„sprengen wir die Gärten, nein / sprengen wir die Gartenhäuser“

Tom Schulz beim Duisburg-Essener Poet in Residence-Spezial über politische Lyrik

Von Maren JägerRSS-Newsfeed neuer Artikel von Maren Jäger

Das ‚politische Gedicht’: eine contradictio in adiecto? Oder eine Tautologie? Kann ein Gedicht überhaupt politisch sein?

„Gedichte sind unschädlich, man sollte sich keine Illusionen machen“, heißt es abgeklärt in Hans Thills Glossar zur Anthologie Punktzeit. „Die 68er, Fried und Theobaldy, sind weit weg“, konstatiert Tom Schulz; und das „ideologische Zeitalter ist vorbei, Gedichte mit parteipolitischer, gar agitatorischer Absicht sind passé“, behauptet Bernd Ulrich in der Zeit. Oder ist das Gedicht per se politisch? Also „durch sein bloßes Dasein subversiv“, wie Hans Magnus Enzensberger 1962 eigensinnig postulierte? Als eine unzeitgemäße Form – d.h. im rasenden 21. Jahrhundert: als „Entschleunigungsinsel“ (Rosa) – die sich seit jeher den Zeitläuften widersetzt, ob das Gedicht nun sagt, was gesagt werden muss (oder vielleicht besser ungesagt geblieben wäre), oder zeigt, was gesagt werden kann, ob es (wie bei Hendrik Jackson) Osama Bin Laden oder (wie bei Jan Wagner) den Giersch aus der Familie der Doldenblütler verhandelt.

Ein ebenso hehres wie paradoxes Unterfangen initiierte Die Zeit im März 2011, als sie unter dem griffigen (und höchst aufschlussreichen) Motto „Macht, Gedichte“ elf LyrikerInnen versammelte und sie mit dem Angebot lockte, Politik aus der Nähe zu erleben, sich von Andrea Nahles, Katrin Göring-Eckardt und Christian Lindner beim Blick hinter die politischen Kulissen unter die Fittiche nehmen zu lassen. Hehr, weil die Gedichte in der Tat wöchentlich im Politikteil, „an prominenter Stelle, nicht irgendwo rechts unten versteckt“, abgedruckt wurden und weil (neben einigen kümmerlichen Exemplaren, die bestenfalls ‚irgendwie politisch‘ waren) doch einiges aufhorchen ließ, etwa Ann Cottens „Hymne auf die Zukunft“. Paradox, weil hier eine bizarre Inversion der (mutmaßlichen) Genese eines politischen Gedichts stattfand: Am Anfang war nicht der Wut-Dichter, der sagt, was gesagt werden muss (oder plärrt, was er plärren zu müssen glaubt), sondern die Redaktion einer Wochenzeitung, die den Versuch unternahm, eine totgesagte Gattung durch Auftragsarbeiten zu reanimieren. Es musste das politisches Gedicht, dessen Fehlen von besagter Redaktion beklagt wurde, also „erst künstlich beatmet werden, damit es überhaupt wiederentdeckt werden“ konnte (Michael Braun im DLR Kultur).

Jemand, der in die Riege der Elf Zeit-Lyriker fehlte, war Tom Schulz, in dessen Werk das politische Gedicht eine Konstante ist. Hätten die Zeit-Redakteure etwa seinen 2006 als Band 7 der Reihe Lyrik bei kookbooks erschienenen Band Vergeuden, den Tag gekannt, oder die von ihm 2009 im Rotbuch-Verlag herausgegebene Anthologie alles außer Tiernahrung. Neue politische Gedichte, man hätte vielleicht nicht ganz so laut die Leerstelle beklagt oder sich (weniger rhetorisch) fragen müssen: „Oder liegt es an den unaufmerksamen Zeitungen, übersehen wir das Politische in der ja sehr reichen deutschen Lyrikszene?“ Genau, liebe Zeit-Redaktion, Tom Schulz habt Ihr übersehen.

