Unileitfaden

Claudius Sittigs Band zu Arbeitstechniken der Germanistik gibt Hilfestellungen zu einem erfolgreichen Studium

Von Vera Lindenau-WolterRSS-Newsfeed neuer Artikel von Vera Lindenau-Wolter

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Claudius Sittigs Band „Arbeitstechniken Germanistik“ richtet sich vor allem an Studienanfängerinnen und -anfänger. Dem vom Autor selbst gesetzten Ziel der Verständlichkeit hält die Lektüre stand: Sittig beschreibt präzise und in einfachen Worten die handwerklichen Grundlagen, die man während eines Germanistik-Studiums erlernt. Wenngleich ein Teil dieser Arbeitsschritte in Einführungsveranstaltungen angesprochen wird, ist es besonders zu Beginn eines Studiums eine Herausforderung, mit den Regularitäten der jeweiligen Wissenschaftsrichtung umzugehen. Wie zitiere ich richtig und welche Ausgaben eines Werkes sind ,zitierfähig‘? Was kennzeichnet eine gute Hausarbeit? Statt jeder dieser Fragen mühsam im Lauf des Studiums auf den Grund zu gehen, kann man sich mit Hilfe von Sittigs Buch einen Überblick über die wichtigsten Grundlagen verschaffen. Gerade hinsichtlich der strafferen Zeitpläne für Bachelor- und Masterabschlüsse ergibt es Sinn, sich über die Arbeitstechniken des Studienfaches zielgerichtet zu informieren.

Das Buch erweist sich als gut gegliedert und zeitgemäß formuliert. Auch Hinweise zum Umgang mit Internetquellen oder dem Nutzen von „Powerpoint-Präsentationen“ werden eingebunden.

Die Idee, mit einem solchen Werk eine Unterstützung für Fragen zu den Regularitäten der Germanistik zu bieten, ist nicht neu. So konnte man bisher beispielsweise in „Arbeitstechniken Literaturwissenschaft“ von Eckhardt Meyer-Krentler Antworten auf vergleichbare Fragen finden. Sittig schreibt mit weniger Humor als Meyer-Krentler über die Vielzahl der Regeln, die man beim germanistischen Arbeiten beachten muss. Dafür überzeugt Sittig mit einem schlichten Sprachstil.

Es lohnt sich in jedem Fall, das Buch bereits vor dem Studium zu lesen, denn eigene Erwartungen an ein Germanistikstudium können so vorzeitig überdacht werden. Sittig weist darauf hin, dass der wissenschaftliche Zugang zu Literatur und Sprache sich oft von den vorangegangenen Leseerfahrungen unterscheidet. Mit dem Aufzeigen dieser Unterschiede gelingt es dem Autor dabei, nicht bloße Ehrfurcht vor der Wissenschaft zu erzeugen: An Beispielen wird gezeigt, wie man sich mit einem wissenschaftlichen Zugang zur Literatur vertraut machen kann.

Auch das Thema der Berufswahl spricht Sittig an und erklärt, welche Schritte für Germanistikstudenten zum Einstieg in das Berufsleben nach dem Studium nötig sind. Bei der Lektüre des Buches werden die Erfahrungen des Autors mit den Problemen der Studenten deutlich: Sittig lehrt Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Universität Osnabrück. Die in seinem Buch besprochenen Arbeitstechniken reichen vom Lesen eines Textes bis hin zur Verfassung der Abschlussarbeit. Mit „Arbeitstechniken Germanistik“ verlieren auch diese letzten Hürden ihren Schrecken und sind gut zu bewältigen.

Titelbild

Claudius Sittig: Arbeitstechniken Germanistik.
Ernst Klett Schulbuchverlag, Stuttgart 2008.
150 Seiten, 12,95 EUR.
ISBN-13: 9783129390016

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