„Ich wollte bloß eine leidliche Edition besorgen …“

Erfahrungen bei der Arbeit an der Digitalen Edition der Korrespondenz August Wilhelm Schlegels

Von Jochen StrobelRSS-Newsfeed neuer Artikel von Jochen Strobel

Seit Juni 2014, also nur zwei Jahre nach dem Start des Projekts und noch mitten im Entstehungsprozess, ist die Beta-Version der Digitalen Edition von August Wilhelm Schlegels Korrespondenz frei im Netz zugänglich. Der komplexe Workflow, den die Projektpartner an drei Standorten zu realisieren hatten, funktioniert mittlerweile völlig problemlos – hinzu kamen und kommen übrigens bis zu 100 weitere Handschriften besitzende Institutionen weltweit. Alle vorgesehenen Typen von Objekt- und Metadaten sind exemplarisch verfügbar und insbesondere die Präsentationsoberfläche ist in einem derart ausgereiften Zustand, dass das Wagnis einer Freischaltung eingegangen werden konnte. Daten und Metadaten werden allerdings künftig immer wieder ergänzt und teils auch korrigiert werden, die Präsentationsoberfläche wird aufgrund der ersten Rückmeldungen der Nutzer weiter verbessert werden. Immerhin erwarten diese Nutzer schon jetzt rund 4.500 Datensätze, darunter sind die über 3.000 Briefe aus Schlegels Dresdner Nachlass.

Gibt man „Edition“ in der Erweiterten Suche als Suchbegriff über den Volltext ein, dann ist die Trefferliste relativ kurz. Der Terminus ist nicht allzu gebräuchlich um 1800, jedenfalls nicht bei den Romantikern. Einer der Treffer rührt von Friedrich Schlegels kurz vor seinem Aufbruch aus Paris am 26.3.1804 geschriebenen Brief her – damals wechselte er aus der Stadt der Revolution in Richtung auf das Zentrum des deutschen oder jedenfalls des rheinischen Katholizismus, nämlich nach Köln, wo ihm neue, trügerische Berufsaussichten winkten. Sein Bruder beendete in jenen Wochen in Berlin seine Vorlesungen über die klassische und die romantische Poesie – und er lernte im März 1804 Madame de Staël kennen, der er binnen weniger Wochen als Hauslehrer in das bei Genf gelegene Coppet folgte. Zwei Jahre nach Novalis’ Tod jagten seine Freunde einem Brotberuf mindestens ebenso leidenschaftlich hinterher wie dem alten Ziel, „kritische Diktatoren“ in Deutschland zu sein, Macht und Einfluss zu haben im Literaturbetrieb.

Der Treffer lautet im Kontext: „Mit dem Niebelungenliede war es gar nicht so übel gemeint, auch hat es noch nicht solche Eil damit. Eine kritische Ausgabe wie Du sie verlangst, wäre freilich das beste. Nur würde freilich jezt eine Collationirung der Handschriften zu HohenEms und St. Gallen schwerlich zu erlangen sein, selbst mit grossen Kosten. – Was Tieck von Uebersetzung des Gedichts schreibt, so weiß ich gar nicht was er damit meint, und ist das mir nie in den Sinn gekommen. Ich wollte bloß eine leidliche Edition besorgen wie sie ohne jene kritische Collation sein kann, und wodurch diese vielleicht möglich gemacht würde. Ich wünschte diese Arbeit, um mich wieder mit der Poesie zu befreunden; gelesen hab’ ich das Gedicht hier viel. – Kömmt es noch einmal dazu, so rechne ich sehr auf Deinen Rath; lebten wir beisammen, so wär’ es eine gemeinschaftliche Arbeit.“