Er ist aber auch alles andere als ein Wutbürger oder ein zorniger junger Mann, davon konnte man sich am 27. Oktober in Essen überzeugen, als der 44-jährige das Zwischenspiel Lyrik des Duisburg-Essener Poet in Residence eröffnete. Tom Schulz ist bescheiden, ein wenig verschmitzt und (wenn das Wort nicht so abgenutzt wäre!) ‚unaufgeregt’, sein Konversationston ist das gepflegte Understatement, ob er sich diplomatisch über Dichterkolleg*innen äußert, die mit viel Talent und wenig Wagnis brillieren („Sieht der nur arte-Dokumentarfilme?“), oder lakonisch über Selbstexegesen von geschätzten Lyriker*innen, die Essays über das Schreiben eines Verses verfassen („Dafür interessiere ich mich zu wenig für mich selber“).

Für Tom Schulz interessierten sich Christof Hamann, Romancier und Professor am Institut für deutsche Sprache und Literatur der Uni Köln und sein studentischer Mitarbeiter Maximilian Mengeringhaus: ein „Geheimtipp in Sachen Lyrik“, engagierter und exzellenter Kenner des Feldes und Herausgeber der Zeitschrift Schliff. Hamann bekennt freimütig, durch Mengeringhaus vor einem Jahr im Rahmen eines Seminars zur jüngeren Gegenwartslyrik bekehrt worden zu sein – mit unmaßgeblicher Hilfe von Tom Schulz, der in diesem Seminar zu Gast war.

Manch ein Gegenwartslyriker mag mit seiner Aversion gegenüber professionellen Lesern und Interpreten kokettieren; Tom Schulz ist nicht eitel oder eingeschüchtert, im Gegenteil: Er findet es „wünschenswert“, dass sich die Germanistik auch um die Lebenden kümmert. Wann immer jemand aus dieser Zunft über ihn „geschrieben hat, was nicht oft vorkommt, habe [er] immer etwas über [s]ich erfahren.“ Zum Vergnügen des studentischen Publikums gibt er Auskunft, die eigene dichterische Tätigkeit habe ihn selbst allerdings „davor bewahrt, Dinge zu machen, wie Literaturwissenschaftler sie machen.“ Über die Hälfte seiner Freunde, die sich für das Studium der Literaturwissenschaft entschieden hätte, habe früher oder später aufgehört zu schreiben, weil sie nicht mehr ihrem eigenen Anspruch gerecht wurden, nicht mehr über die produktive Blindheit oder Unvoreingenommenheit verfügten, die conditio sine qua non zum Schreiben von Gedichten seien.

Umgekehrt vermag indes die Anregung zu eigenen Schreibexperimenten Nachwuchsgermanisten einen neuen Zugang zum Gegenstand zu eröffnen. Davon weiß Tom Schulz zu berichten, ist er doch selbst Dozent für Kreatives Schreiben und Lyrikworkshops an der Universität Augsburg und leitet die Schreibwerkstatt „open poems“ für Jugendliche zwischen 14 und 23 Jahren an der Literaturwerkstatt Berlin. Von Schreibratgebern hält er nicht viel: „Man kann alle lesen und am Ende nichts über Schreiben wissen.“

Drei „Hits“ hätten sich – neben dem Gedicht „Weimar Blues“ (aus alles außer Tiernahrung, dem der Titel des Beitrags entnommen ist) – bei der Beschäftigung mit dem ‚lebenden Objekt’ Tom Schulz im Seminar herauskristallisiert, so Christof Hamann: „Beschreibung vollkommener Schönheit“, „Vergänglichkeit der Schönheit“ (nach Titeln zweier Gedichte von Christian Hofmann von Hoffmanswaldau) und „Nach Weckherlin“, ein ‚Remix’ der Ode „Von der vorigen antwort: Weiß ich nicht“, allesamt aus Schulz’ jüngstem Gedichtband Innere Musik (2012), der, wie zuvor Kanon vor dem Verschwinden (2009), im Berlin Verlag erschien.

