" von zeitweilig ähnlich quälender Intensität waren wie die Sorgen wegen Felice Bauer, dann erscheint es merkwürdig, daß seine literarischen Werke davon nicht tangiert sind. Hat dieser Autor doch sonst alle für ihn existentiellen Probleme mehr oder weniger verschlüsselt in literarische Bilder transponiert. Oder ist da bisher etwas übersehen worden?

Wenn einer der nach Kriegsbeginn geschriebenen Texte Kafkas ein Heilmittel ausmalt, das dem gleicht, was Kafka im Militärdienst suchte, dann wohl am ehesten jene letzten, im Oktober 1914 geschriebenen Entwürfe zum Amerika-Roman, die Max Brod irrtümlich als das den Roman abschließende Kapitel ausgab. "Du sollst wünschen, daß ich genommen werde, so wie ich es will", schrieb Kafka vor seiner Musterung an Felice. Karl Roßmann sieht zu Beginn des Kapitels an der Straßenecke ein Plakat mit der Aufschrift: "Auf dem Rennplatz in Clayton wird heute von sechs Uhr früh bis Mitternacht Personal für das Teater in Oklahama aufgenommen! Das große Teater von Oklahama ruft Euch! [...]." Karl folgt dem Ruf und findet in einer der Aufnahmekanzleien des Theaters "letzte Zuflucht". In der Romanphantasie vom Oktober 1914 realisiert Fanny (im Manuskript meist mit F. abgekürzt) bereits, was Kafka von Felice später fordert. Sie wünscht dringend, daß Karl genommen wird: "Versuche auf jeden Fall einen Posten bei dieser Truppe zu bekommen". Die beiden "Heilmittel", die Kafka später benennt ("Das eine wäre F., das andere der Militärdienst"), hat er in dem Romankapitel zu einer Zeit, als er von Felice noch getrennt war, als Wunschphantasie zusammengeführt. "Wie gut es sich trifft", läßt er F. sagen, "daß wir wieder beisammen sein werden. Allerdings kommt es darauf an, was für eine Stelle Du bekommst." Was Kafka sich während des Krieges vom Militärdienst erhoffte: eine Existenz, in der die Bindungen an einen Beruf, an eine Familie und an die Literatur sich nicht mehr gegenseitig ausschließen, hat Karl Roßmann, den Fanny aufgrund seines Trompetenspiels einen "Künstler" nennt, im "Teater von Oklahama", in das auch ein Mann namens "Kalla" (!) mit Frau und Kind aufgenommen wird, beinahe erreicht: "Er war froh, eine alte Freundin getroffen zu haben, hier vor allen bevorzugt die Trompete blasen zu dürfen und möglicherweise bald eine gute Stellung bekommen zu können."

Dem Text in dieser Weise eine autobiographische Bedeutung zuzuschreiben mag spekulativ und reduktionistisch erscheinen, kann jedoch durchaus auch dazu beitragen, den Blick für die zeitgeschichtliche Wirklichkeit zu öffnen, auf die er sich bezieht. Bemerkenswert ist jedenfalls die Penetranz, mit der Kafka in dem Romankapitel das Wort "Truppe" verwendet. Und obwohl es nur das ebenfalls häufig gebrauchte Wort "Werbetruppe" abkürzt und zugleich eine Theatertruppe meint, ist es nicht abwegig, es auch im militärischen Sinn zu lesen. Die Bewerber und die für das Theater Aufgenommenen werden jedenfalls entsprechenden Prinzipien der Ordnung und des Gehorsams unterworfen. Und militärischen Floskeln entspricht es, wenn Karl nach seiner Aufnahme aufgefordert wird: "Machen Sie unserer Werbetruppe Ehre!"

Bemerkenswert ist der permanente Gebrauch des Wortes "Truppe" auch deshalb, weil er sich in dem Text, aus dem Kafka nachweislich zahlreiche Anregungen und sogar einzelne Formulierungen übernommen hat, nur beiläufig findet. Kafkas Roman und gerade auch seine Beschreibung des "Teaters von Oklahama" haben bekanntlich (bis hin zur Verschreibung von Oklahoma) diverse Einzelheiten aus Arthur Holitschers Reisebericht "Amerika heute und morgen" amalgamiert. Die Übereinstimmungen zwischen Kafkas Romankapitel und Holitschers Reisebericht sind insgesamt so frappierend, daß sie den Blick der Forschung auf andere, kaum weniger naheliegende Übereinstimmungen vollkommen versperrt haben: auf die mit der Mobilmachungsszenerie zu Beginn des Ersten Weltkriegs.

