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Gesetze der silbernen Welt
Mit dem Text „Der Mond“ des tschechischen Schriftstellers Jiří Mahen(1882–1939) hat der renommierte Übersetzer Eduard Schreiber eine traumhafte Prosa vor dem Vergessen gerettet
Von Volker Strebel
Ausgabe 11-2016
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Klappentext des Verlages
Jiří Mahen (1882–1939) war einer der scharfsinnigsten und gewitztesten
Autoren der tschechischen Literatur, der spöttisch und poetisch immer
auch gegen die Illusionslosigkeit der Existenz anschrieb. Seine
Prosaphantasie »Der Mond« besteht aus dreißig kurzen dialogförmigen
Texten, die den verschiedenen Mondphasen zugeordnet sind. Von der
abnehmenden Sichel und dem Neumond über den zunehmenden bis schließlich
zum Vollmond. Es finden sich geistreiche Anekdoten, philosophische
Erörterungen, absurde Dialoge und Märchen von der Nichtigkeit
menschlichen Lebens. Die Literatur wird darin verhandelt, aber auch die
Politik, Geschichte, der Weltuntergang, die künstlerische Existenz und
die Liebe. Jedem dieser Themen ringt Mahen – zart und treffsicher und
scharfkantig – eine schlagende Pointe, eine überzeugende Einsicht, eine
ungewöhnliche Perspektive ab.
Mahen betreibt ein poetisches
literarisches Verwirrspiel: Der Prager Botschafter für das »Mondreich«,
Algernoon Moonshiner, hat angeblich Texte gesammelt, die das Interesse
am »Mondreich« wecken sollen. Diese Texte lesen wir nun, wenn wir uns
»Der Mond« vornehmen. Sie zeugen von einer überbordenden
Erfindungskraft, von funkenschlagendem Witz. Jiří Mahen, der belesene
Bibliothekar aus Brünn, knüpft an romantische Mondbetrachtungen und
Reflexionen an, fügt ihnen allerdings eine nicht zu übersehende
ernsthafte Ironie hinzu. »Der Mond« hat erheblichen Einfluss auf die
nachfolgenden tschechischen Dichter ausgeübt; der schmale Band ist auch
heute noch auf ungewöhnliche Weise anregend, schön und auch im wahren
Wortsinn »wunder«-voll.
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