Gedichte für Germanisten? Steilvorlagen für potentielle Prüfungsfragen? In seiner Auseinandersetzung mit dem Barock sei er keinem philologischen Impuls gefolgt, sondern einer Koinzidenz von faszinierenden Lektüren und „inneren wie äußeren Lebensumständen“. Entsprechend eigensinnig und gewitzt ist sein Umgang mit den Prätexten:

Heute Ruhetag, geschlossene Gesellschaft
der Leberflecken & ich träume
mich in ein Muttermal zu verwandeln


um dir nah zu sein, deine Vollkommenheit
beginnt bei den Zehen, denen die Knöchel
geweiht sind, aufwärts


immer mehr […]

Hier wird die Topik des barocken Enkomions weiblicher Schönheit enggeführt mit Roland Barthes Liebeswahn aus den Fragmenten einer Sprache der Liebe. Die Tradition wird nicht verehrt oder kopiert, sondern sie wird zum Material; dieses ist jedoch nicht starr und besteht keineswegs in Sonetten und Endreimen – sondern höchst flexibel, es wird in unterschiedliche Kontexte überführt. Natürlich ist einem ein Muttermal sehr nah, stimmt der Autor Schulz dem Literaturwissenschaftler Hamann zu, aber er ergänzt, „man kann’s sich auch wegmachen lassen“ – und hat mal wieder dem Literaturwissenschaftler aufgezeigt, wo der tote Winkel seiner Mikroanalysen ist.

„Barock, Romantik…“, das seien „schwierige Begriffe“, sagt Tom Schulz. In der Jury-Begründung für den Gruber-Preis hieß es: „Für eine Lyrik mit romantischer Emphase und dichterischem Assoziationswirbel, […] für eine Montage von Welt, in deren Wortrausch sich Eichendorff und der höhere Kalauer mit einer Philosophie der Lichts verbinden – erhält Tom Schulz den Alfred-Gruber-Preis 2014.“ Mit der Romantik eine ihn vor allem der Hang zur Musik, der hohe Stellenwert des Klangs in der Poesie, so Schulz. Ihm gehe es nicht darum, einen „hohlen Wohlklang“ herzustellen, aber „alle Gedichte, die ich schätze, haben mit Klang zu tun“.

Tom Schulz hat ein entspanntes Verhältnis zur Tradition und/oder trägt sie im Rucksack: Er besucht das Grab von Eichendorff in Neiße, und wandert gemeinsam mit dem Freund und Dichterkollegen Björn Kuhligk auf den Spuren Fontanes – ganz ohne Sentimentalität und Nostalgie, aber mit viel Beobachtungsgabe und Esprit – durch die Mark Brandenburg des 21. Jahrhunderts. Ein Gedicht („Wintergang in a-moll“) nimmt einen Titel Trakls auf, „Nachtigallenkot“ heißt ein Zyklus aus Innere Musik und erinnert an ein Singvogelexkrement, das Peter Rühmkorfs letztem Gedichtband den Titel gab.

Nein, er wolle keine Gedichte mit Anmerkungsapparat mehr schreiben, wie für Innere Musik, er sei ohnehin „kein Freund von Intertextualität“, habe sich von dieser Art, Verbindungen herzustellen, wieder gelöst. ‚Geht das?’, fragt sich da manch ein(e) Zuhörer*in im Stillen. Ohne jede „Anxiety of Influence“ nennt Tom Schulz seine Helden beim Namen: Dem vielgeschmähten Underground-Literaten Jörg Fauser, der ein „Leben immer auf der Kippe“ führte, aber auch dem (hierzulande leider kaum bekannten) René Char, Mitglied der Gruppe der Surrealisten und der Résistance sowie Freund von Paul Éluard und Albert Camus, gilt seine Bewunderung. Aber auch Spuren in seinen Gedichten, bestimmte Techniken, Verfahren und Widmungen lassen erahnen, von wem Tom Schulz (dereinst) infiziert (gewesen) sein mag: Die New York School klingt an, Beat und Cut-up; ein „Gedicht für O’Hara“ gibt es in Vergeude, den Tag, aber auch eines „Für Ron Winkler“. „Ich mach jetzt Weltliteratur“ funktioniert nicht. „Austausch statt Elfenbeinturm“, lautet die Devise, vor allem mit den Lebenden: Tom Schulz, zwischen 1991 und 2001 noch Angestellter in der Bauindustrie, steht als Autor, Übersetzer, Herausgeber von Anthologien (zuletzt einem Band mit lyrischen Annäherungen an Georg Trakl) und (bis 2011) einer Berliner Zeitschrift für Lyrik und Prosa, als Dozent und befreundeter Dichter im Zentrum der vitalen Gegenwartslyrik, deren Referenzwerk noch immer (u.a.) die (gescholtene und gelobte) Anthologie Lyrik von Jetzt ist, deren Hauptstandort nach wie vor Berlin ist (dort leben zwei Drittel der darin vertretenen Autor*Innen): Er kennt ein Viertel seiner Leser.