Welche sozialintegrative Kraft die Mobilmachung und der Kriegsbeginn in Deutschland und Österreich entfalteten, ist bekannt. "Die Distanzen der Individuen, der Klassen, der Stände, des Hoch und Nieder, des Arm und Reich, vermindern sich mit einem Male", schrieb Max Scheler 1914 im Oktober-Heft der "Neuen Rundschau". "In der Kriegsarbeit schmolzen alle, Hoch und Niedrig, Gebildete und Ungebildete zusammen", befand später ganz ähnlich der Historiker Ernst Troeltsch in seiner Beschreibung der "Ideen von 1914". In ihnen hatten Vorstellungen von sozialer Einheit und Harmonie innerhalb der kampfbereiten Volksgemeinschaft einen zentralen Stellenwert. In Deutschland verfehlte der vom Kaiser beschworene "Burgfrieden" jenseits der alten Differenzen von Parteien, Schichten und Rassen auch auf die literarische und wissenschaftliche Intelligenz nicht seine Wirkung. "An den Bahnhöfen", erinnerte sich später Ernst Toller, "schenkt man uns Karten mit dem Bild des Kaisers und der Unterschrift: ,Ich kenne keine Parteien mehr.'/ Der Kaiser kennt keine Parteien mehr, hier steht es schwarz auf weiß, das Land keine Rassen mehr, alle sprechen eine Sprache, alle verteidigen eine Mutter, Deutschland." Gewiß: In Kafkas Prag, das zu etwa neunzig Prozent Tschechen bewohnten, die den österreichischen Patriotismus kaum teilten, war die Situation eine andere. Daß in Kafkas Romankapitel das Werbeplakat für das Theater in Oklahama "nicht viel Beifall zu finden" scheint, läßt sich vielleicht als Entsprechung dazu lesen. Doch die rückblickende Lektüre jener beiden Prager Tageszeitungen, die Kafka regelmäßig las, vermittelt ein anschauliches Bild von der Integrationsmacht der Mobilmachung auch in Prag. Berichtet die "Bohemia" am 30. Juli von dem Taumel der Bevölkerung, "als das kaiserliche Manifest an den Straßenecken befestigt wurde", von Damen, Marktweibern, kleinen Ladenmädchen, Kaufleuten und Offizieren, die "den Appell ihres Kaisers lasen", und von dem Gefühl aller "für die grandiose Werbekraft der Worte", so sieht Karl Rossmann "an einer Straßenecke" das Plakat der Werbetruppe, vor dem sich viele Leute versammeln, und zumindest auf Karl übt es große Wirkung aus. Die Mobilmachung umfaßte nicht nur die für den Militärdienst tauglichen Männer, sondern suggerierte, jeden brauchen zu können. In Prag hatte das Rote Kreuz eine Liste für sich freiwillig zum Samariterdienste meldende Frauen und Mädchen ausgelegt. Die "Bohemia" wirbt in zahlreichen Aufrufen um Männer, Frauen, Studenten und Schüler, die alternativen Kriegsdienst leisten sollen: "Kommilitonen! Keiner zögere, sich in dieser oder jener Form dem Vaterland zur Verfügung zu stellen. Keiner säume, sich zu melden!" In der Sonderausgabe am 30. Juli steht der Appell: "Jeder sei opferwillig, fest, treu und schaffensbereit auf seinem Platz!" In Kafkas Roman wirbt das Theater mit dem dann mehrfach wiederholten und variierten Satz: "Wir sind das Teater, das jeden brauchen kann, jeden an seinem Ort!" Wie die Mobilmachung keineswegs nur um Soldaten warb, sucht die Werbetruppe für das Theater in Oklahoma nicht bloß Schauspieler. Karl selbst wird als "technischer Arbeiter" aufgenommen. Und auch ein alter Bekannter von ihm war, wie er verwundert bemerkt, "nicht als Schauspieler sondern als Liftjunge aufgenommen, das Teater von Oklahama schien wirklich jeden brauchen zu können."

