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Autoren : Feuchtwanger, Lion

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Lion Feuchtwanger, geb. 1884 als Sohn des jüdischen Fabrikanten Sigmund Feuchtwanger und dessen Frau Johanna (geb. Bodenheimer), studierte Germanistik und Geschichte in München. In dieser Zeit verkehrte er in den Kreisen der Münchener Bohème und verfasst seine ersten Dramen, Erzählungen und Theaterkritiken. 1912 heiratete er Marta Loeffler, die ein Kind von ihm erwartete. Seine Tochter starb kurz nach der Geburt. Im Ersten Weltkrieg leistete er Militärdienst in München, aus dem er krankheitshalber vorzeitig entlassen wurde. Feuchtwangers Theaterstücke bekamen in dieser Zeit einen mehr politischen Inhalt: Er wurde einer der frühen Kriegsgegner.
1918 erfolgte die Veröffentlichung des Dramas "Jud Süß", das er kurze Zeit später trotz großen Erfolges zurücknam und zum Roman erweitert 1925 veröffentlicht. Während der nationalsozialistischen Machtübernahme hielt sich Feuchtwanger aufgrund einer Vortragsreise in den USA auf. Er kehrte nicht mehr nach Deutschland zurück, sondern ließ sich in Sanary-sur-mer (Frankreich) nieder. Sein Haus in Berlin wurde von den Nationalsozialisten durchsucht, geplündert und beschlagnahmt. Zahlreiche Manuskripte gingen dabei verloren.
Feuchtwanger wurde als Schriftsteller politisch tätig: Sein Roman "Die Geschwister Oppenheim" schilderte das Schicksal einer deutsch-jüdischen Familie in Berlin zur Zeit des NS-Regimes. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er in dem Lager Les Milles bei Aix-en-Provence interniert, aus dem er mit Hilfe seiner Frau nach kurzer Zeit entkam. Er lebte versteckt in Marseille. 1940 floh Feuchtwanger über Spanien und Portugal nach Los Angeles. Im Zuge der Verfolgung von Sozialisten und Kommunisten unter Joseph McCarthy (1908-1957) wurde Feuchtwanger des Kommunismus verdächtigt. Da die USA ihm die Staatsbürgerschaft verweigerte, verließ er das Land nicht mehr. Seine politischen Schwierigkeiten bildeten den Anstoß zu dem Theaterstück "Wahn oder Der Teufel in Boston" über die Hexenverfolgung in Massachusetts. Am 21. Dezember 1958 starb Lion Feuchtwanger in Los Angeles.

Angaben nach LeMo, April 2019

S.M.

Artikel über Feuchtwanger in literaturkritik.de:

Aufzeichnungen eines erotomanischen Weltliteraten.
Lion Feuchtwangers Tagebücher schwanken zwischen der Buchhaltung eines Schürzenjägers und dem intimen Selbstporträt eines Starschriftstellers
Von Sebastian Musch
Ausgabe 04-2019






Aktualisiert am 2019-04-08 10:22:58
 
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