Leserbriefe zur Rezension

Verspielt und grausam wie das Leben

Boris Vians „L’Écume des jours“ neu übersetzt

Von Ines Kremer


Frank Heibert schrieb uns am 07.10.2017
Thema: Ines Kremer: Verspielt und grausam wie das Leben

Liebe Ines Kremer, ich habe mich sehr gefreut, dass Sie meine Neuübersetzung von Vians Hauptwerk besprechen. Schade, dass Sie offenbar das Buch selbst gar nicht gelesen haben, denn einige Übersetzungslösungen, die ich mir gut überlegt habe, sind bei Ihnen nur falsch zu finden: es müsste heißen Drinklavier statt  Pianocktail, Dublaten statt Doublonen, Lotus statt Seerose. Nur konsequent also, dass Sie auf den Punkt der Neuübersetztheit nicht eingehen. Und zu Ihrem Peter-Pan-Einstieg: Colin und Chick sind 22 ... Verwunderte Grüße von Ihrem Frank Heibert


Ines Kremer schrieb uns am 17.10.2017 als Antwort auf einen Leserbrief
Thema: Re: Ines Kremer: Verspielt und grausam wie das Leben

Lieber Frank Heibert, haben Sie vielen Dank für die Anmerkungen. Selbstverständlich habe ich mich nicht nur mit dem Original, sondern auch mit Ihrer Übersetzung von L'Écume des jours auseinandergesetzt. Mein Anliegen war es jedoch nicht, Übersetzungskritik zu üben; dies hätte einen Vergleich mit der bereits vorliegenden älteren Übersetzung erfordert, was das Ziel dieser Rezension verfehlt hätte, nämlich: dem deutschen Publikum einen modernen Klassiker der französischen Literatur näher zu bringen. Da Ihre Übersetzungsentscheidungen (wie das von Ihnen erwähnte "Lotus" anstatt
"Seerose" für "nénuphar") zum Teil recht ungewöhnlich sind und zumindest kontrovers zu diskutieren wären, habe ich bewusst darauf verzichtet, die entsprechenden Worte in der von Ihnen gewählten
Übersetzung anzugeben.
Was den Begriff des "Peter-Pan-Syndroms" betrifft, beziehe ich mich auf den gleichnamigen Text von Dan Kiley.
Herzliche Grüße von Ihrer Ines Kremer.