Arno Schmidt als prägendes Leseerlebnis. 100 Statements und Geschichten

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Es sei doch eine ausgesprochene Merkwürdigkeit, wenn nicht als eine niederträchtige Selbstbeweihräucherung zu geißeln, dass jener so genannte Kandidat der Philosophie, der schließlich einer der hundert bunt durcheinander gewürfelten Beiträger dieses kuriosen Buchs über "Arno Schmidt als prägendes Leseerlebnis" sei, nun eigens eine Rezension über eben jenes warngelb kartonierte Sammelsurium autobiografischer Selbstanzeigen verschiedenster Arno Schmidt-Kenner verfasst habe, munkelte man hinter vorgehaltener Hand am Lahntor. Chronologisch nach Geburtsdatum (beginnend in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts) aneinander gereiht, hätte in diesem bemerkenswerten Buch so mancher bekannte, teils sogar international berühmte Leser, Fan, Wissenschaftler und Schriftsteller seine ureigene Rezeptionsgeschichte der Werke Arno Schmidts zum Besten gegeben, hieß es unweit der Marburger Universität in der Wilhelm-Röpke-Straße. Doch es könne ja wohl nicht angehen, dass ausgerechnet einer der jüngsten Beiträger, jener so genannte Kandidat der Philosophie, nun seinen unerwünschten Senf dazugebe, wie gesagt wird, und sich, ohnehin vorlaut genug, abermals krampfhaft in den Vordergrund zu rücken versuche, indem er die Unverfrorenheit besäße, kurzerhand selbst eine Kritik des Bands zu schreiben, empörte man sich später am Abend im "Roten Stern". Es sei aber immerhin bekannt, hieß es während eines letzten Kammillentees im "fsk", dass dieses Buch erhellende Einblicke in die wundersame Soziologie der Arno Schmidt-Leser biete und dafür noch erstaunlich unterhaltsam sei.

J. S.

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Rudi Schweikert (Hg.): "Da war ich hin und weg". Arno Schmidt als prägendes Leseerlebnis. 100 Statements und Geschichten.
Bangert und Metzler Verlag, Wiesenbach 2004.
368 Seiten, 18,00 EUR.
ISBN-10: 3924147558

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