Suche  

Autoren : Eichwede, Wolfgang

Unterkategorie
 
Wolfgang Eichwede, geb. 1942, ist Historiker und als Professor für Politik und Zeitgeschichte Osteuropas als Gründungsdirektor der „Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen“ tätig.

Seit Jahrzehnten widmet er sich seinen Forschungsschwerpunkten Osteuropa und vor allem Russland, das er hunderte Male bereiste. Dort hatte er sich auch zum Teil für längere Zeit aufgehalten. Bereits als junger Professor hatte er Kontakte zu Dissidenten in der ČSSR und der Sowjetunion geknüpft. Es hatte ihn fasziniert, daß Sicherheitsorgane einer monolithischen Diktatur auf der Jagd nach maschinengetippten Durchschlagpapieren waren. Eine Anregung des exilierten tschechischen Reformkommunisten Jiří Pelikán gegenüber Willy Brandt hatte zur Folge, daß Wolfgang Eichwede in Absprache mit dem damaligen Bremer Bürgermeister und SPD-Politiker Hans Koschnick damit begonnen hat, Dokumente, Schriften und Zeugnisse der Dissidentenszene zu sammeln, die in den Ländern des „real existierenden Sozialismus“ im Samizdat (Selbstverlag) zirkulierten. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich in der Forschungsstelle Osteuropa eines der weltweit bedeutendsten Samizdat-Archive herausgebildet.

Eichwedes Forschungsperspektive hat sich indes nie verändert. Während des Kalten Krieges wie auch in den postsowjetischen Jahrzehnten hatte er unermüdlich daran festgehalten, Kultur und Volk eines Landes nicht mit deren Herrschaftssystem gleichzusetzen. Jenseits der offiziös verbreiteten Selbstdarstellung interessierte er sich für den freien Austausch von Ideen, nicht zuletzt vor dem Hintergrund einer friedlichen Nachbarschaft in einem gemeinsamen Europa.

Wolfgang Eichwede hat sich in zahlreichen Herausgeberschaften und initiierter Reihen engagiert, sowie eine ansehnliche Zahl von Veröffentlichungen publiziert. Eine Vielzahl seiner Arbeiten wird unter „Wolfgang Eichwede“ in Wikipedia angeführt.

Angaben nach: Heidrun Hamersky / Heiko Pleines / Hans-Henning Schröder (Hg.) „Eine andere Welt? Kultur und Politik in Osteuropa 1945 bis heute. Festschrift für Wolfgang Eichwede“ Stuttgart 2007 und Wolfgang Eichwede / Jan Pauer (Hg.) „Ringen um Autonomie. Dissidentendiskurse in Mittel- und Osteuropa“, Berlin 2017 sowie nach Wikipedia

V.S.

Artikel über Eichwede in literaturkritik.de:

Der Dissens zwischen Macht und Gesellschaft.
Sieben Autoren widmen sich sechs osteuropäischen Ländern, um Positionen und Strategien in der unabhängigen Systemkritik der Zeit vor 1989 darzustellen
Von Volker Strebel
Ausgabe 11-2018









Aktualisiert am 2018-10-24 12:00:35
 
Kommentare
[Noch kein Kommentar]

Kommentar einfügen
(Die Zusendungen werden von der Redaktion zur Veröffentlichung freigeschaltet.)

 
Name
E-mail (Wird nicht veröffentlich, sondern nur für Rückfragen der Redaktion benutzt.)
Betreff
Bitte vor dem Absenden als Passwort den Titel von Goethes bekanntestem Drama mit 5 Buchstaben eintragen:
Passwort