Zu dieser Ausgabe

"Wer die Existenzberechtigung Israels in Frage stellt, der ist entweder zu dumm, um einzusehen, daß er bei der Veranstaltung eines Über-Auschwitz mitwirkt, oder er steuert bewußt auf dieses Über-Auschwitz hin", bemerkte Jean Améry im Jahr 1973. Am 14. Mai 1948 wurde der Staat gegründet, der den Juden in aller Welt bis heute eine mögliche Zuflucht aus der Diaspora - und damit auch ein ständiger Garant der Sicherheit ist. Diesen Monat feiern wir den 60. Jahrestag dieses weltgeschichtlichen Ereignisses.

Unsere Mai-Ausgabe beteiligt sich an dem Jubiläum mit einer Reihe von Rezensionen zu Publikationen über Israel - ebenso wie zu seiner Vorgeschichte, die mit dem historischen Bruch der Shoah untrennbar verknüpft ist. Auch die Kapitulation des "Dritten Reichs" am 8. Mai 1945 jährt sich dieser Tage und ist für uns ein zusätzlicher Anlass, eine weitere Schwerpunkt-Rubrik zum Nationalsozialismus und zum Zweiten Weltkrieg samt ihren historischen Folgen anzugliedern.

Darunter finden Sie neben literaturwissenschaftlichen und historiografischen Beiträgen auch ein Interview mit Edgar Hilsenrath sowie zwei Artikel über den wohl umstrittensten Roman des Frühjahrs: Jonathan Littells "Die Wohlgesinnten"

Herzlich,
Ihr
Jan Süselbeck