Vorbemerkung

Im März startet die Redaktion „Gegenwartskulturen“ die kleine Reihe „Labor Uni DuE: Rezensionen aus dem Historischen Institut“, in der wir studentische Rezensionen aus dem Bereich der Geschichtswissenschaft präsentieren. Besprochen werden aktuelle Fach- und Quellenpublikationen ebenso wie historische Romane; in dieser Ausgabe bildet der Dreißigjährige Krieg den Hintergrund für eine bewegende Bergarbeiter-Familiengeschichte in Freiburg und einen spannenden Kriminalfall in Dülken am Niederrhein. Nach dem Regionalkrimi und dem historischen Fantasy-Roman ist der regionalhistorische Krimi offenbar ein neuer Trend – an dem auch Saša Stanišićs 2014 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnete Roman Vor dem Fest partizipierte, wenn auch auf eine sehr elaborierte Weise. Die z.T. als Auftragsarbeiten zu Stadtjubiläen entstandenen Titel sind literarästhetisch offenbar deutlich weniger ambitioniert, aber informativ und bieten dem interessierten Laien einen leichten Zugang zur Historie seiner Region, ähnlich wie die populärwissenschaftliche Kulturgeschichte der Hexen und Hexenverfolgung; letztere hat ebenfalls einen Höhepunkt in der frühen Neuzeit erlebt und verunziert die Landesgeschichte, u.a. der Rheinlande.

Ansonsten berichten unsere RezensentInnen diesmal von den Fortschritten der Günther- und einer reizvollen kleinen Lessing-Briefausgabe, über die neuen Romane von Dietmar Sous und Arno Geiger, die nicht ganz neuen methodologischen Überlegungen des Schweizer Germanisten Mario Andreotti und die nun auch schon historisch werdende Frage nach dem „linken Rap“. Von Niederrhein bis Blumfeld: wir laden Sie ein „Gegenwartskulturen“ einmal historisch zu betrachten.

Alexandra Pontzen

Ein Beitrag aus der Redaktion Gegenwartskulturen der Universität Duisburg-Essen