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Allein unter Kadavern
Im Erzählband „Der Wahnsinn“ projiziert Mário de Sá-Carneiro seine eigene Todessehnsucht und zeichnet Unglücksmenschen der Moderne
Von Marina Andrée
Ausgabe 10-2017
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Klappentext des Verlages
Die Lebenswege der Helden dieser Erzählungen könnten unterschiedlicher nicht sein, und doch fassen sie alle den einen Entschluss: Sie setzen ihrem Leben ein Ende. Der berühmte Bildhauer an der Seite seiner Traumfrau, der wohlhabende Vater der verstorbenen Tochter, die er im Antlitz einer jungen Unbekannten wiederfindet und der zerlumpte eigensinnige Nachhilfelehrer voller Liebe für die Frau eines Abgesandten, unter den Rädern einer Limousine. Sá-Caniero folgt den Gedanken seiner Protagonisten bis in deren letzte Obsession, er beobachtet die Winkelzüge ihrer Seelen mit unerbittlich scharfem Blick, und weicht ihnen auf ihrem Weg vom Höhepunkt der Karriere bis zum alles zerschmetternden Schicksalsschlag, vom Hochgefühl des Herzens bis zur tiefen Verstörung nicht von der Seite – bis auch der Leser nicht umhin kann, die Unausweichlichkeit der einzigen noch möglichen Handlung der Figur zu akzeptieren, dem Mord an sich selbst.
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