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Wir sagen uns Dunkles

Die Liebesgeschichte zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan

Von Helmut Böttiger


Connie Ruoff schrieb uns am 18.04.2018
Thema: Helmut Böttiger: Wir sagen uns Dunkles

„WIR SAGEN UNS DUNKLES“ VON HELMUT BÖTTIGER


2. ZUM INHALT
Helmut Böttiger zeigt uns eine Beziehung, die gepflastert mit Stolpersteinen war.

Im Focus steht die Zeile „Wir sagen uns Dunkles“ aus „Corona“

Beide waren bedeutende Lyriker der Nachkriegszeit. Leo Antschel (ein rumänischer Name wird mit c geschrieben. Anagramm von Celan.) und Ingeborg Bachmann waren sehr unterschiedlich. Bachmann galt als eine nach außen gerichtete Person, die sich immer wieder neu erfindet und wahrscheinlich keiner der übernommenen Rollen entspricht. Allerdings könnte man ihr Liebesleben als chaotisch oder durcheinander bezeichnen.

Ihre Gemeinsamkeit waren sechs Wochen Liebesreigen.

Celans Gedichte zeigen dir seine Trauer und elegisch das Verzichten müssen.

Lyrik wird zur Sprache und zum Spielzeug.


Ihre Bezugsgröße ist Wien.
Der Kommunismus erscheint als utopisches Ideal – eine Leitvorstellung. Celan sang Revolutionslieder mit.
Seine Freunde betrachteten ihn als Mimose, als Narziß, unduldsam ja geradezu hochmütig.
Die Nacht, in der Celans Eltern verhaftet wurden, verbrachte dieser bei einem Mädchen. Diese „Schuld, überlebt zu haben“ wird ihn sein ganzes Leben begleiten. Er selbst war 1 1/2 Jahre lang ein Zwangsarbeiter.

Zuvor hatte er ein Studium Romanistik, Russisch und Anglistik angefangen.

Sein Sprachtalent war außerordentlich. Englisch, russisch, rumänisch und französisch.

Sein wohl berühmtestes Gedicht ist die Todesfuge.

You Tube Schwarze Milch der Frühe,

„Ich nehme die Frauen wie Zigaretten, die ich Ausrauche und wegwerfe.“

Auch dieses Zitat ist von Paul Celan



Ich habe „Die Todesfuge“, „Corona“, „Die gestundete Zeit“, ein Filmbericht über Ingeborg Bachmann und Trailers „Die Geträumten“ zusammengestellt.

Paul Celan liest selbst aus „Corona“. „Die gestundete Zeit“ wird von Katharina Thalbach gelesen.



Ich habe mir den Film von Suhrkamp gekauft und war enttäuscht. Gedichte werden gelesen und wir hören die Gedanken der Sprecher dazu. Es hat mich überhaupt nicht angesprochen. Die Atmosphäre war mir zu clean.

Gleichzeitig bekommt der Leser ein Porträt der Gruppe 47 und die gespannte Atmosphäre zwischen Celan, Bachmann und der Gruppe.

Termine der Lesung



5/5 Punkten

3. SPRACHLICHE GESTALTUNG
Helmut Böttiger nimmt kapitelweise Bachmann und Celan in den Focus. Aber daraus entstehen letztendliche nicht nur die Biographien zweier Menschen, sondern Böttiger zeigt uns ein verworrenes und komplexes Beziehungsgeflecht.

Zwei Alphatiere, die zugleich Mimosen sind und denen Normalität und Mittelmäßigkeit ein Gräuel sind, finden keine beständige Brücke zueinander. Ihre Welt ist die Lyrik und nicht die Banalität des Alltags.

5/5 Punkten

4. COVER UND ÄUSSERE ERSCHEINUNG
„Wir sagen uns Dunkles“ von Helmut Böttiger hat 250 Seiten, einen festen Einband und ist am 28.08.2017 unter der ISBN 9783421046314 bei DVA im Genre Biografien erschienen und kostet 22 €.

Auf dem Cover sind Fotografien von Ingeborg Bachmann und Paul Celan.

Das Buch ist auch im Scoobe Katalog enthalten.

5/5 Punkten

5. FAZIT
Ich freue mich sehr, Ingeborg Bachmann und Paul Celan näher kennengelernt zu haben. Es hat mich bewegt, Ingeborg Bachmann und Paul Celan, und ihr Gedichte wie „Corona“ und „Gestundete Zeit“ vortragen zu lassen, durch das Wissen, dass die beiden nicht nur Absender sonder auch Adressaten sind.

Helmut Böttiger ist es gelungen, den Leser die Emotionen fühlen zu lassen und ihm die Leidenschaft, ja die Abhängigkeit voreinander, aufzuzeigen.

@Randomhouse und @dva
Vielen Dank für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

Ich vergebe insgesamt 5/5 Punkten.

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