Im "Prager Tagblatt" vom 6. August ruft die Wiener "Lese- und Redehalle deutscher Studenten" "jedes Mitglied" auf, "seine vollen Kräfte freiwillig in den Dienst des Vaterlandes zu stellen, sei es durch Mithilfe im Sanitätswesen, sei es durch Ausfüllen der Lücken im Verwaltungsdienst, sei es auf andere Art." Darunter steht ein Aufruf an Bauingenieure, sich "in den Dienst des Vaterlandes" zu stellen. In dem Roman hat die Aufnahmestelle für das Theater zahlreiche Kanzleien eingerichtet, und zwar für jede Berufsgruppe eine gesonderte. Die "erste Kanzlei ist [...] für Ingenieure bestimmt", eine andere "für Leute mit technischen Kenntnissen", und es gibt weitere für Schüler. Die Gründung eines "Schülerhilfskorps", so meldet die "Bohemia" am 9. August, habe den Zweck, "Schüler und Schülerinnen, die das 11. Lebensjahr zurückgelegt haben, während der Kriegszeit zu freiwilligen Dienstleistungen im Interesse der Allgemeinheit heranzuziehen": zu Botendiensten bis hin zu Feld- und Gartenarbeiten.

In Clayton findet Karl schließlich Aufnahme in der "Kanzlei für europäische Mittelschüler". In Prag berichtet die "Bohemia" am 30. Juli: "Auch viele Studenten, besonders Mittelschüler der obersten Klassen, haben sich beim Bürgermeisteramte zum freiwilligen Sanitätsdienste angeboten".

Für die strukturellen, sprachlichen und inhaltlichen Bezüge der fiktiven Werbekampagne für das Theater in Amerika zur realen Mobilmachungsszenerie in Österreich und Deutschland ließen sich viele weitere Anhaltspunkte anführen: der beiden Szenerien gemeinsame Stellenwert von Verben wie "aufnehmen" und vor allem "melden"; der hier wie dort exzessive Umgang mit dem Epitheton "groß" (der 1914 verbreiteten Rede von der "großen Zeit" oder vom "großen Krieg" entspricht im Roman die Rede vom "großen Theater"); der Einsatz von Musik und einschlägigen Instrumenten (Trompeten und Trommeln); die Verflechtung von (Kriegs)Propaganda- und Werbesprache, bei der sich die Grenzen zwischen Lockungen, Aufforderungen, Befehlen und Strafandrohungen verwischen; die strikten Terminsetzungen; die sakrale Stilisierung der Kriegsereignisse in religiöse, oft apokalyptische Dimensionen; die damit einhergehende Mischung von Heilserwartungen (die Trompete blasenden Frauen sind als Engel verkleidet) und Unheilsbefürchtungen (die trommelnden Männer als Teufel); die Truppentransporte mit der Eisenbahn oder vor allem auch der gigantische bürokratische Aufwand.

Über die bürokratischen Aufnahmemodalitäten berichten im "Prager Tageblatt" und in der "Bohemia" zahlreiche Artikel: "Als Freiwilliger für das gemeinsame Heer oder für die Kriegsmarine kann nach Paragraph 19 des Wehrgesetzes vom 5. Juli 1912 [...] jeder aufgenommen werden, der [...]." Es folgen genaue Bestimmungen über Staatszugehörigkeit, geistige und körperliche Eignung, Alter, Anmeldungsformalitäten und dergleichen. Das Bild einer die Mobilisierung perfekt organisierenden Bürokratie, das die Prager Zeitungen vermitteln, hat im bürokratischen Apparat der Aufnahmestelle für das Theater mit seinen zahllosen Kanzleien und umfangreichen Akten zwar Entsprechungen, doch wie alle anderen möglichen Realitätsbezüge wird auch dieser ins Groteske verfremdet. Über die ,Tendenz' dieser Verfremdung einer damals allen vertrauten Szenerie ist damit freilich noch nichts gesagt. Einen Zugang dazu eröffnet vielleicht am ehesten die Theatermetaphorik des Kapitels.

Daß die Beschreibung des "Teaters von Oklahama" kaum als Abbild eines realen Theaters gelesen werden kann, dafür sorgt der Text schon durch seine vielen Unwahrscheinlichkeiten. Das "Theater" metaphorisch auf den Ersten Weltkrieg und die Mobilmachungsszenerie zu beziehen bedarf freilich zumindest des historischen Nachweises, daß die Assoziation von Theater und Krieg zur Zeit der Textenstehung nahelag. Dem Theater wird sowohl in der "Bohemia" als auch im "Prager Tagblatt" im Rahmen der Kriegsberichterstattung ein erstaunlich hoher Stellenwert zugeschrieben. In welchem Ausmaß das Theater nach dem August 1914 zum Ort mentaler Mobilmachung umfunktioniert wurde, läßt sich den Berichten immer wieder entnehmen. Das Theater wurde zum Schauplatz politischer Versammlungen, der Spielplan forcierte den Einsatz von Stücken patriotischer Gesinnung.

