Zum Tod von Andrew Ranicki, Sohn von Teofila und Marcel Reich-Ranicki

In der Nacht vom 20. zum 21. Februar 2018 ist der Mathematiker Andrew Ranicki gestorben. Er wurde am 30. Dezember 1948 in London als Sohn von Teofila und Marcel Reich-Ranicki geboren, erhielt den Namen Andrzej Aleksander Ranicki, studierte in Cambridge, war von 1977 bis 1982 Assistenzprofessor an der Princeton University und lehrte seit 1982 an der Universität Edinburgh, ab 1995 als Inhaber des Lehrstuhls für Algebraische Chirurgie. Er erhielt zahlreiche wissenschaftliche Auszeichnungen und Preise.

Nach dem Tod seiner Mutter und seines Vaters beschäftigte ihn zunehmend die Vergangenheit der eigenen Familie. In literaturkritik.de sind Erinnerungen von ihm an seine Eltern nachzulesen.

Seit einiger Zeit war er an Leukämie erkrankt. Am 20. Februar sagte er mir bei einem letzten Telefongespräch am frühen Abend, dass sich die dafür symptomatischen Blutwerte in den vergangenen Tagen erheblich verschlechtert haben und er eine Woche im Krankenhaus behandelt werden muss. Und er fügte hinzu: “Ich bin froh, dass meine Eltern davon nichts wissen können.“ Von seiner Tochter Carla Ranicki kam heute die Nachricht über seinen Tod. Sie schrieb dazu: “My mother was with him when he died and said it was very peaceful.”

Thomas Anz

Nachbemerkung

Am 4. März 2015 wurde Andrew Ranicki Großvater. Sein Enkel heißt Nico Marcel.

 

© Carla Ranicki