Zu dieser Ausgabe

"Der Erzähler im lauschenden Hörerkreis - abends am Lagerfeuer des Neandertalers; oder in der Spinnstube, beim 'Lichten' - nimmt vorweg die Prosaformen von Anekdote, Märchen, Erzählung, Novelle, Roman", schreibt Arno Schmidt in seinem Funk-Essay "WIELAND oder die Prosaformen" (1956).

Das erinnert uns daran, dass das Erzählen eine (psychologische) Grundkonstante menschlicher Kultur ist, deren interdisziplinäre Erforschung spannende Erkenntnisse auch weit über den Tellerrand der Literaturwissenschaft hinaus verspricht. Was genau "Erzählen" in diesem kulturtheoretischen Zusammenhang alles umfassen und für uns bedeuten kann, ist noch lange nicht erschöpfend erforscht worden.

Die aktuelle Ausgabe von literaturkritik.de versammelt deshalb schwerpunktmäßig Ausblicke und Rezensionen zum weitläufigen Forschungsfeld der Narratologie - wofür vor allen Beiträgern unserer Mitarbeiterin Andrea Geier als Ideengeberin und Koordinatorin herzlichst gedankt sei.

Außerdem enthält die umfangreiche Ausgabe eine kurze Reportage zur Leipziger Buchmesse sowie zahlreiche Rezensionen zu dort vorgestellten Neuerscheinungen.

Es scheint darüber hinaus zur Regel zu werden, dass die Zahl der monatlich in unserer Zeitschrift veröffentlichten Kritiken die 100er-Marke deutlich überschreitet - es gibt also bei uns auch diesmal wieder besonders viel über alle möglichen spannenden Themengebiete zu lesen!

Viele Lektüre-Entdeckungen wünscht Ihnen dabei

Ihr

Jan Süselbeck