Den Krieg metaphorisch als "Theater" oder "Drama" zu bezeichnen war damals ebenfalls nichts Ungewöhnliches. Man folgte damit ganz unterschiedlichen Funktionen und Tendenzen. Der Kriegspropaganda diente eine im September/Oktober 1914 gedruckte Postkarte, auf der in Form eines fiktiven Theaterplakats ein "Europäisches Welt-Theater" für "heute und bis auf weiteres" das Stück mit dem Titel "Der Weltkrieg oder: Wer zuletzt lacht, lacht am besten" ankündigt. Zu den Personen gehören "Lord England, großer Räuberhauptmann", "Frl. Marianne Frankreich, dessen Geliebte", "Kosak Rußland, gewerbsmäßiger Mörder und Länderdieb", "Serbien, Königsmörder und Bombenwerfer", "Japan, ein gelber Affe" usw. In zwei Beiträgen zur damals geführten Debatte über die Beziehung zwischen Krieg und Kunst (bekannt blieb Thomas Manns Gleichsetzung von Soldat und Künstler), verwendete Oskar Bie, der Redakteur der von Kafka regelmäßig gelesenen "Neuen Rundschau", die Metapher "Kriegstheater". Und ein Bekannter Kafkas, der Wiener Publizist Anton Kuh, veröffentlicht im "Prager Tagblatt" vom 11. August eine Glosse über den Krieg, die mit dem Satz beginnt: "Ein Traumtheater ist die Welt geworden."

Zwei Monate vor Kriegsbeginn hatte Heinrich Mann seinen Roman "Der Untertan" abgeschlossen, dessen Erscheinen in Buchform der Krieg erheblich verzögerte. Die satirische Theatermetaphorik, die der Roman durchgängig verwendet, richtet sich gegen die Gesellschaft des Kaiserreichs generell, die im Schauspieler "den repräsentativen Typus dieser Zeit" gefunden hat, vor allem aber auch gegen das militärische Kostüm, die theatralische Pose und das ästhetische Blendwerk der Macht. Die einschüchternde Wirkung des Kaisers auf arbeitslose Demonstranten kommentiert "ein junger Mensch mit Künstlerhut" hier mit dem respektlosen Satz: "Theater, und nicht mal gut." Und das "mystisch-heroische Spektakel", die das noch unfertige Denkmal Kaiser Wilhelms I. zu bieten verspricht, wird ganz ähnlich mit der Bemerkung abqualifiziert: "Theater, und kein gutes."

Daß auch das "Teater von Oklahama" kein gutes ist, gehört inzwischen mit Recht fast schon zum Konsens der Kafka-Forschung. Mit plausiblen Argumenten hat sie Max Brods Bericht über Gespräche mit Kafka in Frage gestellt, wonach dieses Kapitel das letzte sein und "versöhnlich ausklingen sollte. Mit rätselhaften Worten deutete Kafka lächelnd an, daß sein junger Held in diesem 'fast grenzenlosen' Theater Beruf, Freiheit, Rückhalt, ja sogar die Heimat und die Eltern wie durch paradiesischen Zauber wiederfinden werde." Religiöse und soziale Heilsversprechungen sind mit Kafkas Darstellung des Theaters in der Tat verbunden. Und dementsprechend ist das Kapitel nach Brod vielfach interpretiert worden: als utopisches, auch sozialistisches Gegenmodell zum kapitalistischen Amerika. Historische Hinweise auf sozialistisches Ideengut im damaligen Amerika und biographische auf Kafkas sozialpolitische Interessen versuchten solche Interpretationsansätze zu stützen. Das "Teater von Oklahama", das jedem nach seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen Arbeit bietet, das zwar keine "Bezahlung" offeriert, aber die Arbeitswilligen reichlich mit Essen und Trinken versorgt und das bürokratische Regelverstöße (fehlende Papiere, falsche Angaben) nicht mit Sanktionen ahndet, erscheint in dieser Perspektive als "genaue Umkehr des amerikanischen Systems", an dessen rigiden Leistungs- und Disziplinierungsmechanismen Karl Roßmann gescheitert ist. Bezieht man das Romankapitel auf die Mobilmachungsszenerie, werden diese Interpretationen nicht unbedingt hinfällig. Denn der Kriegsbeginn wurde von der literarischen und wissenschaftlichen Intelligenz vielfach als sakrales Ereignis und als Aufbruch zu einem völlig veränderten Zustand sozialer Gemeinschaft interpretiert, als radikale Infragestellung gerade auch von westlichen Zivilisationsprinzipien der Zweckrationalität und merkantilen Gesinnung. Der Gegensatz zwischen dem Amerika, in dem Karl Roßmann sozial deklassiert wird, und dem sozialintegrativen Potential des Theaters, hat sein Pendant im Kontrast zwischen den deutsch-österreichischen Verhältnissen vor und nach Beginn des Krieges, wie er von der literarischen und wissenschaftlichen Intelligenz damals konstruiert wurde.

