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Autoren : Celan, Paul

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Paul Celan, geb. am 23. November 1920 (unter dem Namen Paul Antschel), einziger Sohn von Friederike und Leo Antschel (Baumeister im Holzhandel) im damals rumänischen Czernowitz. Schulausbildung an deutsch- und hebräischsprachigen Grundschulen und rumänischsprachigen Gymnasien.

1938
Abitur. Medizinisches Vorstudium in Tours (Frankreich).
Nach Kriegsbeginn Studium in Czernowitz: Romanistik, 1940/41 unter sowjetischer Besatzung mit Russisch als Pflichtfach, 1944/45 Anglistik.

1942
Juni: Deportation der Eltern. Tod des Vaters an Typhus (Herbst) und Erschießung der Mutter (Winter) in einem deutschen KZ jenseits des Dnestr (Transnistrien).

Juli 1942 - Februar 1944
Zwangsarbeit in rumänischen Lagern in der Moldau und Oltenien. Danach Arbeitseinsatz in Czernowitz.

April 1945 - November 1947
In Bukarest: Lektor und Übersetzer, Publikation erster Gedichte als Paul Celan.
Flucht über Ungarn nach Wien.

Dezember 1947 – Juli 1948
In Wien: erste Publikationen in deutschsprachigen Zeitschriften, erste öffentliche Lesung.

1948
Juli: Ankunft in Paris, lebt dort bis an sein Lebensende, zunächst mit Flüchtlingsstatus, ab 1955 als französischer Staatsbürger.
September: Publikation von »Der Sand aus den Urnen« (Wien). Studium mit dem Abschluß Licence ès lettres (1950)

1951
Etwa am 7. November erste Begegnung mit seiner künftigen Frau, der Malerin und Graphikerin Gisèle de Lestrange.

1952
Mai: auf der Tagung der Gruppe 47 in Niendorf erste öffentliche Lesung in Deutschland.
23. Dezember: Heirat.
Ende Dezember: erster Gedichtband in Deutschland, »Mohn und Gedächtnis«. Fünf weitere folgen zu Lebzeiten.

1953
August: erste private Plagiat-Anschuldigungen durch Claire Goll.
7. Oktober: Geburt des ersten Kindes, François, das 30 Stunden nach der Geburt stirbt.

1955
Am 6. Juni Geburt des zweiten Kindes, Eric.
Publikation von »Von Schwelle zu Schwelle«.

1956
Januar-April: Zeitvertrag als Übersetzer beim Bureau International du Travail, Genf; erneut im Herbst 1962.
Studienjahr 1956/57
Vertretungsstelle an der École Normale Supérieure Saint Cloud.

1957
Literaturpreis des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie für 1956.

1958
Literaturpreis der Freien Hansestadt Bremen.
Publikation der ersten Gedicht-Übertragungen in Buchform: Arthur Rimbaud, »Das trunkene Schiff«, und Alexander Block, »Die Zwölf«. Es folgen: Ossip Mandelstamm, »Gedichte» (1959), Paul Valéry, »Die junge Parze« (1960), Sergej Jessenin, »Gedichte« (1961), William Shakespeare, »Einundzwanzig Sonette« (1967), Giuseppe Ungaretti, »Das verheißene Land – Das Merkbuch des Alten« (1968) und André Du Bouchet, »Vakante Glut« (1968).

1959
Publikation von »Sprachgitter«.
Oktober 1959 – April 1970: Deutschlektor an der École Normale Supérieure in Paris (Rue d’Ulm).

1960
April: Publikation der ersten öffentlichen Plagiat-Anschuldigung durch Claire Goll.
Oktober: Verleihung des Georg-Büchner-Preises. Die Preisrede »Der Meridian« erscheint 1961.

1963
Publikation von »Die Niemandsrose«.

1964
Lesungen in Rom und Mailand. Großer Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen.

1965
September: Publikation der bibliophilen Edition »Atemkristall« (mit acht Radierungen von Gisèle Celan-Lestrange).

1967
Publikation von »Atemwende«.
April: Entscheidung der Eheleute, in Zukunft getrennt zu leben.

1968
Publikation von »Fadensonnen«.
Sommer: Eintritt in das Redaktionskollegium der französischen Literaturzeitschrift 'L’Éphémère'.

1969
Publikation der bibliophilen Edition von »Schwarzmaut« (mit fünfzehn Radierungen von Gisèle Celan-Lestrange). Oktober: Aufenthalt in Israel, Rede vor dem Hebräischen Schriftstellerverband.