In Paris und Köln betrieb Friedrich Schlegel Studien zur Kultur Europas und zu ihren Wurzeln im Orient wie im ‚Norden‘. Während August Wilhelm in seinen Berliner Vorlesungen eine von der Antike bis zur Gegenwart reichende komparatistisch-europäische Literaturgeschichte entwarf, die künftigen Dichtern die nötige Wissensbasis an die Hand geben sollte, während er mit seinen „Blumensträußen“ Übersetzungsproben aus den romanischen Literaturen der Frühen Neuzeit bot, trieb Friedrich Sanskrit-Studien, hielt auch er in Paris literaturgeschichtliche Vorlesungen. Literaturgeschichte, Kritik, Hermeneutik, Übersetzung und Edition – an diesen Arbeitsbereichen hielten die Frühromantiker in den Jahren nach 1800 fest. Auch der alte Weggefährte Ludwig Tieck hatte sich von der poetischen Produktion im engeren Sinn abgekehrt und spürt der ‚altdeutschen‘ Literatur nach:

„Von den Blumensträußen hat mir Platen ein Exemplar mitgebracht, aber ohne die Kupfer; von Tiecks Minnesingern hab’ ich noch kein Exemplar erhalten, habe aber durch einen Freund eines gesehen; (aber leider mich schlecht daran erbaut; ich begreife in der That gar nicht wie er, da er sonst das Altdeutsche so liebte, diese schönen Lieder so ganz schonungslos tot modernisiren und verstümmeln können.)“

Tiecks Sammlung „Minnesänger aus dem Schwäbischen Zeitalter“ kam also bei Friedrich Schlegel nicht so gut an wie die „Blumensträuße“, denen August Wilhelm Schlegel einen philologischen Kommentar beigegeben hatte und die eben als Übersetzung auf poetischem Niveau gedacht waren und nicht als philologisches Produkt. Qualitätskriterien gab es also, wenn kanonische Texte (oder solche, die man für einen Kanon empfehlen wollte) neu und vielleicht erstmals einem deutschsprachigen Publikum zugänglich gemacht wurden.

Friedrich Schlegel hat so wenig wie sein Bruder oder der ebenfalls mittelalterbegeisterte Tieck eine Edition des Nibelungenliedes vorgelegt, dies tat bald darauf Friedrich Heinrich von der Hagen. Hatten die Romantiker die Bedeutung des breit überlieferten Texts richtig erkannt und wollte Friedrich darauf sogar die erwünschte künftige Poesie gründen, so mangelte es im beruflichen Prekariat an Muße und Konzentration, um gründlich erarbeitete Ausgaben vorzulegen.

Friedrich Schlegel schlägt in seinem Brief einen diplomatischen Abdruck einer der wichtigen Handschriften vor unter Verzicht auf textkritische Komponenten – dies mag irgendwann nachgeholt werden. Anders als die sich professionalisierende Editionsphilologie des späteren 19. und des 20. Jahrhunderts ist für Schlegel eine Edition nicht wissenschaftlicher Endzweck, sich selbst genügend und nach ihrem Abschluss erst jedermann wie jederzeit zugänglich – er sieht den heuristischen Nutzen eines vorläufigen Schrittes, der einen editorischen Prozess abbildet. Nun hat Friedrich Schlegel vieles angestoßen und so manches nicht zu Ende geführt – im Vorschlag einer „leidliche[n] Edition“ verbirgt sich aber nicht die Aufforderung zur Schlampigkeit, sondern ein gewohnheitsmäßig tentatives Arbeiten: Aus dem einen, vorläufigen Produkt können weitere hervorgehen – das Vorläufige aber wird dokumentiert, im kleinen Kreis diskutiert, vielleicht auch publiziert.

Der in Josef Körners „Krisenjahren der Frühromantik“ fast fünf Druckseiten umfassende Brief steckt voller Hinweise auf und Anfragen nach großen Plänen. Die aus der Auszeichnung des Texts mit der Trierer Software FuD (und im Hintergrund: XML-TEI) hervorgegangenen Registereinträge zeugen mit 75 angesprochenen oder angedeuteten Namen, Werken, Orten und Periodika davon. Die Brüder haben sich länger nicht gesehen – nun müssen Informationen darüber ausgetauscht werden, woran man gearbeitet, was man gelesen hat, was in der Welt der Literatur und der Politik geschehen ist und wie es zu bewerten sei. Und man übersetzt: „Kömmt etwas von Dir heraus zu Ostern von Calderon, Shakespear oder sonst, so bitte ich flehentlich es gleich nach Kölln zu schicken; desgleichen wenn etwas erschienen ist, von Tieck“.

