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Postkolonialität denken

Spektren germanistischer Forschung in Togo

Von Obi Assemboni / Anna Babka / Laura Beck / Axel Dunker (Hg.)


Martin A. Hainz schrieb uns am 11.10.2017
Thema: Obi Assemboni / Anna Babka / Laura Beck / Axel Dunker (Hg.): Postkolonialität denken

Postkolonialität zu denken bedeutet, sich auf Spezifika der neuen Verhältnisse einzulassen und nicht durch die Postkolonialität eher die Kolonialität fortzuführen. Insofern muß sie sich womöglich auch lokal zutragen, wie dieser Band schön zeigt. Die Frage Can the Subaltern speak, die Spivak einst stellte, führt zu der Antwort, nicht daß, sondern konkret: wie der/die/das Subalterne spricht, wie David Simo, einer der Beiträger, es formuliert.

Er zeigt denn auch, wie Schräglagen entstanden, durch Abtretungen, durch Fehleinschätzungen, durch naive Machtanalysen – und was daraus als Utopie folgen könnte.

Der andere Mensch – zum Tier erklärt, das es auch ähnlichen Gründen wie diesen anderen Menschen so nicht gibt (man kann hier auf Derrida wie auf Žižek verweisen) – wird zum Fall für den Zoo, seine Interessen gelten nichts. Die „inferiorisierende” Diskursivierung ist dabei nicht Theorie, sondern Ausflucht.

Dem geht der mit Größen wie Paul M. Lützeler prominent besetzte Band auf den Grund, lesenswert. Der Arbeitskreis Kulturanalyse, der hinter dem Band steht, ist längst ein Epizentrum der germanistischen Forschung in Österreich.

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