Inhaltsverzeichnis der Ausgabe Nr. 11, November 2022

Schwerpunkt: Krankheit, Medizin und Literatur

Medizinisch-ethische Werthaltungen und Entscheidungssituationen im Spiegel von Arztromanen
Von Joachim Schulze-Bergmann

Von der Corona-Politik in den Transhumanismus?
Ulrike Guérot rechnet in „Wer schweigt, stimmt zu“ mit zwei Jahren Pandemiemanagement ab und wirft grundsätzliche Fragen nach unserer Art zu leben auf
Von Maximilian Lippert

Der Corona-Leugner-Leugner
Mit „Schwermutmacher“ verordnet uns Ulrich Horstmann eine heilsame COVID-Zivilisationskritik
Von Frank Müller

Der Popstar als Sisyphus
Die Musikerin Judith Holofernes hat mit „Die Träume anderer Leute“ ein faszinierendes Buch über das Leben nach dem Popstarruhm geschrieben
Von Sascha Seiler

Unser eigenes Paradies
In Alexandra Lüthens Entwicklungsroman „Ela“ kämpfen zwei Menschen mit Downsyndrom für sich und einander
Von Elena Hoch

Editionen und Neuauflagen

Ein enorm produktiver Kritiker seiner Zeit
Sibylle Schönborn, Simone Zupfer und Fabian Wilhelmi publizieren Band 2 und 3 der „Kritischen Edition“ von Max Herrmann-Neißes Kritiken und Essays
Von Werner Jung

Hilde Domin, vor allem bekannt als Lyrikerin, hat sich auch als Prosaschriftstellerin hervorgetan
Erstmals sind ihre frühen Erzählungen aus dem karibischen Exil komplett erschienen
Von Manfred Orlick

Das Irland von einst
Zu einer Neuausgabe von Heinrich Bölls „Irischem Tagebuch“
Von Herbert Fuchs

Elfriede Jelinek, Milan Hrabal und Kurt Marti zum Kennenlernen
Drei neue Titel in der dienstältesten Lyrikreihe
Von Manfred Orlick

Jubiläen und Gedenktage

Autobiographie, Antikriegsroman und Science-Fiction
Zum 100. Geburtstag des amerikanischen Schriftstellers Kurt Vonnegut ist sein Meisterwerk „Schlachthof 5“ in verschiedenen literarischen Formen erschienen
Von Manfred Orlick

Zum Tod von Albrecht Götz von Olenhusen: aus dem Archiv von literaturkritik.de

Verleihung des Georg-Büchner-Preises am 5. November 2022 an Emine Sevgi Özdamar

Zum 100. Todestag von Marcel Proust: aus dem Archiv von literaturkritik.de

E.T.A. Hoffmann

Napoleon in Dapsulheim
Dort und in anderen serapiontischen Erzählungen E.T.A. Hoffmanns sucht ihn Günter Dammann auf
Von Wulf Segebrecht

Wolfgang Bunzel, Benjamin Schlodder, Christina Schmitz und Bettina Wagner geben das Begleitbuch zur Ausstellung „Unheimlich Fantastisch – E.T.A. Hoffmann 2022“ heraus

Claudia Liebrand, Harald Neumeyer und Thomas Wortmann publizieren den Sammelband „E.T.A. Hoffmanns ‚Kater Murr‘. Neue Lektüren“

Deutschsprachige Literatur

Wenn die Gegenwart die Literatur einholt
Ariane Kochs Roman „Die Aufdrängung“
Von Bozena Badura

Ruhige Rastlosigkeit in launiger Langeweile
In ihrem Roman „Sisi“ entzaubert Karen Duve die österreichische Kaiserin
Von Anne Amend-Söchting

Einsam in der Fremde
Die Journalistin Gabriele Riedle illustriert in ihrem satirischen Roman “In Dschungeln. In Wüsten. Im Krieg.“ das Dilemma internationaler Krisenberichterstattung
Von Martin Schönemann

Mit Buchstaben gezeichnete Frauenbildnisse
Dank Martina Clavadetscher kommen Frauen zu Wort, die „Vor aller Augen“ auf weltberühmten Gemälden zu sehen sind
Von Rainer Rönsch

Ein Glücksfall für die deutsche Literatur
Behzad Karim Khani führt Lesende in seinem Debut „Hund Wolf Schakal“ mit Wumms und Poesie und wohl auch einer gehörigen Portion Autobiographie in die Welt der Migranten nach Neu-Kölln
Von Karsten Herrmann

Großes Leiden als Quelle hoher Kunst?
Helena Adler überwältigt mit weiterem aus dem Leben der Infantin.
Von Günter Helmes

Vier Schriftsteller auf wilder Tour
Mit „SoKo Börsenfieber“ setzt Gerhard Henschel nach „SoKo Heidefieber“ und „SoKo Fußballfieber“ die Reihe seiner „Überregionalkrimis“ fort – und vertraut erneut auf den Einsatz guter Freunde
Von Dietmar Jacobsen

