Ein Meister, der bleibt?

Zum Themenschwerpunkt der September-Ausgabe

Von Stefan JägerRSS-Newsfeed neuer Artikel von Stefan Jäger

Der Bücherherbst nähert sich mit großen Schritten und die Frankfurter Buchmesse wirft bereits große Schatten voraus. Das merken wir in der Redaktion von literaturkritik.de zuallererst am gegenüber den ruhigeren Sommermonaten immens gesteigerten E-Mail-Aufkommen seitens der Verlage und Agenturen, die auf die zahlreichen Neuerscheinungen im Herbst/Winter 2017 aufmerksam machen. Da heißt es, gut auszuwählen – schließlich kann nur ein Bruchteil der jährlich über 70.000 Novitäten besprochen werden. Wenig später trudeln dann auch schon die ersten Bücherpakete bei uns ein, die sich nach und nach zu pyramidenartigen Gebilde auf unseren Schreibtischen formieren. Ein weiterer Indikator, dass die Frankfurter Buchmesse nicht mehr weit sein kann, war die Veröffentlichung der sogenannten Longlist Mitte August, für die 20 Romane ausgewählt wurden, die für den Gewinn des Deutschen Buchpreises in Frage kommen. Zu einigen gibt es bereits Rezensionen in literaturkritik.de, andere Bücher erscheinen erst in den nächsten Tagen. Man darf gespannt sein, welche Titel in diesem Herbst das Rennen machen.

Doch bevor wir uns in der Oktober-Ausgabe eingehender mit der Buchmesse und dem diesjährigen Gastland Frankreich beschäftigen, widmen wir uns einem Schriftsteller, über den Thomas Mann in einem 1930 erschienenen Essay schrieb: „Er ist ein Meister, der bleibt.“ Die Rede ist von Theodor Storm, dessen Geburtstag sich am 14. September zum 200. Mal jährt. Dass Thomas Mann damit nur teilweise recht behielt, zeigen unter anderem die nicht eben zahlreichen Neuerscheinungen zum Jubiläum. Viele verbinden mit Storm lediglich noch den Schimmelreiter, den er kurz vor seinem Tod fertigstellte; andere seiner Werke sind dagegen längst vergessen. Dass sich Storm jedoch nicht auf ein einzelnes Werk oder das Schlagwort des „Heimatdichters“ reduzieren lässt, davon zeugen die Artikel zum Themenschwerpunkt in der September-Ausgabe. Sie bieten die Gelegenheit, sich wieder – oder auch ganz neu – mit dem Husumer Autor und seinem Œuvre zu beschäftigen. Daneben versammelt die Ausgabe eine Fülle an Rezensionen zu Belletristik, Wissenschaft und Co., wobei ganz besonders auf einen Text hingewiesen werden soll, der sich der Debatte um die Verwertungsgesellschaft WORT widmet.

Eine anregende Lektüre wünscht

Stefan Jäger