Inhaltsverzeichnis der Ausgabe Nr. 5, Mai 2017

Über allem aber schwebt Luther?
Zum Themenschwerpunkt der Mai-Ausgabe
Von Stefan Jäger

Schwerpunkt: 500 Jahre Reformation - Teil 3

Essays

Der rebellische, der gehorsame und der tragische Luther
Zu Gustav Freytags Darstellung des Reformators in seinem Werk „Bilder aus der deutschen Vergangenheit“
Von Martin Wagner

Humanisten vs. Klerus
Die Dunkelmännerbriefe als Parodie auf die Scholastik
Von Rolf Schönlau

Rezensionen

Aberglaube und Apokalyptik als Kunstgewerbe
Feridun Zaimoglu ist mit seinem Luther-Roman „Evangelio“ gescheitert
Von Norbert Mecklenburg

Erbsünde zum Jubeljahr
Über Friedrich Christian Delius‘ Streitschrift „Warum Luther die Reformation versemmelt hat“
Von Rolf Schönlau

Oh Luther!
Michael Lösch spekuliert in seinem Buch „Wäre Luther nicht gewesen“ über das „Verhängnis der Reformation“ und ein Luther-Lesebuch versammelt die deutschen Texte des Reformators
Von H.-Georg Lützenkirchen

Der Weltveränderer
Heimo Schwilk zeichnet Luther in seiner Biografie „Der Zorn Gottes“ als großen Nonkonformisten
Von Günther Rüther

Martin Luther zum Vergnügen?
In der von Johannes Schilling herausgegeben Aphorismen-Sammlung geblättert
Von Klaus-Peter Möller

Eine weltweite Spurensuche nach Luthers reformatorischem Vermächtnis
Über den Begleitkatalog zur Ausstellung des Deutschen Historischen Museums
Von Manfred Orlick

Menschsein und Mönch sein
Die Biografie von Horst Herrmann ist in einer völlig überarbeiteten Neuausgabe erschienen
Von Manfred Orlick

Warum änderte Martin Luther seinen Namen?
Namensforscher Jürgen Udolph sucht in seiner Studie eine Antwort darauf
Von Manfred Orlick

Hinweis

Manfred Orlick schreibt über Martin Luthers Wege durch Sachsen-Anhalt

Gedenktage und Jubiläen

Der menschenfreundliche Kritiker
Zum Tod Joachim Kaisers eine Rede zur Verleihung des Ludwig-Börne-Preises aus dem Jahr 1993
Von Marcel Reich-Ranicki

Naturalistisch-detailgetreue Milieuschilderungen
Zum 150. Geburtstag von Władysław Stanisław Reymont
Von Manfred Orlick

Zum 80. Geburtstag von Thomas Pynchon: aus dem Archiv von literaturkritik.de

Peter von Matt: Literaturwissenschaft und Literaturkritik

Was wollen uns die Küsse sagen?
Eine Eloge auf Peter von Matt zu seinem 80. Geburtstag
Von Uwe Wittstock

Kritik, Korruption und Vernetzung im Literaturbetrieb
Ein Gespräch
Von Peter von Matt und Marcel Reich-Ranicki

Literaturwissenschaft und Literaturkritik: Zum 80. Geburtstag Peter von Matts eine Neuausgabe seiner Gespräche mit Marcel Reich-Ranicki

Peter von Matts Antworten zur Frage „Was ist ein Gedicht?“

Biografisches und Autobiografisches

Ein Abenteurer, aber mit vielen Facetten
Alfred Hornung legt mit „Jack London. Abenteuer des Lebens“ eine überfällige deutschsprachige Biografie vor
Von Rafael Arto-Haumacher

Ein biografisches Porträt
Die Weimarer Publizistin Annette Seemann erzählt das Leben der Schriftstellerin Gabriele Reuter nach und gibt nützliche Hintergrundinformationen zu ihren Werken
Von Katja Mellmann

Dichtung und Wahrheit
„Ein Leben in Worten“: Zum 70. Geburtstag beschenkt sich Paul Auster mit einem dicken Interviewband über sein Gesamtwerk
Von Sascha Seiler

Die Schuld der Liebe
Jochen Missfeldts große Storm-Biografie „Du graue Stadt am Meer“ widmet sich den erotischen Fantasien eines eigensinnigen Dichters
Von Thorsten Carstensen