Schlegels Brief ist als Abbild einer rastlosen Geschäftigkeit und zugleich als Praxis nimmermüden Denkens und Streitens ein typischer Romantikerbrief, ja vielleicht ein ‚romantischer Brief’, wenn man darunter Poesie als fortgesetzte Selbstreflexivität verstehen will, die aber sich selbst nach wie vor ins Zentrum der Literatur hineindenkt. Einstige Weggefährten kommen dabei nicht immer gut weg: „Schellings neue Sachen hab’ ich gelesen. In den physikalischen ist immer manches Gute und vieles Schlechte, vermuthlich weil das erste selten von ihm ist. Seine Methodenlehre finde ich unverschämt genug, daß er nämlich nicht wenigstens ⅔ des Honorars an uns gesandt hat. Doch hätt’ ich es mir auch lieber verboten; ich liebe das Athenäum mehr in seiner alten Gestalt, als in dieser akademischen Steifheit. Er ist nun einmahl an das Stehlen gewohnt, und bildet sich vielleicht am Ende selbst ein daß dieses seine Gedanken seien.“

War das zerronnene Königreich des „Athenäum“ nur für kurze Zeit Forum romantischen Denkens, so sind es die zahlreich überlieferten Korrespondenzen auf lange Sicht. Man begegnete sich allzu selten, neben den Bewohnern der Jenaer WG gab es Freunde und Trabanten, die nur im Brief an den Bemühungen um eine Sympoesie teilhaben konnten oder denen Bericht erstattet werden musste. Als die Brüder Schlegel und Tieck fast für immer voneinander getrennt sind, reißt die Suche nach gemeinsamen Plattformen, also etwa weiteren Editions- wie auch Zeitschriftenprojekten, noch längst nicht ab. Doch sind mehr und mehr nur die Briefe Orte eines solchen Dialoges, nicht mehr gemeinsame Publikationsprojekte selbst.

Vor dem Hintergrund dieser Überlegungen verwundert es, dass die Briefe der Romantiker höchst uneinheitlich ediert und teils heute noch schwer zugänglich sind. Dies betrifft – abgesehen von Novalis – sogar die Autoren der Jenaer Frühromantik. Das 2012 begonnene DFG-Projekt zu A. W. Schlegel setzt es sich zum Ziel, alle weltweit ermittelbaren Briefe in Gestalt eines Handschriften-Images und als Volltexttranskription zur Verfügung zu stellen. Die weit über 2.000 bereits gedruckten Briefe sollen jedoch nicht neu transkribiert werden – sie sind ebenfalls in der Regel als Image und Volltext (der jeweils besten bisherigen Edition) bereits in die Edition eingegangen, Handschriftenimages kommen, sofern ermittelt, noch hinzu. Zugrunde liegt also ein editorisches Baukastenprinzip, wie es Hans Zeller, gewiss von anderen Voraussetzungen ausgehend, schon vor Jahrzehnten formuliert hat. Wir möchten zu jedem identifizierten Brief ein Maximum an zuverlässigen Informationen bieten: gegebenenfalls legen wir den besten Druck vor, andernfalls eine neue Transkription – jeder Brief wird ausgezeichnet, die Registerfunktionen umfassen Namen, Werke, Orte, Periodika und in einem künftigen zweiten Schritt auch eine auf den Prinzipien der Inhaltsanalyse beruhende semantische Erschließung. Hinzu kommen weitere Metadaten zum Brieftext, zur Handschrift und ihrem Standort, soweit vorhanden zu Drucken wie auch zu Entwürfen und Abschriften der Handschrift. Metadaten sind nach Möglichkeit Normdaten. Differenzierte und miteinander kombinierbare Suchmöglichkeiten sowie abrufbare Thesauri stellen sicher, dass auch heute nicht vorhersehbare Erkenntnisinteressen befriedigt werden können.

