Hubert Rolands "Die deutsche literarische Kriegskolonie in Belgien, 1914-1918"

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Die deutsch-belgischen Literaturbeziehungen sind bis heute wenig untersucht worden. Diese literaturgeschichtliche Studie befaßt sich mit einem wichtigen Kapitel dieser Beziehungen: Sie analysiert den kulturellen Dialog während des Ersten Weltkriegs im besetzten Belgien. Zwei Pole werden in der "Kriegskolonie" unterschieden: Carl Sternheim, Gottfried Benn und Carl Einstein, Vertreter der expressionistischen Generation, haben hier ihre ästhetisch-künstlerischen Projekte vorangetrieben. Im Dienste der sogenannten "Flamenpolitik" standen hingegen Rudolf-Alexander Schröder, Wilhelm Hausenstein, Friedrich-Markus Huebner und der Verleger Anton Kippenberg. Sie waren kulturpolitisch äußerst aktiv, Anton Kippenberg gab im Insel Verlag sogar eine "flämische Serie" heraus. Die vorliegende Arbeit widmet darüber hinaus auch vergessenen Büchern wie Friedrich Eisenlohrs Roman "Das gläserne Netz" und Thea Sternheims "Sackgassen", die sich teilweise auf die Zeit des Ersten Weltkriegs in Belgien beziehen.

Titelbild

Hubert Roland: Die deutsche literarische "Kriegskolonie" in Belgien, 1914-1918.
Peter Lang Verlag, Frankfurt 1999.
343 Seiten, 43,50 EUR.
ISBN-10: 3906761711

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