Leserbriefe zur Rezension

Freude am fremden Volk

Erich Scheurmann in der Maske des Papalagi

Von Sabine teHeesen


Erich Scheurmann jun. schrieb uns am 03.01.2005
Thema: Sabine teHeesen: Freude am fremden Volk

sehr geehrte frau teheesen,eines stimmt nicht,nämlich,daß der begriff "papalangi" frei erfunden ist. Ich war letztes jahr in samoa und zu meinem erstaunen rufen die kinder auf der strasse hinter mir her: Palagi! Palagi! ( der weiße ist gemeint.Die form papalangi gibt es auch).
Zum inhalt ihrer kritik möchte ich nichts sagen. mein vorschlag wäre, machen sie doch mal einen urlaub auf west-samoa,lernen sie die menschen dort kennen und schreiben sie dann ein neue, vielleicht gerechtere kritik.
herzliche grüße erich scheurmann jun.


AnneCejp schrieb uns am 16.02.2005
Thema: Sabine teHeesen: Freude am fremden Volk

Liebe Frau te Heesen, nachdem ich zufällig das Buch von E.Scheurmann in die Händ bekam, und ohne zu wissen, daß diese "Reden" fiktiv sind, schrieb ich für mich folgendes auf: "Es war  offensichtlich, daß die Gedanken eines Südseehäuptlings, die mittels Zivilisationskritik die Vorstellung vom „guten Leben der unschuldigen Wilden“ transportierten, dem Geist eines ganz bestimmt weißen Ideologen entsprossen waren:  es war  nichts Beobachtetes, dafür aber umso mehr Konstruiertes, ein Gegenüberstellen von Gut und Böse darin enthalten. "
Erst dann recherchierte ich im internet und entdeckte ihre Rezension. Ich freue mich, daß ich mit meiner Meinung über das Buch nicht allein stehe, und Sie sich vielleicht auch.
Viele Grüße Anne Cejp


Paul Lenz schrieb uns am 02.03.2005
Thema: Sabine teHeesen: Freude am fremden Volk

Ob das Wort "Papalagi" frei erfunden oder nur einer Irrtum entsprungen ist, darüber kann man sich wohl ewig streiten. Das Wort "Palagi" für "Weißer" ist im Südpazifik weit verbreitet, und auf den Fidschi-Inseln erklärte mir eine Frau, "Papalagi" bedeute "zerbrochene Flasche".

Das Buch kenne ich schon lange, und ich finde dort durchaus eine Menge Weisheiten verborgen. Aber kulturell gesehen ist das Buch überholt. Der fiktive Südseehäuptling kritisiert z.B. das "Fleischbedecken" der Europäer. Jedoch haben die Missionare in der Südsee ganze Arbeit geleistet: den Glauben gebracht, den Kannibalismus abgeschafft und die Kleiderordnung europäisiert. Und auf diesem Stand verharrt man dort heute noch: Fleischbedecken ist oberstes Gebot, und dass eine Touristin sich "oben ohne" an den Strand legt, ist absolutes Tabu!


Laura [Schülerin] schrieb uns am 29.09.2009
Thema: Sabine teHeesen: Freude am fremden Volk

Hallo :)
Also ich finde die Kritik überhaupt nicht gerechtfertigt!
Wir lesen das Buch gerade im Deutsch Unterricht (9.Klasse jedoch leider G8), und mir persönlich gefällt dieses Buch sehr. Diese Gegenüberstellung der vielleicht doch nicht ganz realen Welt in Samoa, aber doch die kleinen Fehler in unsrer Alltäglichen Welt. Ich denke, dass dieses Buch einfach daraufhin weißen soll, dass es auch Menschen gibt, die mit dem kleinsten Dingen auf der Welt zufrieden sind, auch ohne rundes Metal & schweres Papier, auch ohne die Zeit, der wir so nachhechten. Ich finde dieses Buch genial, und würde es jedem weiteremfehlen. Ich denke dass jeder sein eigenes kleines "Ich" wiederfindet, und man erst hinterher merkt, was man eigentlich zu schätzen hat!
Außerdem schreiben wir morgen die Arbeit. :)
Drückt mir die Daumen ;)


Wolfgang Kuhn schrieb uns am 08.01.2013
Thema: Sabine teHeesen: Freude am fremden Volk

Liebe Frau teHeesen,
in und  seit den 80ern war ich mehrmals auf verschiedenen Südsee-Inseln wie Fiji, Tonga, Cook, Tahiti. Das Buch "Papalagi" aus den 20ern ist natürlich mittlerweile etwas angestaubt, aber es trifft die Mentalität  der Südsee-Insulaner immer noch recht gut. Ich habe es erst nach Abschluß meiner Südsee-Reisen entdeckt und gelesen, aber sofort als passend und zutreffend empfunden.