Leserbriefe zur Rezension

Vom Mut, den Apfel zu essen

Alice Miller noch einmal über die Notwendigkeit der Erkenntnis

Von Eva Leipprand


Sascha Giebel schrieb uns am 21.09.2004
Thema: Eva Leipprand: Vom Mut, den Apfel zu essen

Ich bin gespannt, wie Ihre Rezension eines Alice Miller Buches ausfällt, wenn Sie die verdrängten Gefühle aus Ihrer Kindheit nochmal erlebt(!!!) haben und vielleicht zum ersten Mal seit Ihrer Kindheit nochmal spüren, fühlen, wahr-nehmen können: Wut, Trauer, Schmerz, Sehnsucht, und merken(!), wie überflüssig jedwede intellektuelle Diskussion über dieses Thema ist.
Wie einfach ist es doch, an unseren Schreibtischen zu sitzen und die Welt aus unseren Köpfe zu betrachten.
Mit freundlichen Grüßen
Sascha Giebel


Michael Dressel schrieb uns am 15.08.2005
Thema: Eva Leipprand: Vom Mut, den Apfel zu essen

sie, eva leippard, haben vermutlich nie den mut gehabt, zu erkennen. doch seien sie beruhigt, der biblischen eva erging es ähnlich wie ihnen, sie musste erst von der schlange dazu aufgefordert werden. allerdings nahm sie die chance der erkenntnis war im gegesatz zu ihnen.

die gegenwart hat sie nun endgültig eingeholt und ihre falschen aussagen entlarvt. lesen sie die interessanten forschungsarbeiten von der hirnforscherin katharina braun.

es ist erstaunlich, dass sie so unrefelektierte kritiken in aller öffentlickeit kundtun können. überlegen sie einmal selbst, was sie dazu bewogen hat. antworten sie mir dann bitte, wenn sie zu einem resultat gekommen sind.

besten gruß
michael dressel


Christian Reinhardt schrieb uns am 23.04.2008
Thema: Eva Leipprand: Vom Mut, den Apfel zu essen

Alice Miller - was will sie uns wirklich sagen?

Ihr Buch: „Dein gerettetes Leben“ zeigt exemplarisch wie seriös ihre Argumentationen sind. Um ihr Wissen zu erhärten: „... beauftragte sie ein statistisches Institut 100 Mütter zu befragen...“ Die Leserschaft erfährt weder den Namen des Institutes, noch etwas über die Kriterien der Auswahl oder aus welchem Land die Mütter ausgesucht wurden. Sie teilt uns aber mit, was sie fragen ließ: „...in welchem Alter ihr erstes Kind war, (warum nur ihr erstes) als sie es für nötig hielten, es mit Klapsen auf die Hände oder das Gesäß zum besseren Verhalten zu ermahnen... -  „89 Frauen antworteten fast einstimmig, sie hätten ihre Kinder körperlich ermahnt, als diese 18 Monate alt waren, elf Frauen konnten sich an den Zeitpunkt nicht genau erinnern, aber keine einzige sagte, sie hätte ihr Kind niemals geschlagen.“

Wieso auch, das Institut sollte ja nur fragen: Siehe oben. Ihrer ureigenen Logik folgend mutieren nur wenige Sätze weiter die klapsenden Mütter zu schlagenden Eltern die sich mit hemmungsloser Gewalt gegen Unschuldige richten. Mit diesem „nur durch sie entdeckten Wissen“ hat sie offenbar eine ergiebige Marktlücke entdeckt. Die Autorin verallgemeinert und wittert hinter jede Krankheit des Erwachsenen eine frühe Misshandlung in der Kindheit. Das ist gefährlich und führt oft zu nicht haltbaren Beschuldigungen der Eltern und zu bedauerlichem Familienzwist. Mit keinem Wort erwähnt Alice Miller die möglichen
Nebenwirkungen ihrer Psychotherapie.

Miller selbst hatte sich nach dem Erfolg ihres ersten Buches von ihren Patienten verabschiedet und sich nur noch dem Schreiben gewidmet. Mitte der Neunziger wurde sie aber doch noch von ihrem Mangel an Menschenkenntnis eingeholt. Sie hatte einen Therapeutenkollegen, den bis dahin völlig unbekannten Berner J. Konrad Stettbacher, über Jahre zum internationalen Superheiler hochgesungen («revolutionäre Entdeckung», «Durchbruch zu einem völlig neuen Konzept der Hilfe und Selbsthilfe»), bis sich dieser ebenfalls als Scharlatan entpuppte. Die Behörden entzogen dem Autodidakten und ehemaligen Lampenverkäufer wegen mangelnder Qualifikation die Praxisbewilligung, und mehrere Patientinnen beschuldigten ihn des sexuellen Missbrauchs. Stettbachers Imageverlust, das macht Millers Lage so fatal, beschädigt auch ihre Glaubwürdigkeit.


Andrea Ferber schrieb uns am 13.10.2008 als Antwort auf einen Leserbrief
Thema: Re: Eva Leipprand: Vom Mut, den Apfel zu essen

Sehr geehrte Frau Leipprand, es ist im Grunde doch völlig unbedeutend, ob Frau Miller als Person unglaubwürdig ist oder nicht. Die Frage ist doch vielmehr, ob ihre Erkenntnisse mit der Wirklichkeit überein stimmen oder nicht. Die Botschaft hat nichts mit dem Botschafter zu tun. Wahrheit mißt sich nicht an der Person, die sie verkündet sondern an der Wirklichkeit, die sie reflektiert. Und wollen Sie ernsthaft behaupten, dass Schläge und Demütigungen eine positive Wirkung auf Kinder haben? Wollen Sie wirklich behaupten, dass kriminelle und agressive Erwachsene genetisch gezwungen werden so zu sein?
Was wollen Sie überhaupt mit Ihrer Meinunug sagen?