Leserbriefe zur Rezension

Tod zerwebt

Edlef Köppens Montageroman "Heeresbericht" - ein vergessenes Buch über den Ersten Weltkrieg

Von Andreas Baumann


Martin Wagner schrieb uns am 25.12.2012
Thema: Andreas Baumann: Tod zerwebt

Sehr geehrter Herr Baumann,

in Anlehnung an Ihre Besprechung, Kritik, ja was eigentlich?, möchte man ausrufen: Ziel verfehlt, Roman zerredt!

Fällt es so schwer, anhand eines zugegebenermaßen komplexen und schwierigen Werks, sich zu einem klaren Urteil zu bekennen und mit eindeutigen Formulierungen auf Stärken und Schwächen von Köppens Roman einzugehen? Und sich am Ende zu einem klaren Urteil aufzuraffen?

Wo Köppen klar und eindeutig ist, ist in Ihrer Kritik nichts als zerredendes Gerede. An keiner Stelle wird einem klar worauf Sie mit Ihrer Kritik hinauswollen. Sehr schade eigentlich. Noch lese ich das Buch, bin fast durch damit und stark beeindruckt. Die schrittweise Entwicklung der Hauptfigur bleibt trotz der manchmal recht anstrengenden Montagetechnik schlüssig und nachvollziehbar. Manches Mal versetzt einen der offene Kontrast zwischen offizieller Propaganda und tatsächlichem Soldatenleben in Wut und Verzweiflung. Der Terror des Stellungskrieges wird nachfühlbar, insbesondere da wo "der Feind trommelt".

Es hätte nichts geschadet darüber auch etwas in Ihrer Kritik zu lesen, denn nach der Lektüre Ihrer Besprechung hätte ich mich wohl kaum für dieses großartige Stück Zeitgeschichte interessiert.