Tom Schulz gibt zu, „maulwurfartig“ in Berlin zu leben. Jede Industrieruine sei interessanter als der gentrifizierte Prenzlauer Berg oder Berlin Mitte, aber „über irgendwas muss man ja schreiben!“ Und dann schreibt man eben in Lüneburg lieber über Sansibar, mit Beethovens Harfenquartett im Ohr – oder man schreibt ein Gedicht über Neisse, während man noch im Bus dorthin sitzt. Folglich findet sich, wie Tom Schulz freimütig zugibt, in dem Gedicht Nysa nichts, was an diesem Ort tatsächlich gibt. „Doch!“, korrigiert er sich: „Gras!“

Viele Gedichte von Tom Schulz sind stark von Orten geprägt, von Kindheits- und Erinnerungsorten, Orten in Ost und West, urbanen und ruralen, bereisten und bewohnten, vergangenen und gegenwärtigen – und vor allem realen und imaginierten Orten: Er zeigt einem nicht nur Berlin, München und Hombroich, sondern nimmt die Leser*innen mit nach Krakau, Brixen, Sansibar und bald wohl auch nach Mexiko. Ein Gespräch mit Tom Schulz ist daher nahezu zwangsläufig immer auch eines über Orte, über ihren produktions- und werkästhetischen Status, ihr Verhältnis zu Sprache und Form der Texte.

Tom Schulz wurde in der Oberlausitz geboren und wuchs in Ostberlin auf, „in einem ideologiehaltigen Land, in dem einfache Botschaften menschenunfreundlich vermittelt wurden“. Seine frühen Lektüren – Peter Weiss’ Ästhetik des Widerstands, Heiner Müller, Volker Braun – sind Gegenstimmen zum offiziellen DDR-Idiom. Auch auf die Gefahr hin, der Verlockung einer ebenso einleuchtenden wie einsinnigen biographischen Lesart von Schulz’ (Werk-)Biographie zum Opfer zu fallen: Er beschreibt seine poetische Initialzündung als die Einsicht, sich in der offiziellen und korrumpierten Sprache eines ökonomisch und moralisch bankrotten Systems nicht mehr artikulieren zu können. Und in der Tat ist diese Sprachskepsis und -kritik ein roter Faden, der sich durch Tom Schulz’ Schreiben zieht – gepaart mit dem Versuch, dem Alltag auf den Leib zu rücken. Alltag erschöpft sich hier  nicht im Stenogramm von Banalitäten, sondern wird in eine urbane Poesie übersetzt, gebrochen, selektiert, montiert durch das registrierende Subjekt. Zwischen Innere[r] Musik und der Referenz auf äußeres Weltgeschehen in den politischen Gedichten klafft kein Graben; Tom Schulz’ innere Musik ist nicht harmonisch oder gar eskapistisch, ebenso wenig wie seine politische Lyrik durchschaubar oder ideologisch plan ist.