Eine Kindheit in Zeiten des Umbruchs
In seinem Debütroman „Ostkind“ blickt Arne Kohlweyer auf die unmittelbare Nachwendezeit aus der Perspektive eines neunjährigen Jungen zurück
Von Dietmar Jacobsen

Die Welt in Bewegung
Alex Capus‘ Roman „Susanna“ erzählt entlang der Biografie der Malerin und Bürgerrechtlerin Caroline Weldon vom Leben im 19. Jahrhundert
Von Frank Riedel

Wellen wahrer Worte rund um Wal und Menschen
In „Zur See“ brilliert Dörte Hansen mit der Darstellung eiländischer Anti-Idylle
Von Anne Amend-Söchting

Die Realität poetisch verpackt
Traian-Ioan Geană setzt sich in „Am Ende sterben die Worte auch“ auf einfühlsame, persönliche Art mit dem modernen Zeitgeist auseinander
Von Stefanie Steible

Noah als Traumdeuter
Stefan Andres fabuliert in „Noah und seine Kinder“ fantasievoll über biblische Stoffe
Von Thorsten Paprotny

Oskar Ansulls neuer Band mit „Gedankenspänen & Wortfindungen“

Fremdspachige Literatur

Der Puer aeternus als Lustobjekt
Yôko Ogawas „Der Duft von Eis“ – Psychodrama und Metafiktion
Von Lisette Gebhardt

Flucht als Chance
Weibliches Empowerment steht im Mittelpunkt von Paula McGraths Roman „Dann rennen wir“. Doch der erfordert viel Durchhaltevermögen, bis am Ende die unterschiedlichen Erzählstränge zusammengeführt werden.
Von Monika Grosche

Wie im neorealistischen Film
Im neu übersetzten Kurzroman „Großes Feuer“ von Cesare Pavese und Bianca Garufi geht es um die zerstörerische Nachwirkung eines Familiengeheimnisses
Von Günter Rinke

Ichsüchtige Mutter, herzschwacher Vater, übermäßig geliebter Sohn
Liz Nugent aus Irland lässt in einem beeindruckenden Psychokrimi tödliche Geheimnisse „Auf der Lauer liegen“
Von Rainer Rönsch

Literaturwissenschaft

Tiefe Einblicke in die literarisch-politischen Diskurse der Nachkriegszeit
Nico Schmidtner präsentiert Alfred Döblin und seine Zeitschrift „Das Goldene Tor“ im Spannungsfeld zwischen Autorinszenierung und Werkästhetik.
Von Ulrich Klappstein

Ästhetische Abschiede
Karl-Heinz Göttert präsentiert „Letzte Werke“ bedeutender Künstler für ein breites Publikum
Von Thomas Merklinger

Was vom Helden übrig bleibt
Florian Nieser untersucht die Zeichenhaftigkeit der Protagonisten in der ‚Bataille d’Alliscans‘ und in Wolframs von Eschenbach ‚Willehalm‘
Von Jörg Füllgrabe

Neue Wertschätzung für Christoph Köler
Kalina Mróz-Jabłecka erarbeitet die deutschsprachigen Gedichte des schlesischen Barockdichters, Literaturprofessors, Bibliothekars und Lyrikanregers
Von Jörn Münkner

Flucht auf die Insel
Mit ihrem Band „Und alles ist hier fremd“ hat Doris Hermanns ein ebenso informatives wie wichtiges Buch über deutschsprachige Autorinnen im britischen Exil vorgelegt
Von Rolf Löchel

Leitfaden zum Interpretieren. Stefan Neuhaus klärt einige grundlegende Fragen, wie literarische Texte und Filme, die zum Bereich der Kunst gezählt werden, ‚verstanden‘ werden können

Ein neuer Tagungsband der internationalen Forschung über Heimat in Literatur, Film und anderen Medien des 20. und 21. Jahrhunderts

Geschichte, Politik und Soziologie

Die zunehmende Quantifizierung des Alltagslebens
In ihrem Buch „Soziologie des Wertens und Bewertens“ expliziert die Soziologin Anne K. Krüger die Grundzüge einer neuen soziologischen Teildisziplin
Von Gertrud Nunner-Winkler

Ein von Alexandra Hildebrandt und Claudia Silber herausgegebener „Rad-Geber“ zu nachhaltiger Mikromobilität

High Noon
In „Global gescheitert?“ akzentuiert Susanne Schröter die innere Gefährdung des Westens
Von Sylke Kirschnick

Philosophie

Der Untergang des Abendlandes
Leonhard F. Seidl lässt einen Philosophen in „Vom Untergang“ politisch werden
Von Walter Delabar

Verschiedenes