Viele Jahre später schreitet Nehemia gegen verschiedene Mißstände ein

Viele Jahre später schreitet Nehemia gegen verschiedene Mißstände ein

(Nehemia XIII 4) Dem Priester Eljasib war die Verwaltung der Zellen des Hauses unsers Gottes übertragen. Da er mit Tobia verwandt war, (5) hatte er diesem eine große Zelle eingeräumt, in der man früher das Speisopfer, den Weihrauch und die Geräte aufbewahrt hatte, auch die Korn-, Most- und Ölzehnten, die Gebühr der Lewiten Sänger und Torwächter, und die Hebe der Priester. (6) Damals befand ich mich nicht in Jerusalem; denn im 32. Jahre des Königs Artaxerxes hatte ich mich an dessen Hof begeben. Einige Zeit darauf aber nahm ich Urlaub vom Könige (7) und kam wieder nach Jerusalem. Als ich nun den Frevel erfuhr, den Eljasib zugunsten des Tobia begangen hatte, (8) ergrimmte ich und ließ Tobias ganzen Hausrat aus der Zelle werden, (9) diese aber reinigen und wieder die Tempelgeräte, das Speisopfer und den Weihrauch hineinbringen.

(10) Weiter erfuhr ich daß die Lewiten ihre Gebühren nicht erhalten hatten und daß deshalb sie und die Sänger ihren Dienst verlassen hatten und auf ihre Äcker gegangen waren. (11) Da schalt ich die Vorsteher und führte die Männer wieder auf ihre Posten zurück. (12) Nun brachte ganz Juda den Zehnten von Korn Wein und Öl in die Speicher. (14) Gedenke mir dies, mein Gott, und vergiß nicht was ich für dein Haus und seinen Dienst getan habe!

(15) Damals bemerkte ich auch daß in Juda einige am Sabbat die Kelter traten[1], andre Korn Wein Trauben Feigen und andre Waren am Sabbat auf Eseln nach Jerusalem brachten; ich warnte sie, als sie die Lebensmittel verkauften. (16) Auch brachten die in Jerusalem ansässigen Tyrer Fische und andre Waren in die Stadt und verkauften sie am Sabbat an die Juden. (17) Da schalt ich die vornehmen Judas: „Wie könnt ihr so den Sabbat entweihen! (18) Hat nicht unser Gott, weil unsre Väter es ebenso machten, all dies Unglück über uns und diese Stadt gebracht? Ihr werdet noch größeren Zorn über Israel bringen.“ (19) Sobald es nun vor dem Sabbat zu dunkeln begann[2], ließ ich die Tore schließen und verbot, sie vor Beendigung des Sabbats wieder zu öffnen; auch stellte ich einige meiner Männer an die Tore, um das Hereinbringen von Waren am Sabbat zu verhindern. (20) So mußten die Händler eine oder zwei Nächte draußen vor der Stadt zubringen. (21) Ich warnte sie aber: „Was treibt ihr euch da draußen vor der Mauer herum? Wenn ihr das noch einmal tut, laß ich euch festnehmen.“ Von da an kamen sie nicht wieder am Sabbat. (22) Auch dies gedenke mir, mein Gott, und schone mich nach deiner großen Barmherzigkeit!

(23) Zur selben Zeit sah ich Juden, die Frauen aus Asdod Ammon und Moab geheiratet hatten. (24) Von ihren Kindern sprach die Hälfte die Sprache der andern Völker und konnte nicht jüdisch sprechen. (25) Da schalt ich sie, verfluchte sie, schlug und zauste einie von ihnen und beschwor sie, ihre Töchter nicht den Söhnen der Fremden zu geben und nicht deren Töchter für ihre Söhne oder für sich selbst zu nehmen. (28) Einen von den Enkeln des Hohenpriesters Eljasib aber, der eine Tochter Sanballats geheiratet hatte, jagte ich fort. (29) Gedenk ihnen, mein Gott, diese Entweihung des Priestertums! (31) und gedenke mirs, mein Gott, zum Guten!

Erklärungen

[1] Die Trauben wurden in der Kelter mit den Füßen zertreten; vgl. Joel IV 13 und Jesaja LXIII 2.3!

[2] Der Tag beginnt bei den Juden mit Sonnenuntergang.