In Essen las er – auf Wunsch des Moderatorenduos – drei Gedichte aus Vergeuden, den Tag über Kindheit und Jugend „in einem Land, das es gottseidank nicht mehr gibt“: „Schwing Staaten“, „Ringbahn“ sowie „Back in the GDR“, die Überschrift eine unmissverständliche Anspielung auf den Beatles-Song „Back in the USSR“, die ersten zwei Verse titelgebend für den Zyklus: „wir hatten Müggelsee / wir hatten Rügen und Belügen“, die letzten sieben klingen so:

wir hatten blauen Würger und Staatsbürger
Kunde, hatten politische Ökonomie
Senfgurken, Sprelacartbananen

wir hatten das ZK, die Rinderställe
offen, einen Feinrippslip mit Eingriff
ein dreifaches Wohl auf die Kolchose!
wir hatten einen Himmel aus Kautschuk

darunter konntest du mich gerne.

Beim Lesen seiner Gedichte markiert Tom Schulz die Zeilensprünge stark, ebenso die raffinierten gebrochenen und Binnenreime, die die semantischen Ambivalenzen und den subversiven Humor in seinem Gedicht freilegen. Der Witz wird zur „Falltür“, ermöglicht es dem Autor, „hinter sich selbst zurückzutreten“; und der Leser ahnt: man darf sich nicht zu sicher sein.

Durch die Rückführung individueller Kindheitserfahrung auf das verallgemeinernde, überpersönliche „Wir“ demonstriert Tom Schulz seine „Punktion von Zeitgeschichte“, wird das Kindheitsgedicht zur poetischen ‚Inventur’ der DDR. Bescheiden gibt er zu, er habe „immer versucht, ein politisches Gedicht zu schreiben, aber Björn Kuhligk gelang es einfach besser“ – und spricht dabei vermutlich von dessen „Die Liebe in den Zeiten der EU“, das in der Anthologie alles außer Tiernahrung zu finden ist. Flüchtlingsströme und Krieg sind für Tom Schulz die beherrschenden Themen des 21. Jahrhunderts, auch der Drogenkrieg, dessen Verheerungen er etwa auf seiner jüngsten Mexikoreise beobachten konnte. Für ihn ist es „nicht ausgeschlossen“, dass er „in zwei oder drei Jahren wieder ein politischeres Buch veröffentlichen“ wird, „etwas mit Botschaft – auch weil’s sonst keiner macht.“ Aber „Was ist heute die gute Sache, für die wir schreiben sollen?“ Und wie findet man den schmalen Grat zwischen dem ideologisch Durchschaubaren und dem Hermetikvorwurf, der bei Lyrik, die mehr als nur ‚irgendwie politisch’ sein möchte, ungleich schwerer wiegt? Aber Schulz will nun einmal keine Gedichte schreiben, die sich wie Gebrauchsanweisungen lesen oder wie Sudokus lösen lassen; der Reiz der Lyriklektüre bestehe nicht darin, zu erfahren, dass eins plus eins zwei sei. Entsprechend galt auch für die Auswahl seiner Anthologie neuer politischer Lyrik „der Hauptsatz, dass alles formal wie stofflich interessant Komponierte und Wagnisbehangene dem Altbackenen, moralisch Angesäuerten und politisch Korrekten vorzuziehen war.“

Ob es erstrebenswert für einen Lyriker sei, sich einen unverwechselbaren Ton zu erschreiben (wie etwa der Büchnerpreisträger Jürgen Becker es getan hat) – oder sich ihm (mit jedem Bändchen aufs neue) zu verschreiben? Tom Schulz hat seine Zweifel. „Stete Veränderung“, „Ausprobieren“ seien ihm wichtiger. „Ich bin schließlich noch lernfähig“, sagt er, und: „Man hat das Recht, sich weiterzuentwickeln.“ Das sei ihm hiermit ausdrücklich eingeräumt, wir werden ihn mit Neugierde im Auge behalten und freuen uns auf einen Band, aus dem das Essener Publikum bereits Kostproben hören durfte – und der das Programm im Titel trägt: Im nächsten Februar erscheint Lichtveränderung im Berlin Verlag.

Ein Beitrag aus der Redaktion Gegenwartskulturen der Universität Duisburg-Essen