Mittler und Freund
Reinhard Meier legt ein längst überfälliges Porträt des russischen Germanisten und Menschenrechtlers Lew Kopelew (1912–1997) vor
Von Volker Strebel

Grüße vom Autor
„Unverhofftes Wiedersehen. Karten lesen“ gewährt persönliche Einblicke in Michael Krügers Postkartensammlung
Von Simone Sauer-Kretschmer

Hinweise

Dan Farrelly über Goethes Beziehungen zu Anna Amalia und Charlotte von Stein

„Das Geheimnis in Goethes Liebesgedichten“ von Wilhelm Solms in einer erweiterten Neuausgabe

Deutschsprachige Literatur

Erkenne dich selbst!
In ihrem zweiten Roman „Fürsorge“ lässt Anke Stelling eine Cartesianerin und eine Phänomenologin gegeneinander antreten
Von Matthias Friedrich

Lyriker lieben Krimis
Auch als Essayist, Reisender, Dankesredner und Laudator ist Jan Wagner eine Klasse für sich, seine „beiläufige Prosa“ so kenntnisreich wie lesenswert
Von Dietmar Jacobsen

Bachmannpreisprosa mit Stolpersteinen
Julia Wolfs „Walter Nowak bleibt liegen“ überzeugt als Sprachkunstwerk
Von Julian Ingelmann

Loribeth packt ihren Koffer zu voll
Michelle Steinbecks Romandebüt „Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch“ ist experimentell und abgedroschen zugleich
Von Marie-Luise Eberhardt

Eine Geschichtslektion, die alle alternativen Versionen dekonstruiert
Der Roman „Die große Heimkehr“ von Anna Kim
Von Johann Holzner

Voller Klischees und Kitsch, ermüdend und eintönig
Bernd Schroeder verschenkt ein vielversprechendes Thema: eine Filmcrew bei Kriegsende
Von Georg Patzer

Vom Glück der Normalität
Stephan Lohse erzählt in „Ein fauler Gott“ vom Umgang mit Verlust und Trauer, spürt aber auch einer Kindheit in den 1970er-Jahren nach.
Von Monika Grosche

Unterhaltsames und abwechslungsreiches Beziehungspanoptikum
Die österreichische Kolumnistin und Autorin Doris Knecht analysiert auf gewohnt ironisch-satirische Weise die Gefühlswelten eines sexsüchtigen Mannes in der Midlifecrisis
Von Barbara Tumfart

Irgendwie, irgendwo, irgendwann
Anja Kümmel kritisiert in ihrem Zeit- und Parallelwelt Roman „V oder die Vierte Wand“ die Überwachungsgesellschaft und verhandelt Fragen der Identität
Von Rolf Löchel

Die Achsen der Poesie
Gerhard Meisters Gedichte verweigern den „hohen Ton“
Von Sabine Haupt

Tabula rasa mit Fußnoten
Hendrik Rost (über-)hört das Vermächtnis der Stimmen
Von Sabine Haupt

Wassermetaphern im Diskurs der Liebe
Lisa Elsässers abwechslungsreicher Gedichtband „flussbewohner“
Von Severin Perrig

Gelingende Integration
Peter Härtlings „Djadi, Flüchtlingsjunge“
Von Margarete Hopp

Fremdsprachige Literatur

Viermal Leben
Paul Austers Roman „4321“ gibt Antworten auf alte Fragen
Von Simone Sauer-Kretschmer

Vor und hinter Gittern
Über David Garnetts Roman „Mann im Zoo“
Von Anja Beisiegel

Eine Geschichte zweier Brüder
In Vicente Alfonsos Roman „Die Tränen von San Lorenzo“ geht es um die Suche nach Wahrheit und Identität
Von Dietmar Jacobsen

Macht, Staat und Melancholie
John Williams’ grandioser Roman „Augustus“ haucht der Antike Leben ein
Von Bernhard Walcher

Armes England
Graham Swift zelebriert einen trostlosen „Festtag“
Von Wieland Schwanebeck

Insel mit Brücken
Dorit Rabinyans Liebesgeschichte „Wir sehen uns am Meer“ muss an politischen Realitäten scheitern
Von Paul Geck

Skurrile Diktatoren und vergorene Kamelmilch
In „Sowjetistan“ reist die norwegische Journalistin Erika Fatland durch Turkmenistan, Kasachstan, Tadschikistan, Kirgisistan und Usbekistan
Von Johannes Groschupf

Unendliche Möglichkeiten
Rivka Galchens Erzählband „Amerikanische Erfindungen“
Von Sylvia Heudecker