Schon jetzt kann jeder Interessierte auf Tausende von Handschriften zurückgreifen, er kann u.a. die großen Editionen Josef Körners komfortabel durchsuchen und erste Transkriptionen von bislang unveröffentlichten Briefen einsehen.

Unser Projekt erprobt, für eine Briefedition wohl erstmalig, vernetztes Arbeiten unter Beteiligung von Bibliothek/Archiv, Universität und IT-Dienstleister. Die bewährte Trierer Software Forschungsnetzwerk und Datenbanksystem (FuD) wurde konkret und in vielen im Dialog vorbereiteten Einzelschritten für unsere Bedürfnisse adaptiert, sodass bald nach Anlaufen des Projekts mit der Transkription und der Auszeichnung von Volltexten an der Universität Marburg begonnen werden konnte. Dabei entsprechen Personen- und Ortsdaten der GND-Norm der Deutschen Bibliothek. Weiterhin entstehen in Marburg Kurzbiographien zu allen Korrespondenzpartnern Schlegels. Vorausgehen musste an der Sächsischen Staatsbibliothek – Landes- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) geleistete Kärrnerarbeit: Dort wurden Drucke ermittelt, mittels Goobi digitalisiert, vereinzelt und mit Metadaten angereichert. Die Metadaten zu den Handschriften wurden als Normdaten in Kalliope verzeichnet. Ebenso mussten die Handschriften in Schlegels Nachlass verzeichnet und digitalisiert werden. Die Konvertierung der Drucke in maschinenlesbare Volltexte fand an der Universität Marburg mithilfe des OCR-Programms OmniPage statt, Frakturtexte wurden von Partnern in China im Double Keying-Verfahren durchsuchbar gemacht. Von Dresden aus wurde bei den jeweiligen Verlagen die Zustimmung zur Präsentation gedruckter Editionen online und in open access eingeholt. Ebenfalls an der SLUB wurde und wird die Einarbeitung von mindestens 1.000 Handschriften anderer Institutionen organisiert. Für die Schnittstellen zeichnet das Trier Competence Center for Digital Humanities verantwortlich, ebenso für unsere Präsentationsoberfläche.

Zwar ‚steht‘ nun der Workflow, doch im Detail sind zahlreiche Ergänzungen vorzunehmen; bis alle Handschriften eingepflegt und transkribiert sind, werden noch Jahre vergehen. Spezielle Lösungen sind z. B. für Briefe notwendig, die Schlegels philologische Spezialkompetenz betreffen, das Sanskrit. Der Marburger Indologe Jürgen Hanneder stand uns von Anfang an mit Rat und Tat zur Seite. Engmaschig ist die Zusammenarbeit mit Herausgebern und Bearbeitern der Kritischen Friedrich-Schlegel-Ausgabe sowie der Kritischen Ausgabe der Vorlesungen August Wilhelm Schlegels. Beide Projekte sehen eine digitale Komponente bzw. eine Retrodigitalisierung vor, beide arbeiten mittlerweile mit der auf dem deutschen Markt immens erfolgreichen Software FuD, sodass es zwischen unseren Projekten mittelfristig zu erheblichen Synergieeffekten kommen wird. Addiert man die beteiligten Bibliotheken, Archive und Verlage, so kommt man auf etwa 120 Partnerinstitutionen, die unser Projekt unterstützen.

