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Ich wüßte nicht, dass es irgendwo zu vertreten wäre, Präventivschläge
auszuführen, die leider Teil der israelischen Militärgeschichte sind.
Es wäre auch schön, wenn Israel dem Atomwaffensperrvertrag beitreten
und Mr. Vanunu freilassen würde.
Außerdem ist es eine Tatsache, dass die israelischen Regierungen seit
Jahrzehnten versuchen, die Palästinenser in andere Länder
abzuschieben
oder ihrer Lebensgrundlagen zu berauben. Der Fortgang des
Siedlungsbaus ist vollständig illegal und widerspricht dem Osloer
Abkommen.
Die Lieferung von Waffen in Kriegs- oder Krisengebiete darf und soll
hinterfragt werden. Ich bin nicht dafür.
Herr Grass scheint mir alles mit allem zu vermischen. Auch scheint es
fraglich zu sein, wer hier welchen Kriegstreibern den Rang abläuft.
Die Dämonisierung der israelischen Regierung als d i e Gefährderin
des Weltfriedens ist eine Merkwürdigkeit. Sozusagen als sei das
Frieden, jetzt . Israel wird bei Herrn Grass als Verursacherin der
Bedrohung bezeichnet. Das scheint mir eine Simplifizierung zu sein.
Da
es sich bei dem iranischen Regime nun nicht um eine durch
Friedensliebe ausgezeichnete Herrschaftsclique handelt, die
Auslöschungsdrohungen ausstößt, kann man wohl nicht allen Ernstes von
Frieden sprechen. Seit Jahren herrscht in der Region der Status Quo.
Oder Krieg. Verzicht auf Gewalt und Etablierung einer internationalen
Kontrolle - daran ist nichts falsch, und wäre für Jerusalem als
exterritoriales Gebilde sicher sinnvoll, ebenso wie die Kontrolle
aller Atomanlagen.
Vor einem Krieg gegen den Iran zu warnen, ist vernünftig. Wir haben
noch immer die Lügen präsent, mit denen Großbritannien dazu gebracht
wurde, sich am Irak-Krieg zu beteiligen.
Esther Dischereit
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