Es ist so schön – ohne uns
Rachel Kushner zeichnet ein beeindruckendes Porträt des vorrevolutionären Kubas mit leichten Schwächen in der Wahl der Protagonisten
Von Christina Dittmer

Die neue Härte
In „Big World“ erzählt Mary Miller Storys aus dem verschwendeten Leben junger Amerikanerinnen
Von Johannes Groschupf

Wahnsinn und Liebe
Sara Stridsbergs erschütternder Roman „Das große Herz“
Von Peter Mohr

Von alltäglichen Sehnsüchten und Träumen
Viktorija Tokarjewa bleibt sich mit ihren neuen Erzählungen „Auch Miststücke können einem leidtun“ selbst treu
Von Daniel Henseler

Eine Einladung, Orte und Menschen zu erkunden
Die Herausgeberin und Übersetzerin Elsa Lüder nimmt den Leser in ihrer Anthologie mit auf eine Reise nach Rumänien und macht einen Abstecher in die Republik Moldau
Von Anke Pfeifer

Guter Wein, guter Käse und die Wunden der Liebe
Zwei Veröffentlichungen lassen das Werk von Graham Greene in neuem Glanz erstrahlen
Von Christian Mariotte

Hinweis

Bob Dylan – Sechs Essays über den Sänger, Dichter und Nobelpreisträger, herausgegeben von Dieter Lamping und Sascha Seiler

Krimis und Thriller

Probleme eines Pensionierten
Im 21. John-Rebus-Roman des Schotten Ian Rankin erlebt nicht nur dessen berühmter Edinburgher Detective Inspector einen höchst unruhigen Ruhestand
Von Dietmar Jacobsen

Vom lieben Augustin
Franz Dobler bleibt mit „Ein Schlag ins Gesicht“ im Krimi-Genre, was ein Segen ist
Von Walter Delabar

Präsidentenmord
Jerome Charyn beendet seine Isaac Sidel-Reihe mit dem zwölften Band und mit unmöglichen amerikanischen Präsidenten
Von Walter Delabar

Hinweis

„Kollateralschäden der Gerechtigkeit“: Walter Delabar publiziert eine Sammlung von Krimi-Besprechungen aus den letzten zehn Jahren

Literaturwissenschaften

Vom Grenznutzen der Theorie
Eva Ritthaler widmet sich der Darstellung der Ökonomie in deutschen Entwicklungsromanen von Johann Wolfgang Goethe bis Heinrich Mann
Von Peter C. Pohl

Ein Kaleidoskop mit blinden Flecken
Zu einigen Publikationen über Arthur Schnitzler
Von André Schwarz

Gastmahl des Geistes
Der Sammelband „Kreis aus Kreisen“ beleuchtet Beziehungen und Gemeinschaftserlebnis im Umfeld von Stefan George
Von Franz Sz. Horváth

Ein zwiespältiger Zauber
Ein neuer Sammelband zeigt Thomas Manns Faszination für romantisches Denken in zahlreichen Nuancen
Von Jonas Reinartz

Ach, das kommt bestimmt aus dem Lateinischen
Lessings etymologische Beobachtungen zur Ähnlichkeit der griechischen und deutschen Sprache wurden in einer elaborierten Ausgabe erstmals ediert und erschlossen
Von Dafni Tokas

Von Czernowitz nach Heidelberg: Integration und Ausgrenzung
Olha Flachs über Max von Waldberg und ein Kapitel in der Geschichte der Germanistik
Von Hans-Harald Müller

Mittelalter und Frühe Neuzeit

Die späte Genugtuung des Kaufmanns Hermann Schwan
Eine Fallgeschichte aus dem 16. Jahrhundert
Von Rolf Schönlau

Bodenbearbeitung in doppeltem Sinn
„Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit“ bietet mehr als eine kompetente Einführung in archäologisches Fachwissen
Von Alissa Theiß

Von fernen Ländern und geheimen Wesen
Andrea Moltzen untersucht das Neugier-Potenzial des literarischen Textes in der erzählenden Literatur des Mittelalters
Von Miriam Seidler

Das jahrhundertelange Ende des Mittelalters
Thomas Kühtreiber und Gabriele Schichta präsentieren in ihrem Sammelband „Kontinuitäten, Umbrüche, Zäsuren“ verschiedene Sichtweisen auf eine historische Frage
Von Charlotte Kempf

