Hinweis: "Hitler Lieben" - Der "Roman einer Krankheit" von Peter Roos als Taschenbuch

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Über den 1998 erschienenen Roman schrieb unser Rezensent Marcel Atze in literaturkritik.de Nr. 1/1999, dies sei ein "Buch, das in Konzeption und Inhalt ein großes Wagnis eingeht. Peter Roos' Beitrag hebt sich aus der Flut von Romanen, die sich mit der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigen, besonders dadurch hervor, daß das Epizentrum der Erschütterungen, Adolf Hitler persönlich, im Mittelpunkt der Betrachtung steht. Dass Hitler in dem dreiteiligen Roman dabei jeweils mit anderen Figuren kombiniert wird, scheint mir eine besondere Stärke des Buches zu sein." Im dritten Teil installiert Roos "seinen Erzähler gewissermaßen als den Eckermann der Frau Hitlers. Das Interview mit der Braun ist der gewagteste Teil des Buches, der Gefahr läuft, bei manchem Leser wohl auf Ablehnung zu stoßen. Dennoch ist er meiner Ansicht nach unerläßlich für Roos' Plan, die Liebe zu Hitler in allen ihren Facetten darzustellen. Denn im Gegensatz zu Gradl oder den Eltern des Erzählers liebte Eva Braun nicht ein mythisiertes Konstrukt, sondern den Menschen Hitler".

Der jetzt erschienenen Taschenbuchausgabe ist eine Reportage über die Wirkungsgeschichte des Buches hinzugefügt. Sie handelt von der angeblich nazifreien Kleinstadt Marktheidenfeld in Franken - und von einem "Nestbeschmutzer" in ihr: von Peter Roos.

T. A.

Titelbild

Peter Roos: Hitler Lieben. Roman einer Krankheit.
Reclam Verlag, Leipzig 2000.
378 Seiten, 10,10 EUR.
ISBN-10: 3379017132

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