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Autoren : Beckett, Samuel

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Samuel Beckett, geb. am 13.4.1906, als zweiter Sohn des Ehepaars May und William Beckett und gest. am 22.12.1989.
1911: Beckett wird eingeschult und fällt seinen Lehrern vor allem durch herausragende sportliche Leistungen auf.
1923: Nach dem Abitur Beginn eines Romanistikstudiums am Dubliner Trinity College. — Bekanntschaft mit dem unorthodoxen Professor Thomas B. Rudmose-Brown. — Verliebt sich in den Schwarm aller Studenten: Ethna MacCarthy. Die Liebe bleibt unerwidert.
1926: Becketts erster Besuch seiner späteren Wahlheimat Frankreich: Fahrradtour entlang der Loire.
1927: Bildungsreise nach Venedig und Florenz. Abschluss des Studiums als Jahrgangsbester. — Beginn einer Liebesgeschichte mit seiner Cousine Peggy Sinclair (Tochter von Cissie und William (Boss) Sinclair, einem liberalen Kunsthändlerehepaar, das in Kassel lebt).
1928: Zwei Semester als Lehrer an einem Gymnasium in Belfast. — Ab Herbst: Zwei Jahre lang Englischlektor an der Ecole Normale Supérieure in Paris. — Bekanntschaft mit James Joyce und Entdeckung des Pariser Künstlerlebens. Lange nächtliche Barbesuche. Unterrichtet seinen einzigen Schüler daher erst nachmittags.
1929-1930: Erste Publikationen: eine Kurzgeschichte, ein Aufsatz über Joyce sowie Übersetzungen in der englischsprachigen Zeitschrift „transition“. — Gewinnt mit „Whoroscope“ (1930) einen Lyrikwettbewerb. — Beginnt eine Monographie über Marcel Proust. — Rückkehr nach Dublin ans Trinity College. Arbeit als Assistent von Thomas B. Rudmose-Brown. Schwierigkeiten mit der Umstellung auf das Leben in Dublin. — Ein Lichtblick: die Bekanntschaft mit dem Maler Jack B. Yeats.
1931: Psychosomatische Erkrankungen (Herzrasen, Niedergeschlagenheit, Mattigkeit). Entschließt sich, die akademische Laufbahn aufzugeben. — Veröffentlichung seiner Proust-Studie. — Besucht über Weihnachten seine Verwandtschaft in Kassel. Die Liebe zu Peggy ist abgeflaut.
1932: Kündigt von Deutschland aus seine Stelle am Trinity College. — Reist nach Paris und schreibt seinen ersten Roman „Traum von mehr bis minder schönen Frauen“ (1992). — Rückkehr nach Dublin.
1933: Tod Peggy Sinclairs und kurz darauf seines Vaters. — Die gesundheitlichen Beschwerden treten verstärkt auf, und Beckett beginnt eine zweijährige Psychotherapie bei Wilfred Bion in London. — Abschluss der Erzählungen für den Sammelband „Mehr Prügel als Flügel“ (1934).
1935: Beginnt seinen zweiten Roman, „Murphy“. — Rückkehr nach Dublin.
1936: Fertigstellung von „Murphy“ (1938). — Sechsmonatige Deutschlandreise (bis April 1937). Beckett besucht Museen, Galerien und nimmt Kontakt zu zeitgenössischen Künstlern und Kunstwissenschaftlern auf Er beobachtet die Veränderungen durch das nationalsozialistische Regime und kommentiert diese scharf.
1937: Umzug nach Paris. — Bekanntschaft mit den Malern Bram und Geer van Velde sowie mit Peggy Guggenheim.
1938: Er wird durch einen Messerstich schwer verletzt. — Erneuerung der Freundschaft zu seiner späteren Lebensgefährtin, der Pianistin Suzanne Deschevaux-Dumesnil.
1939: Nach der Kriegserklärung Deutschlands bricht Beckett einen Familienbesuch in Irland ab und kehrt nach Frankreich zurück.
1940: Während der Besatzung von Paris arbeiten er und Suzanne für eine Widerstandsgruppe der Résistance.
1942: Zahlreiche Mitglieder ihrer Gruppe werden verhaftet. Beckett und Suzanne entkommen nach Roussillon ins unbesetzte Südfrankreich. — Bekanntschaft mit dem Maler Henri Hayden.
1943-1944: Landarbeit und Arbeit am Roman „Watt“ (1953).
1945: Rückkehr nach Paris. — Nach einem Familienbesuch in Dublin arbeitet Beckett als Dolmetscher und Lagerverwalter für ein Zivil-Lazarett des Irischen Roten Kreuzes in der Normandie.
1946: Rückkehr nach Paris. Beginnt konsequent auf Französisch zu schreiben. — Freundschaft mit dem Verleger und Kunstpublizisten Georges Duthuit. — Schreibt den Roman „Mercier und Camier“ (1970) sowie vier Novellen und Kunstkritiken.
1947: Schreibt das Theaterstück „Eleuthéria“ (1995), beginnt mit dem Roman „Molloy“ (1951).
1948/49: Beendet „Molloy“ und schreibt die Romane „Malone stirbt“ (1951) und „Der Namenlose“ (1953) sowie das Theaterstück „Warten auf Godot“ (1952, Uraufführung 1953).
1950: Kurze Prosastücke „Texte um Nichts“ (1955). — Tod der Mutter.
1954: Tod des Bruders.
1955 Beginnt das Theaterstück „Endspiel“ (1957).
1956: Beendet „Endspiel“. — Schreibt sein erstes Hörspiel „Alle die da fallen“ (gesendet 1957) und die Pantomime „Acte sans Paroles I“.
1958: Schreibt das Theaterstück „Das letzte Band“.
1959: Schreibt das Hörspiel „Aschenglut“ (1959, Prix Italia) sowie das kurze Prosastück „Das Bild“. Beginnt mit „Acte sans Paroles II“ (1960). — Erhält die Ehrendoktorwürde des Trinity College Dublin.
1960: Schreibt den Roman „Wie es ist“ (1961).
1961: Internationaler Verleger-Preis (zusammen mit Jorge Luis Borges). — Beendet das Theaterstück „Glückliche Tage“. — Heirat mit Suzanne Descheveaux-Dumesnil.
1962: Schreibt das Hörspiel „Words and Music“ sowie das Stück „Spiel“ (1963).
1963: Das Hörspiel „Cascando“ entsteht. — Beginnt das Drehbuch zu seinem „Film“ (1964).
1964: Beendet „Film“ und assistiert in New York bei den Dreharbeiten.
1965: Schreibt das Theaterstück „Come and Go“ (1966). — Uraufführung von „Film“ in Venedig (in der Folge zahlreiche Preise). — Beginn der Arbeit am Fernsehspiel „He, Joe“. — Berät den Regisseur Deryk Mendel bei dessen Regie von „Warten auf Godot“ an der Werkstatt des Berliner Schiller Theaters.
1966: Produktion von „He, Joe“ beim Süddeutschen Rundfunk (SDR) in Stuttgart, Beckett führt Regie. — Schreibt das Prosastück „Der Verwaiser“ (1970).
1967: Inszeniert „Endspiel“ an der Werkstart des Berliner Schiller Theaters.
1969: Erhält den Nobelpreis für Literatur.
1970: Erste Augenoperation am grauen Star. — Beendet den Prosatext „Der Verwaiser“.
1971: Zweite Augenoperation am grauen Star. — Inszeniert „Glückliche Tage“ in Berlin.
1972: Schreibt das Theaterstück „Nicht Ich“.
1975: „Nicht Ich“ wird als Fernsehversion konzipiert (gesendet 1977). Beckett schreibt das Fernsehstück „Geistertrio“.
1976: Schreibt das Fernsehstück „... nur noch Gewölk ...“‚ das er 1977 zusammen mit „Geistertrio“ beim SDR inszeniert.
1977: Bei John Calder in London erscheint der Band “Collected Poems in English and French”.
1980: Schreibt den Prosatext „Schlecht gesehen schlecht gesagt“ (1981) und das Theaterstück „Rockaby“ (1982).
1981: Entstehung des Fernsehstücks „Quadrat I and II“, das Beckett im selben Jahr beim SDR inszeniert. — Schreibt das Theaterstück „Ohio Impromptu“. — Beginn der Arbeit am Prosatext „Aufs Schlimmste zu“ (1983).
1982: Anlässlich einer Solidaritätsveranstaltung für den inhaftierten Schriftsteller Václav Havel schreibt Beckett das Stück „Katastrophe“. — Entstehung des Fernsehfilms „Nacht und Träume“.
1983: Uraufführung von „Nacht und Träume“ beim SDR. —Schreibt das Theaterstück „Was wo“.
1986: Inszeniert die Fernsehversion von „Was wo“ beim SDR und schreibt seinen letzten Prosatext „Immer noch nicht mehr“ (1984-1988).
1988: Becketts letztes Gedicht „Comment dire“ („Wie soll man sagen“; 1989) entsteht.
1989: Übersetzt die englische Fassung von „Immer noch nicht mehr“ ins Französische. — Überträgt das Gedicht „Comment dire“ als What is the Word ins Englische. — Juli: Becketts Frau Suzanne stirbt.