Vom Fluch der Franken und dem Segen der Türken
Paul Cobb erklärt wie das arabische Zeitalter den Kreuzzügen zum Opfer fiel
Von Albrecht Fuess

Snorri oder Die Doppeldeutigkeiten
Birgit Sawyers Neulesung der altisländischen Heimskringla
Von Jan Alexander van Nahl

Kunst-, Kultur und Medienwissenschaft

Fairness statt Freiheit
Susann Hawthorne entwirft ein Manifest für „Bibliodiversität“
Von Beat Mazenauer

Vom Telegramm über die SMS zur WhatsApp-Nachricht
Christa Dürscheids und Karina Fricks „Schreiben digital“ – Eine Tour d‘Horizon durch die Entwicklung der technikvermittelten Kommunikation
Von Katharina König

Vom Beginn des illustrierten Zeitalters
Ein Sammelband über „Illustrierte Zeitschriften um 1900“ sondiert die Ursprünge der Massenpresse
Von Walter Delabar

Die Rechtschreibung ist tot – lang lebe die Sprache!
Stefan Winterstein ist der Orthographie auf der Spur
Von Miriam Strieder

Kunststoff, Schrott und Scheiße
Christiane Lewe, Tim Othold und Nicolas Oxen haben einen Sammelband zur (Selbst-)Wirksamkeit des Übrigen herausgegeben
Von Florian Auerochs

Man kehrt nie zurück, man geht immer nur fort
León und Rebeca Grinbergs Studie zur „Psychoanalyse der Migration und des Exils“ wird neu aufgelegt
Von Bozena Badura

Ästhetik der Illusion
Gertrud Koch analysiert und verteidigt die Wiederkehr des nur Scheinhaften in den Künsten
Von Jörg Später

Mehr als Licht, Natur und Idyll
Zum Bildband „Nordische Malerei“ von Katharina Alsen und Annika Landmann
Von Anja Beisiegel

Geschlechterkampf der MalerInnen
Ein Ausstellungskatalog des Frankfurter Städel Museums widmet sich dem Sujet von Franz von Stuck bis Frieda Kahlo
Von Rolf Löchel

Am Anfang stand eine Maus
Das Walt Disney Filmarchiv öffnet seine Pforten
Von Isabelle Mensel und Patrick Mensel

Als Pop erwachsen wurde
Vor einem halben Jahrhundert erschienen gleich reihenweise Alben, die den Pop für immer verändern sollten. „Younger Than Yesterday. 1967 als Schaltjahr des Pop“ gibt einen unterhaltsamen Überblick über die bis heute kreativste Phase des Genres
Von Sebastian Meißner

Politik und Geschichte

Im Strudel der Nationalismen
Stefan Vogt untersucht die Beziehungen zwischen Zionismus und Nationalismus in Deutschland zwischen 1890 und 1933
Von Galina Hristeva

Zu viele Fakten – zu wenig Narration
Horst Dieter Schlosser verliert in „Die Macht der Worte“ vor lauter Daten zur deutschen Geschichte sein Ziel aus den Augen, über die Wirkung von Leitbildern im 19. Jahrhundert zu schreiben
Von Jelko Peters

Revolutionsträume im Schwabenländle
Clara Zetkins Briefe aus den Kriegsjahren 1914 bis 1918 dokumentieren den politischen Kampf der Genossin
Von Julia Lind

Für ein offnes Land mit freien Menschen
In „Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution“ erzählt der Reporter Peter Wensierski, wie es 1989 zum friedlichen Aufstand in Leipzig kam
Von Johannes Groschupf

Es bleibt alles in der Familie
Leonhard Horowski nimmt uns in seinem Buch „Das Europa der Könige“ mit in die Welt der hochadligen Netzwerke der Frühen Neuzeit
Von Stefanie Leibetseder

Handlungsfelder für eine historische Realität
Holger Sonnabends moderne Darstellung des Kaisers Nero
Von Dirk Stolle

Philosophie

Die Entwicklung einer Revolution
Konstruktivistische Ideen haben sich im Laufe der Jahrzehnte in zahlreichen Disziplinen eingenistet und sich dabei selbst einem ständigen Wandel unterzogen – Siegfried J. Schmidt zeichnet den Weg dieser Denktradition nach
Von Sebastian Meißner

Hinweis

„Vom Ende der Geschichte her“: Ein Sammelband beleuchtet „Walter Benjamins geschichtsphilosophische Thesen“