Eine bruchlos positive Gegenwelt malt die Beschreibung des Theaters freilich keineswegs aus. Karls dringender Wunsch, von dem Theater aufgenommen zu werden, ist zwar größer als sein Zweifel an dem Unternehmen, doch der Text setzt seine Skepsis für den Leser nicht außer Kraft. Daß "alles Großsprecherische, was auf dem Plakate stand, eine Lüge sein" könnte, daß "die Lockmittel der Werbetruppe gerade wegen ihrer Großartigkeit" unglaubwürdig erscheinen könnten, daß von der Werbetruppe "ein großer Mißbrauch" mit den Musikinstrumenten getrieben wird (vielleicht als Kritik am Mißbrauch der Kunst für die Kriegspropaganda zu lesen), daß die Disproportionen zwischen den hohen Podesten und den Engelsdarstellerinnen, die auf ihnen stehen, "fast lächerlich" wirken, daß die schöne und sehr kostbare "Ausstattung" mit Kostümen wie überhaupt der "Aufwand an Engeln und Teufeln" mehr abschrecken als anziehen, daß der ganze ästhetische, technische und bürokratische Überfluß keine solide ökonomische Basis haben könnte und daß auf dem Bild von der Theaterloge des Präsidenten der Vereinigten Staaten alles "so selbstherrlich" aussieht, diese Skepsis erscheint durchaus berechtigt. Daß hier mit Lockungen und Drohungen, Engeln und Teufeln, Pseudoästhetik und Scheinbürokratie für ein gigantisches Betrugsunternehmen geworben wird, das alle brauchen kann, doch vielleicht alle mißbrauchen wird, legt der Text als Möglichkeit durchaus nahe. Die ganze Werbeaktion und das ganze Unternehmen sind, so gesehen, in der Tat ein "großes Theater" im metaphorischen und kritischen Sinn. Das haben etliche Interpreten inzwischen ähnlich gesehen. Als "Persiflage" auf weltliche Sozialutopien und, in seinen Anspielungen auf neutestamentliche Visionen von Auferstehung, Jüngstem Gericht und Erlösung, als "ironischen Anklang an eine speziell christliche Heilsutopie" ist es verstanden worden. Eine aufschlußreiche Bestätigung für diese kritische Lesart lieferte jene photographische Abbildung in Holitschers Amerikabericht, auf der hinter einer Gruppe von weißen Männern mit fröhlichen Gesichtern ein gelynchter "Neger" an einem Baum hängt und die mit der sarkastischen Unterschrift "Idyll aus Oklahama" versehen ist. Daß Kafka ausgerechnet das in dem Bericht nur im Zusammenhang mit diesem Bild erwähnte Oklahama (inclusive der Verschreibung) zum Ort des großen Theaters gewählt hat und daß Karl Roßmann sich in der Aufnahmestelle "Negro" nennt, stimmt in der Tendenz überein mit dem, was der Autor im September 1915 über das unglückliche Ende seines ,Helden' notierte: "Roßmann und K., der Schuldlose und der Schuldige, schließlich beide unterschiedslos strafweise umgebracht, der Schuldlose mit leichterer Hand, mehr zur Seite geschoben als niedergeschlagen."

