Informationen über das Buch

Titelbild

Jürgen Körner: Gutes Tier – böser Mensch? Psychologie der Mensch-Tier-Beziehung.
Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2017.
223 Seiten, 25,00 EUR.
ISBN-13: 9783525462751

Rezensionen von literaturkritik.de

Umgang mit Tieren
Jürgen Körner plädiert gegen die egozentrische Indienstnahme von Tieren wie gegen den völligen Verzicht auf ihre Verwendung
Von Gertrud Nunner-Winkler
Ausgabe 02-2019

Rezensionen unserer Online-Abonnenten

Andere Rezensionen

Google-Suche in von uns ausgewählten Rezensionsorganen

Klappentext des Verlages

Jürgen Körner erzählt die Geschichte der Mensch-Tier-Beziehung von der Zeit des Europäischen Mittelalters bis zur Gegenwart aus einer psychologisch-psychoanalytischen Perspektive. Der einfache Mensch des Frühen Mittelalters ging aus heutiger Sicht herzlos mit seinen Tieren um. Er entwickelte erst im Hochmittelalter die sozialkognitiven Kompetenzen, sich in andere – Menschen und Tiere – hineinzuversetzen und die Welt auch aus deren Augen zu betrachten. Aber die Fähigkeit und Bereitschaft zum Mitgefühl, zur Empathie trat erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf. Das Mitleid wurde von da an zum Hauptmotiv für einen achtsamen Umgang mit Tieren. Die Tierliebe des modernen Menschen ist also eine Erfindung aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.Menschen verwenden Tiere auf vielfältige Weise, auch in der Tierliebe. Unsere Haustiere geben uns das Gefühl, ein liebenswerter Mensch zu sein, der keine Angst haben muss, verlassen zu werden. Der Tierhalter hat Macht über andere, ohne sich schuldig fühlen zu müssen für seine Motive, nicht einmal für seine Taten. Die meisten ethischen Begründungen für einen achtsamen Umgang mit Tieren stützen sich auf die Behauptung, dass Tiere uns in vielfacher Hinsicht ähnlich sind, weswegen wir ihnen die gleichen Rechte zuschreiben müssten wie uns selbst. Tiere aber sind anders. Sie leben in ihrer eigenen Welt, zu der wir in Wahrheit keinen Zutritt haben. Eine ästhetische Begründung der Tierliebe sollte gerade ihre faszinierende Andersartigkeit und Fremdheit und die Vielfalt ihrer Erscheinungen anerkennen. Wirklich altruistische Tierliebe meint nicht das Tier, wie es „für uns“ auf der Welt ist, sondern wie es „für sich“ lebt.

Leseprobe vom Verlag

Zur Zeit ist hier noch keine Leseprobe vorhanden.

Informationen über den Autor

Informationen über Jürgen Körner in unserem Online-Lexikon

 

Suche nach Informationen über andere Bücher