Angaben nach Suhrkamp Verlag, August 2010

Artikel über Beckett in literaturkritik.de:

Verloren, verwaist, entvölkert.
Samuel Becketts „Der Verwaiser“ dreht sich um das unaufhörliche Suchen
Von Peter Kock
Ausgabe 12-2019

Kleine Schritte. Nirgendwohin. Hartnäckig.
Zum letzten Band von Samuel Becketts Briefen (1966–1989)
Von Peter Kock
Ausgabe 04-2019

„Heil, Sieg, fette Beute“.
Samuel Beckett in seinen Briefen der Jahre 1929 bis 1940
Von Friedhelm Rathjen
Ausgabe 06-2013

Die Fantasie erblüht nach Schmerzenslust.
Samuel Becketts vermischte Schriften „Disjecta“ sind nun komplett ín deutscher Übersetzung erschienen
Von André Schinkel
Ausgabe 09-2010

Worte wie Musik.
Samuel Becketts kurze Stücke für Fernsehen, Bühne und Radio
Von Christina Lange
Ausgabe 08-2006

Prägnante Worte in Versform.
Samuel Becketts späte Dichtung in neuer Übersetzung
Von Evelyne von Beyme
Ausgabe 12-2005

Nur wenige Bilder drängen aus diesem Dunkel.
Ein Hörstück zum visuellen Schreiben Samuel Becketts
Von Alexander Müller
Ausgabe 06-2000




Aktualisiert am 2010-08-28 14:20:37
 
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