Das Wörterbuch des Jahrhunderts

51 namhafte Autoren stellen ihr Lieblingswerk des 20. Jahrhunderts vor

Von Rolf LöchelRSS-Newsfeed neuer Artikel von Rolf Löchel

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

"Nennen Sie mir, auf die Gefahr hin, ungerecht zu sein, ein Buch, das für Sie das wichtigste Buch des 20. Jahrhunderts ist", bat die Wochenzeitschrift "Die Zeit" namhafte Wissenschaftler und Literaten. In jeder Ausgabe des vergangenen Jahres wurde eine der Antworten veröffentlich. Iris Radisch hat die einundfünfzig Texte nun gesammelt unter dem Titel "Mein Jahrhundertbuch" herausgeben.

Philosophische Schriften, Bildgeschichten und Lyrikbände werden ebenso als Lieblingswerke vorgestellt wie Romane. Die meisten der Bücher sind bekannt und lassen sich ohne weiteres dem Kanon großer Literatur zurechnen. Viele wird man mögen, das eine oder andere hingegen nicht besonders schätzen. Vor allem aber werden sich eine Reihe Entdeckungen machen lassen. Eines der innig geliebten und anempfohlenen Bücher wird jedoch wohl kaum jemand von A bis Z lesen; auch Oskar Pastior dürfte sein Jahrhundertbuch nur gelegentlich aufschlagen: das "Rückläufige Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache". Seine Lobpreisung ist aber derart amüsant, dass man ihm gerne nachsieht, ein Buch zu empfehlen, das man zwar konsultieren, aber schlechterdings nicht lesen kann.

Hier sei das "Jahrhundertbuch" selbst empfohlen. Zwar nicht gerade als das Buch des kommenden 21. Jahrhunderts, doch zur gelegentlichen Lektüre, um sich zu derjenigen des einen oder anderen der Jahrhundertbücher anregen zu lassen - oder einfach wegen der guten Unterhaltung, die es bietet.

Titelbild

Iris Radisch: Mein Jahrhundert-Buch. 52 namhafte Autoren stellen ihre Bibliothek des 20. Jahrhunderts vor.
Verlag Hermann Böhlaus Nachf. Weimar, weimar 2000.
192 Seiten, 12,80 EUR.
ISBN-10: 3740011416

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