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Online-Lexikon LiteraturwissenschaftBegriffe - Autoren - WerkeDas Lexikon zur Literaturwissenschaft ist auf der Basis einer an der Universität München und an der Universität Marburg vorgenommen Aufstellung literaturwissenschaftlicher Grundbegriffe entstanden, wird fortlaufend erweitert und mit Einträgen zu Autoren und Werken ergänzt. Zum Stellenwert der Begriffe im Gesamtzusammenhang der Literaturwissenschaft gibt das dreibändige Handbuch Literaturwissenschaft (in diesem Lexikon bei Verweisen darauf mit "Handbuch Literaturwissenschaft" + Bandangabe abgekürzt) umfassende Auskunft. Das Lexikon ist in einigen Bestandteilen nur Online-Abonnenten von literaturkritik.de zugänglich. Die Kommentierung der Beiträge ist allen Benutzern möglich. Die Mitarbeit ausgewiesener Kennerinnen und Kenner an der Verbesserung bestehender und der Erstellung neuer Lexikonbeiträge oder der redaktionellen Betreuung ganzer Themenbereiche ist willkommen. Oliver Pfohlmanns Lexikon zur Literaturkritik wird von dem Autor alleine erstellt. Kommentare zu den Einträgen sind jedoch möglich und willkommen. | |
Lexikon Literaturwissenschaft : Ästhetik |
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Abweichung | |
In der Literaturwissenschaft Bezeichnung für das Phänomen, dass literarische Texte in ihrer poetischen Verwendung der Sprache nicht den Normen der Alltagssprache folgen (primäre Abweichung) oder sich von etablierten literarischen Konventionen abzuheben versuchen (sekundäre Ab … | |
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aemulatio | |
Bezeichnung für die wetteifernde Nachahmung eines normativ verbindlichen literarischen Vorbilds vor allem in der Antike, im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit.... | |
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Ästhetik | |
Allgemein Bezeichnung für eine Theorie des Schönen und der Kunst. Die Bezeichnung geht vor allem auf Alexander Gottlieb Baumgarten und dessen "Aesthetica" (erster Band 1750; zweiter Band 1758) zurück. "Aisthesis" heißt Wahrnehmung.... | |
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Autonomie | |
Bezeichnung im Rahmen eines ästhetischen Programm, das etwa ab 1800 versucht, Literatur als eigenständiges, von anderen gesellschaftlichen Bereichen getrenntes System zu begreifen, das nicht mehr außerliterarischen Ansprüchen (z.B. moralischen Anforderungen) genügen muß. Li … | |
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Avantgarde | |
Bezeichnung für die jeweils neue, mit den bestehenden ästhetischen Konventionen auf radikale Weise brechend künstlerische Richtung des 20. Jahrhunderts.... | |
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Dialogizität | |
Literaturtheoretischer Begriff vor allem in der Theorie Michail Bachtins für die konkurrierende Vielstimmigkeit besonders literarischer Texte, durch die im selben Text miteinander unvereinbare Standpunkte ausgedrückt werden.... | |
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Erhabene, das | |
Ästhetischer Begriff, der die Affektwirkung von Kunst bezeichnet. Im Unterschied zum Begriff des Schönen bezieht sich der Begriff des Erhabenen nicht auf die formalstoffliche Seite, sondern auf die Inkommensurabilität und Inkommunikabilität künstlerischer Wirkungen.... | |
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Fiktionalität | |
Begriff für diejenigen Texte, die keinen Anspruch auf Referenzialisierbarkeit in der empirischen Welt erheben, die also erzählen, was möglich oder vorstellbar ist und ihren fiktionalen Status durch bestimmte textuelle, kontextuelle und paratextuelle Signale anzeigen (z.B. epis … | |
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Genie | |
Bezeichnung für ein Konzept des Künstlers, demzufolge der einzelne Künstler über eine einzigartige, irrationale und angeborene Schöpferkraft verfügt. Er muß originell, autonom sein und verfügt nach diesem Konzept über einen privilegierten Wahrheitszugang. Diese Auffassun … | |
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Interpretation | |
Bezeichnung für das reflektierte und methodisch angeleitete Lesen und Verstehen von Literatur, das Herausarbeiten eines Sinngehaltes. Demgegenüber betonen neuere Theorien wie etwa die Dekonstruktion, daß jede Lektüre ihren Gegenstand verändert und daher eine Trennung von lit … | |
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Intertextualität | |
Verbindungen zwischen einem Text und anderen literarischen (oder auch außerliterarischen) Vorgängertexten (Prätexte). Bezüge zwischen Texten werden durch verschiedene intertextuelle Verfahren hergestellt, z.B. Einlagerung, Kreuzung, Verschaltung, Wieder, Gegenschrift fremder … | |
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Konvention | |
Allgemein für Übereinkunft, hier im besonderen für Übereinkunft, welche sprachlichen und institutionellen Regeln für Literatur bestimmend sind. Der Begriff ist als Gegenbegriff wichtig für die Bestimmung von Abweichungen etwa in Abweichungspoetiken oder für Avantgardebeweg … | |
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Lesen/Textverstehen | |
Allgemein Bezeichung für den Prozeß der Textrezeption, bei dem sprachliche Zeichen in Sinn umgewandelt werden.... | |
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Literarizität/Poetizität/Belletristik | |
Begriff vor allem im Russischen Formalismus für die Eigenart, die einen Text zum poetischen Text macht. Dies geschieht nach dieser Theorie durch Einstellung poetischer Texte auf den Ausdruck der Sprache, seine Form, statt auf ihre inhaltliche Referenz. Belletristik als ältere B … | |
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Literatur | |
Allgemein Bezeichnung für alle Texte, die den Anspruch erheben und denen der Anspruch zugeschrieben wird, literarisch zu sein.... | |
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Mimesis | |
Poetologischer Grundbegriff seit der Antike für die Nachahmung von Wirklichkeit durch die Kunst. Aristoteles versteht in seiner "Poetik" darunter die darstellende Hervorbringung menschlicher Handlungen als motivierter Geschehenszusammenhang.... | |
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Norm | |
Vorschrift, statistische Regelmäßigkeit; in der Soziologie Erwartung an soziales Handeln, bei deren Missachtung mit Sanktionen zu rechnen ist; übertragbar auch auf normierende Erwartungen an literarische Tätigkeiten. Genauere Explikation:... | |
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Poetik | |
Bezeichnung für die Lehre bzw. Theorie der Literatur, ist daher ein Teilbereich der Ästhetik. Im Unterschied zur älteren Regelpoetik, die Normen über das, was Literatur sei, spezifiziert, dominieren heute Abweichungs- und Verfremdungspoetiken.... | |
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Realismus | |
1. Bezeichnung für die Literaturepoche zwischen Romantik und Naturalismus. 2. Stiltypologische Bezeichnung für die wirklichkeitsgetreue Darstellung. Tatsächlich geht in die Bezeichnung, was eine realistische Darstellung sei, immer Annahmen über das ein, was Literatur nachzuah … | |
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Schöne, das | |
Grundbegriff der Ästhetik, der sich auf die formalen und inhaltlichen Eigenschaften von Kunst bezieht. Was als schön gilt, unterliegt aber historischem und kulturellem Wandel.... | |
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