Es ist erstaunlich, daß selbst diejenigen Kafka-Forscher, die den bedrohlichen Charakter des Theaters hervorgehoben haben, so blind gegenüber der historischen Situation geblieben sind, in der der Text entstanden ist. Eine ",paradiesische' Lesart", so bemerkt ein Interpret treffend, werde in Kafkas Beschreibung durch einen ",höllischen' Subtext [...] unterwandert." Und: "Hinter der Freundlichkeit, mit der die Menschen hier endlich als Individuen mit je verschiedenen Fähigkeiten und Wünschen wahrgenommen werden, lauert latente Bedrohung." Der "Transport" der für die "Truppe" neu Gewonnenen, mit dem Kafkas Romanfragment abbricht, wird hier mit der späteren Deportation der Juden assoziiert. Die Beschreibung der Zugfahrt verdüstert sich im letzten Absatz in einer Weise, die unheimlich und bedrohlich wirkt. "Bläulichschwarze Steinmassen" nähern sich dem Zug, "dunkle schmale zerrissene Täler" öffnen sich, und breite Bergströme "waren so nah daß der Hauch ihrer Kühle das Gesicht erschauern machte." Diesen Menschtransport mit Deportationen zu assoziieren wäre dann historisch angemessen, wenn man zunächst die Deportationspraxis zu der Zeit im Blick hat, in der Kafka gelebt und geschrieben hat. Und statt Kafkas Werbe- und Theatertruppe mit der "Hitlerarmee" zu assoziieren, läge die Assoziation mit den Armeen der beiden Kaiserreiche historisch näher. Denn von Truppentransporten berichten die Zeitungen in den Wochen der Mobilmachung ständig. "Im Militärzug" lautet die Überschrift eines Feuilletonartikels im "Prager Tagblatt" vom 4. August. Eine Glosse vom 27. September 1914, der Verfasser ist Ernst von Wolzogen, beginnt so: "Das Unheimlichste an diesem Kriege ist die Heimlichkeit, mit der er geführt wird. Unsere Söhne, Brüder, Gatten und Väter besteigen den Zug - wir wissen nicht, wohin er sie trägt. Unsere Angehörigen dürfen uns nicht schreiben, wo sie sind, und wenn wir ihren Namen in den Verlustlisten lesen, so ahnen wir nicht, wo sie begraben liegen, in welcher Schlacht sie ihre Verwundung empfingen." Etwas von solcher Unheimlichkeit bekommt auch der Truppentransport in Kafkas Roman.

Mit Beginn des Ersten Weltkriegs gewinnen in den alten, bald zusammenbrechenden Kaiserreichen die Techniken der Machterhaltung noch einmal neue, mythische Qualitäten. Neben die alten Repressionsmechanismen treten dominanter als vorher weit wirksamere Integrationsverheißungen, deren Verführungskraft sich auch weite Teile der zuvor noch kritischen Intelligenz zunächst nicht entziehen konnten. Daß Kafka sie schon im Oktober 1914 zu durchschauen und den Weltkrieg als das "größte Theater der Welt" zu desillusionieren vermochte, verdankte er seiner chronisch unentschiedenen Skepsis, die ihn gegenüber homogenen Weltbildern und ihren Glücksverheißungen resistent machte. Daß die theatralischen Verheißungen vom Sommer 1914 in tödliches Grauen umschlagen, legt sein Text nahe. Indem er sich zwar auf sie bezog, doch zugleich literarisch von ihnen so weit abstrahierte, daß die Peinlichkeit dieser Zeit in ihrer konkreten Ausprägung nur noch schwer zu erkennen war, gelang es ihm, das historische Geschehen von 1914 zum Beispiel allgemeinerer, das Jahrhundert weiterhin prägender Macht- und Unheilsmechanismen zu machen: zum Modellfall falscher Heilsversprechungen sowie der fatalen Verführbarkeit der Integrations- und Identitätsbedürftigen.

Der Aufsatz erschien zuerst unter dem Titel "Kafka, der Krieg und das größte Theater der Welt"_ in: Neue Rundschau 107, 1996, H. 3, S. 131-143, eine erweiterte Fassung in: "Krieg der Geister". Erster Weltkrieg und literarische Moderne. Hg. von Uwe Schneider und Andreas Schumann. Würzburg: Königshausen & Neumann 2000. S. 247-262. Eine vollständige Fassung des Beitrages mit Zitatbelegen und Fußnoten ist Online-Abonnenten von literaturkritik.de als pdf-Datei hier zugänglich.