Triplin’ Dublin: Nach- und Überträge zu James Joyce und Samuel Beckett

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Ergänzend zum 2012 erschienenen Band „Doublin’ Dublin“ versammelt „Triplin’ Dublin“ alte und neue Studien, Aufsätze und Miszellen zu Joyce und Beckett; Seitenblicke werden auf John Lennon, William Faulkner, Ezra Pound, Arno Schmidt und Günter Eich geworfen. Passend zum im Titel beider Bände anklingenden Doppelungs- und Verdreifachungscharakter liegt ein spezielles Schwergewicht der hier vorgelegten Arbeiten auf dem Thema Übersetzung. Im Aufsatz „Namen, Titel, Zitate übersetzen“ werden zehn Regeln aus der Praxis des Joyce-Übersetzens entwickelt, in „Weh dem Übersetzer, der deutet!“ rückt hingegen Beckett ins Zentrum, in weiteren Beiträgen wird Übersetzungsprozessen im übertragenen Sinne nachgegangen, sei es in Gestalt der Frage, wie sich der Bewusstseinsinhalt einer erzählten Figur in den Außenbericht eines literarischen Erzählers einbauen lässt (nämlich im „Ulysses“), sei es anhand des intrikaten Problems, die radikale Marktverweigerung eines öffentlichkeitsscheuen Autors (nämlich Beckett) in Strategien verlegerischer Gewinnmaximierung (nämlich für den Suhrkamp Verlag) zu übertragen. Am Anfang des Bandes steht die Grundsatzfrage „Warum Joyce?“, am Ende eine kritische Sichtung diverser Ausgaben der beiden zentralen Autoren und ausgewählter Sekundärliteratur.

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Titelbild

Friedhelm Rathjen: Triplin' Dublin. Nach- und Überträge zu James Joyce und Samuel Beckett.
Edition ReJOYCE, Südwesthörn 2015.
172 Seiten, 17,00 EUR.
ISBN-13: 9783000484667

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