Suche  

Autoren : Gryphius, Andreas

Unterkategorie
 
Andreas Gryphius, geb. am 2.10.1616 Glogau (Schlesien), gest. am 16.7.1664 ebd. G.s Vater, ein lutherischer Pfarrer, starb 1621 in den Kriegswirren. Das Gymnasium in Glogau, das G. seit diesem Jahr besuchte und an dem auch sein Stiefvater Michael Eder lehrte, wurde 1628 im Zug der Rekatholisierungspolitik Wiens geschlossen. Erst 1632 konnte G., dessen Mutter inzwischen ebenfalls gestorben war, wieder eine Schule, das Gymnasium in Fraustadt, besuchen. 1634 wechselte er auf das Akademische Gymnasium in Danzig und wurde dann von seinem Mäzen Georg v. Schönborn auf dessen Landgut in der Nähe von Fraustadt eingeladen (1636–38). Schönborn verlieh seinem Hauslehrer kraft seiner Rechte als Kaiserlicher Pfalzgraf Adelstitel und Magisterwürde und krönte ihn zum Poeten. 1638 begleitete G. die Söhne Schönborns zum Studium nach Leiden; G. nutzte diese Zeit (1638–44) zu intensiven Studien, wobei seine besonderen Interessen der Staatslehre und den modernen Naturwissenschaften galten. Von 1644 bis 1646 reiste er durch Frankreich und Italien und kehrte über Straßburg (1646–47) nach Schlesien zurück. Er erhielt Berufungen an mehrere Universitäten, lehnte jedoch ab und trat stattdessen, seit 1649 mit Rosine Deutschländer verheiratet, 1650 das Amt eines Syndicus (Rechtsbeistands) der ev. Landstände in Glogau an. Seine ersten Dichtungen, zwei lat. Herodes-Epen, veröffentlichte G. 1634 und 1635; wenig später entstanden seine frühesten dt. Dichtungen ([„Lissaer] Sonnete“, 1637). Die „Lissaer Sonette“ gingen in überarbeiteter Form in die späteren Sonettbücher ein; auf die Tradition der Perikopendichtung verweisen die „Son- undt Fëyrtags-Sonnete“. Die Odenbücher enthalten neben Kirchenliedern auch pindarische Oden von großem rhetorischem Pathos.

Angaben nach Reclam Verlag, Juni 2012

Artikel über Gryphius in literaturkritik.de:

Der sprachgewaltigste Autor deutscher Literatur im Zeitalter des Barock.
Zum 400. Geburtstag von Andreas Gryphius
Von Manfred Orlick
Ausgabe 10-2016

Runderneuert und weiterhin original.
Thomas Borgstedt ediert Andreas Gryphius
Von Andreas Solbach
Ausgabe 06-2012

Nachtigallenstimmen aus dem Krieg.
Günter Grass und Peter Rühmkorf lesen Barocklyrik
Von Julia-Charlotte Brauch
Ausgabe 05-2005

Ralf Georg Czaplas Übersetzung und Kommentar zu "Herodes. Der Ölberg" von Andreas Gryphius
Ausgabe 01-2000




Aktualisiert am 2012-06-05 13:51:14
 
Kommentare
[Noch kein Kommentar]

Kommentar einfügen
(Die Zusendungen werden von der Redaktion zur Veröffentlichung freigeschaltet.)

 
Name
E-mail (Wird nicht veröffentlich, sondern nur für Rückfragen der Redaktion benutzt.)
Betreff
Bitte vor dem Absenden als Passwort den Titel von Goethes bekanntestem Drama mit 5 Buchstaben eintragen:
Passwort