1970
März: letzter Aufenthalt in Deutschland.
Nacht vom 19. zum 20. April: Selbstmord in der Seine.

Angaben nach Suhrkamp Verlag, Dezember 2008

Artikel über Celan in literaturkritik.de:

„Was bittert herein?“
Anmerkungen zu Paul Celans Werk aus psychotraumatologischer Sicht
Von Annette Vieth
Ausgabe 11-2020

Ein Dichterleben im schriftlichen Dialog.
Paul Celans „Briefe 1934–1970“
Von Linda Maeding
Ausgabe 05-2020

Dichter am Rande des Sagbaren.
Zum 50. Todestag Paul Celans sind eine neue Briefedition und zwei Bücher über Leben und Werk des Dichters erschienen
Von Dieter Kaltwasser
Ausgabe 05-2020

Unter finsteren Himmeln.
Band 15 der historisch-kritischen Ausgabe der „Werke“ Paul Celans widmet sich den zu Lebzeiten publizierten prosaischen Schriften
Von André Schinkel
Ausgabe 02-2015

„Warum aber schweigst Du so hartnäckig?“.
Zum Briefwechsel Paul Celans mit Gustav Chomed: „Ich brauche Deine Briefe“
Von Natalia Blum-Barth
Ausgabe 03-2011

Briefe gegen das Trauma.
Der Briefwechsel zwischen den Freunden Paul Celan und Klaus Demus ist auch ein verstecktes Dokument des Ankämpfens gegen die Nazitraumatisierung
Von H.-Georg Lützenkirchen
Ausgabe 02-2010

Unzumutbare Wahrheit.
Ingeborg Bachmanns Briefwechsel mit Paul Celan
Von Rolf Löchel
Ausgabe 10-2008

"Wahr spricht, wer Schatten spricht".
Paul Celans Gedichtband "Von Schwelle zu Schwelle" im Rahmen der Bonner Celan-Ausgabe
Von Axel Schmitt
Ausgabe 04-2006

Geste der Verabschiedung.
Paul Celans frühe Gedichte im Rahmen der historisch-kritischen Ausgabe
Von Axel Schmitt
Ausgabe 11-2005

Unter lauter Verstummtem und Verstimmtem.
Paul Celans Briefe an Diet Kloos in einer mustergültigen Edition von Paul Sars
Von Axel Schmitt
Ausgabe 07-2003

"Die Liebe, zwangsjackenschön".
Der Briefwechsel zwischen Paul Celan und Gisèle Celan-Lestrange in seinem Kontext
Von Axel Schmitt
Ausgabe 06-2003

Nondum satis est.
Anmerkungen zu den neuen Celan-Ausgaben
Von Axel Schmitt
Ausgabe 06-2003

Vertrautheit zwischen Sprache und Gedicht.
Minimal-Celan mit Mini-CD
Von Ute Eisinger
Ausgabe 06-2003

"Diese unüberbrückbaren Abgründe zwischen Gedanke und Wort".
Der Briefwechsel zwischen Paul Celan und Hermann und Hanne Lenz
Von Axel Schmitt
Ausgabe 06-2003

Auf der Suche nach komplementären Stimmen.
Neue Arbeiten zu Paul Celans übersetzerischem Werk
Von Axel Schmitt
Ausgabe 06-2003

"Sie sind die Frau eines Poète maudit; doppelt und dreifach 'Jude' ".
Der Briefwechsel zwischen Paul Celan und Gisèle Celan-Lestrange in Wort und Stimme
Von Axel Schmitt
Ausgabe 08-2002

Es ist die Liebe eine äußerst umstrittene Sache.
Paul Celans Briefwechsel mit seiner Frau und mit dem Ehepaar Lenz
Von Rolf Löchel
Ausgabe 02-2002

Die Wanderschaft und das Exil.
Anmerkungen zum Briefwechsel zwischen Paul Celan und Erich Einhorn
Von Axel Schmitt
Ausgabe 09-2001

"Es lebe die krummnasige Kreatur".
Der etwas andere Celan
Von Jürgen Wertheimer
Ausgabe 12-2000

Zwischen Erinnerung und Vision.
Paul Celans erster Gedichtband in einer Neuausgabe zum Jubiläumsjahr
Von Kim Landgraf
Ausgabe 07-2000

Poetik der Transformation.
Neue Aufsätze zu Paul Celan und Übertragungen seiner Gedichte
Von Kim Landgraf
Ausgabe 04-2000




Aktualisiert am 2024-02-28 12:20:35
 
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