Unser Workflow ist nachnutzbar und soll es auch sein – in den vergangenen Monaten erreichten uns immer wieder Anfragen interessierter (künftiger) Editor/innen. Wir hoffen, dass unser Projekt dazu beiträgt, Maßstäbe in der digitalen Briefedition zu setzen. Die enge Zusammenarbeit mit der SLUB ist Programm in einem Workflow, der Edition zugleich als wissenschaftlichen Prozess (der nämlich Forschungsdaten wie etwa eine Sacherschließung generiert) und als Aufgabenbereich der Informationsinfrastrukturen sieht. Textkonstitution und kommentierende Auszeichnung sind ein wesentliches, fachwissenschaftlich gestütztes Arbeitsfeld – dem spezialisierten Nutzer ist möglicherweise aber auch geholfen, wenn ihm Handschriften als Images und (zugehörige) Drucke online frei zugänglich gemacht werden. Es wäre zu erwägen, ob die leichte und teils durch Transkriptionen unterstützte Zugänglichkeit vieler Handschriften nicht der im Entstehungsprozess langwierigen, minutiös edierten und kommentierten Briefedition vorzuziehen wäre – freilich nur, wenn man sich zwischen beiden zu entscheiden hat. Diese Entscheidung, wo immer sie denn anstünde, wäre jeweils aufgrund finanziell bedingter Zeitressourcen einerseits und zu erwartender Nutzerinteressen andererseits zu treffen.

Ob die Briefe der Romantiker – und gerade die eines bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts tätigen Romantikers wie A. W. Schlegel – ‚romantisch‘ zu nennen sind, steht durchaus dahin. Wenn, wie Novalis in einem „Blüthenstaub“-Fragment behauptet, der „wahre Brief […] seiner Natur nach, poëtisch“ sei, dann ist daraus nicht zu schließen, dass Novalis auf dem Weg zur Produktion des ‚wahren‘ Briefs gewesen sei. Fest steht, dass das (inter-)disziplinäre, das kommunikative Wissen der Romantiker diskursiv und in praxi in ihre Korrespondenzen eingeflossen ist und dass wir über dieses Wissen und seine Vermittlung mehr erfahren werden, wenn uns die Briefe der Romantiker leichter zugänglich sind – leichter heißt: in zuverlässigerer Textgestalt ediert und auf der Grundlage vielfältiger und möglichst normierter Metadaten durchsuchbar gemacht. Dieses Ziel visiert unsere Edition an, mit dem Briefschreiber A. W. Schlegel als gewähltem Zentrum.

Als Bonner Professor hat er mit der Edition von Sanskrit-Texten selbst Standards gesetzt; das spät, erst mit 52 Jahren, errungene Amt gab ihm die Gelegenheit zu editorischen Großprojekten, die schon damals nur mit ministerieller Unterstützung ins Werk gesetzt werden konnten. Indem sie eine akademische Disziplin mit begründen halfen, mussten sie prototypisch sein und zugleich in sich selbst vollendet. In ihrer akademischen Strenge unterscheiden sie sich von den Arbeiten der Zeit um 1800: Edition wie Übersetzung der Frühromantiker sind unmittelbare Diskussionsbeiträge, damit auch Anreiz zum Fortschreiben, zum Weiterdenken und zum Andersdenken. In seinen „Blumensträußen“ bietet Schlegel eine Übersetzungsprobe aus den „Lusiaden“, Camoens’ portugiesischem Nationalepos; Tieck dichtete nicht nur Minnelieder nach, sondern legte auch Auszüge aus dem „König Rother“ vor; Friedrich Schlegel widmete sich dem großen Vorbild Lessing in einer eigenwilligen Auswahl, bei der die kommentierende Zutat des Herausgebers das eigentliche Schwergewicht bildete. Auch wenn sie sich für die Neutranskriptionen ehrgeizige Ziele bis hin zum Bereich der Textkonstitution gesteckt hat, so möchte die Digitale Edition von August Wilhelm Schlegels Korrespondenz eine in diesem Sinn ‚leidliche‘ Edition sein: Diskussionsanreiz und Baukasten für weitere Forschung, zugleich aber Dokument eines ‚work in progress‘, das erst im digitalen Medium seine Heimstatt finden konnte.