Alexander Jakovljević untersucht „Schillers Geschichtsdenken“

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Ob Friedrich Schillers Geschichtsdenken sich tatsächlich vom teleologischen Optimismus der Jenaer Antrittsrede zu einem durch die Schrecken der Französischen Revolution beeinflussten Pessimismus gewandelt habe, beschäftigt Alexander Jakovljević in seiner Monografie „Schillers Geschichtsdenken. Die Unbegreiflichkeit der Weltgeschichte“. Mit Konzepten der Theoretiker Hayden White und Reinhart Koselleck und dem Begriffspaar ,Telos – Kontingenz‘ arbeitend untersucht Jakovljević Schillers Geschichtsschreibung in unterschiedlichen Gattungen: der Vorlesung, der Abhandlung und dem Drama. In den Mittelpunkt rücken neben der Antrittsvorlesung die große Arbeit über die „Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande von der spanischen Regierung“, der „Don Karlos“ und die Fragmente zu den „Malthesern“ und dem „Demetrius“. Für die drei Bereiche Geschichtsphilosophie, Historiographie und historische Dramatik bemüht sich die Studie um eine stärkere Differenzierung des in ihnen entworfenen Geschichtsbildes, sucht aber auch die Anbindung Schillers an die zeitgenössisch-aufklärerische Geschichtsschreibung und den Vergleich mit modernen historiographischen Theorien.

J. Sch.

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Titelbild

Alexander Jakovljevic: Schillers Geschichtsdenken. Die Unbegreiflichkeit der Weltgeschichte.
Ripperger & Kremers Verlag, Berlin 2015.
381 Seiten, 34,90 EUR.
ISBN-13: 9783943999716

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